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Mary Jäger Filiale: Orell Füssli Pfäffikon – EKZ Seedammcenter
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Meine letzte Rezension Das Buch Ana von Sue Monk Kidd
Ich verspürte das Bedürfnis nach etwas Schönem und Entspanntem was schon länger in meinem Bücherregal auf mich wartet gelesen zu werden und so fand ich den Historischen Roman von Sue Monk Kidd "Das Buch Ana". Belohnt wurde ich mit einer einmaligen und lebendigen Geschichte. In diesem aussergewöhnlichen Story wird die Geschichte von Ana erzählt. Von Kindesbeinen an ist sie rebellisch und verweigert sich dem, was sich für ein Mädchen gehört. Sie lernt lesen und schreiben – was damals in den ersten Jahrzehnten nach Christi Geburt nur den Männern vorbehalten war – und schreibt die Geschichten von verstossenen, versklavten, misshandelten und unterdrückten Frauen nieder. Die eigentliche Geschichte des Romans beginnt mit Anas 14. Lebensjahr. Gegen ihren heftigen Widerstand vollzieht ihr Vater die Verlobung seiner Tochter mit einem wesentlich älteren Mann. Dabei bemerkt Ana, dass sie regelrecht verschachert wurde gegen ein Stück Land. Durch den Tod ihres Verlobten bleibt Ana die Ehe erspart. Von nun an gilt sie jedoch als Witwe. Als Ana eines Tages beinahe vom Pöbel gesteinigt wird, rettet Jesus sie. Kurze Zeit später wird der Verlobungskontrakt unterzeichnet und Ana geht mit ihm nach Nazareth, wo sie fortan bei seiner Familie leben wird. Obwohl sich die Geschichte mehrheitlich um Ana dreht und auch aus ihrer Perspektive erzählt wird, so bekommen wir doch einen Einblick, wie gleichzeitig Jesus seinen Weg geht, seine Hingabe und Berufung zu Gott entdeckt und mit dem predigen beginnt. Ana spürt, wie wichtig ihm sein Glaube ist, genauso wie auch er spürt, was in Ana schlummert und sie für ihr ungezähmtes Wesen und ihre Intelligenz liebt. Sue Monk Kidd beschreibt immer wieder Ungerechtigkeiten Frauen gegenüber, wie über ihr Leben von Männern bestimmt und wie sie mundtot gemacht werden, wenn sie aufbegehren. Auch Anas Drang nach Unabhängigkeit, ihr Wunsch eine Stimme zu haben stösst immer wieder gegen die Härte von Männern. Sei das durch Jesus Bruder oder etwas später nach ihrer Flucht nach Alexandria durch die Grausamkeit und Bitterkeit ihres Onkels Haran. Allerdings sind es nicht nur Männer, die Ana das Leben schwer machen. Viele Frauen haben auch kein Verständnis für ihre Rebellion und ihre fortschrittlichen Gedanken. Auch wenn die Geschichte von Ana rein fiktiv ist, so vergisst man das während der Lektüre gerne einmal. So real erscheint einem das Leben auf dem Bauernhof in Nazareth und die Liebe von Ana und Jesus. Gleichzeitig geht Sue Monk Kidd sehr behutsam mit dem historischen und religiösen Erbe der Geschichte um Jesus um. Bedenkt man, in welcher Zeit die Protagonisten leben, so ist es eigentlich mehr als wahrscheinlich, dass Jesus verheiratet war. Sehr interessant in Bezug darauf sind auch die Schlussworte der Autorin zu lesen, wo sie erklärt, wie sie an den Roman heran gegangen ist. Das Buch Ana ist ein gewaltiges Buch. Es erzählt nicht nur vom harten Los der Frauen zur damaligen Zeit, bringt uns ihre Qualen und die Steine, die ihnen zwischen die Füsse geworfen werden näher, sondern erzählt auch von einem spannenden Gedankenspiel. Was wäre gewesen, wenn Jesus eine Frau gehabt hätte? Ich kann mir vorstellen, dass diese Ausgangslage polarisiert und den Unmut von so einigen auf sich zieht. Doch ich kann nur allen Raten mit offenem Herzen an diese Geschichte ran zu gehen. Besonders wenn sie vielleicht dem eigenen Glauben widerspricht. Denn manchmal tut es einfach gut, aus dem Gewohnten auszubrechen und sich auf neues Terrain zu wagen. Und sei es nur in Gedanken.
ab Fr. 18.90
5/5
  • Mary Jäger
  • Buchhändler/-in

