Die französische Aussenpolitik hat, neben dem Blick auf den Kontinent und über den Atlantik, stets auch eine ganz besondere Beziehung zum Mittelmeer gehabt. Dies machte sich geltend schon während der Kreuzzüge, die eine überwiegend französische Angelegenheit waren, spielte später eine Rolle bei Frankreichs Bestrebungen, sich in Italien festzusetzen, und dauerte an bis in die moderne Zeit von Kolonialismus und Imperialismus: daher der besondere Stellenwert Algeriens, aber auch Ägyptens und der Levante, mit Perspektiven bis in den Indischen Ozean hinein. Noch heute fühlt Frankreich sich für seine dortigen, ehemaligen kolonialen Besitzungen eigens verantwortlich.
Wir Deutschen, als wichtigste Partner Frankreichs in der EU ohne ausgeprägte mediterrane Komponente, sollten diesen, über Jahrhunderte hinweg gewachsenen, internationalen Horizont französischen aussenpolitischen Denkens und Handelns gebührend zur Kenntnis nehmen. So werden wir unsere Nachbarn noch besser verstehen.

Bernd Rill
Bernd Rill, geboren 1948 in Regensburg als Sohn sudetendeutscher Eltern, ist als wissenschaftlicher Referent bei einer politischen Stiftung tätig. Er hat zahlreiche historische Sachbücher veröffentlicht.
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