Christian Welzbacher, 1970 geboren, lebt in Berlin. Neben der Arbeit als Autor arbeitet Welzbacher als Ausstellungsmacher und Übersetzer und wurde für seine Arbeit mehrfach ausgezeichnet, darunter mit dem Theodor-Fischer-Preis des Zentralinstituts für Kunstgeschichte und dem Kritiker-Förderpreis der Bundesarchitektenkammer.
Zuletzt erschienen
#MonaLisa
1911, die Mona Lisa ist gestohlen. Ein Foto von dem fehlenden Bild wird gemacht und eröffnet einen Riss in unsere Wahrnehmung von Wirklichkeit, etwas, das nicht da ist, steht plötzlich im Zentrum der Weltöffentlichkeit und gebiert so ein rabbit hole, in das Christian Welzbacher uns mit Verve, Witz und Mut zum Polemisieren entführt. Was hat dieser Raub damit zu tun, dass sich 100 Jahre später das Smartphone zwischen die Mona Lisa und den Betrachter, zwischen die Welt und den Menschen, geschoben hat? Was verrät der Umgang mit dem »berühmtesten Bild der Welt« über unser Verhältnis zu Kunst, Wirklichkeit und den Medien? Wie verändern Reproduktionen unsere Wahrnehmung? Wozu nutzen wir Fotografien und was hat die Digitalisierung daran verändert? Können Bilder »Nichts« zeigen? Können sie Realität vernichten? Wieso entwickelt sich das Bild, das nicht mehr da ist, zu einer »medialen Orgie der Anwesenheit«?
Von dem Verhalten der Massen vor der Mona Lisa im Louvre ausgehend führt uns Welzbacher auf eine tour de force durch die Mediengesellschaften des analogen und digitalen Zeitalters. Kleine Geschichte der digitalen Bildmedien und Kritik des Smartphones in einem: #MonaLisa spinnt Roland Barthes’ und Susan Sontags Bildfäden zur Fotografie weiter in die nahe Zukunft – und tiefer in die Vergangenheit.