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5/5

Das Buch Ana

Ich verspürte das Bedürfnis nach etwas Schönem und Entspanntem was schon länger in meinem Bücherregal auf mich wartet gelesen zu werden und so fand ich den Historischen Roman von Sue Monk Kidd "Das Buch Ana". Belohnt wurde ich mit einer einmaligen und lebendigen Geschichte. In diesem aussergewöhnlichen Story wird die Geschichte von Ana erzählt. Von Kindesbeinen an ist sie rebellisch und verweigert sich dem, was sich für ein Mädchen gehört. Sie lernt lesen und schreiben – was damals in den ersten Jahrzehnten nach Christi Geburt nur den Männern vorbehalten war – und schreibt die Geschichten von verstossenen, versklavten, misshandelten und unterdrückten Frauen nieder. Die eigentliche Geschichte des Romans beginnt mit Anas 14. Lebensjahr. Gegen ihren heftigen Widerstand vollzieht ihr Vater die Verlobung seiner Tochter mit einem wesentlich älteren Mann. Dabei bemerkt Ana, dass sie regelrecht verschachert wurde gegen ein Stück Land. Durch den Tod ihres Verlobten bleibt Ana die Ehe erspart. Von nun an gilt sie jedoch als Witwe. Als Ana eines Tages beinahe vom Pöbel gesteinigt wird, rettet Jesus sie. Kurze Zeit später wird der Verlobungskontrakt unterzeichnet und Ana geht mit ihm nach Nazareth, wo sie fortan bei seiner Familie leben wird. Obwohl sich die Geschichte mehrheitlich um Ana dreht und auch aus ihrer Perspektive erzählt wird, so bekommen wir doch einen Einblick, wie gleichzeitig Jesus seinen Weg geht, seine Hingabe und Berufung zu Gott entdeckt und mit dem predigen beginnt. Ana spürt, wie wichtig ihm sein Glaube ist, genauso wie auch er spürt, was in Ana schlummert und sie für ihr ungezähmtes Wesen und ihre Intelligenz liebt. Sue Monk Kidd beschreibt immer wieder Ungerechtigkeiten Frauen gegenüber, wie über ihr Leben von Männern bestimmt und wie sie mundtot gemacht werden, wenn sie aufbegehren. Auch Anas Drang nach Unabhängigkeit, ihr Wunsch eine Stimme zu haben stösst immer wieder gegen die Härte von Männern. Sei das durch Jesus Bruder oder etwas später nach ihrer Flucht nach Alexandria durch die Grausamkeit und Bitterkeit ihres Onkels Haran. Allerdings sind es nicht nur Männer, die Ana das Leben schwer machen. Viele Frauen haben auch kein Verständnis für ihre Rebellion und ihre fortschrittlichen Gedanken. Auch wenn die Geschichte von Ana rein fiktiv ist, so vergisst man das während der Lektüre gerne einmal. So real erscheint einem das Leben auf dem Bauernhof in Nazareth und die Liebe von Ana und Jesus. Gleichzeitig geht Sue Monk Kidd sehr behutsam mit dem historischen und religiösen Erbe der Geschichte um Jesus um. Bedenkt man, in welcher Zeit die Protagonisten leben, so ist es eigentlich mehr als wahrscheinlich, dass Jesus verheiratet war. Sehr interessant in Bezug darauf sind auch die Schlussworte der Autorin zu lesen, wo sie erklärt, wie sie an den Roman heran gegangen ist. Das Buch Ana ist ein gewaltiges Buch. Es erzählt nicht nur vom harten Los der Frauen zur damaligen Zeit, bringt uns ihre Qualen und die Steine, die ihnen zwischen die Füsse geworfen werden näher, sondern erzählt auch von einem spannenden Gedankenspiel. Was wäre gewesen, wenn Jesus eine Frau gehabt hätte? Ich kann mir vorstellen, dass diese Ausgangslage polarisiert und den Unmut von so einigen auf sich zieht. Doch ich kann nur allen Raten mit offenem Herzen an diese Geschichte ran zu gehen. Besonders wenn sie vielleicht dem eigenen Glauben widerspricht. Denn manchmal tut es einfach gut, aus dem Gewohnten auszubrechen und sich auf neues Terrain zu wagen. Und sei es nur in Gedanken.

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