Ein Held unserer Zeit
Band 21006

Ein Held unserer Zeit

Roman, detebe

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Beschreibung

Details

Einband

Taschenbuch

Erscheinungsdatum

24.02.2009

Herausgeber

Arthur Luther

Verlag

Diogenes

Seitenzahl

192

Maße (L/B/H)

18.2/11.3/1.1 cm

Beschreibung

Rezension

»Niemand in Russland hat je solch eine Prosa geschrieben, so genau, so schön, so köstlich.«
Niemand in Russland hat je solch eine Prosa geschrieben, so genau, so schön, so köstlich.«

Details

Einband

Taschenbuch

Erscheinungsdatum

24.02.2009

Herausgeber

Arthur Luther

Verlag

Diogenes

Seitenzahl

192

Maße (L/B/H)

18.2/11.3/1.1 cm

Gewicht

162 g

Auflage

6

Originaltitel

Geroj nasego vremeni

Übersetzt von

Arthur Luther

Sprache

Deutsch

ISBN

978-3-257-21006-4

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Bestes Buch aller Zeiten!

Bewertung am 06.12.2024

Bewertungsnummer: 2358358

Bewertet: Buch (Taschenbuch)

Psychologisch sehr tiefgründig! Eine sehr nachdenkliche Darstellung der Hauptfigur. Interessanter Aufbau des Romans. Die Hauptfigur ist sehr detailliert gezeichnet und eine sehr vieldeutige Persönlichkeit. Toller Stil

Bestes Buch aller Zeiten!

Bewertung am 06.12.2024
Bewertungsnummer: 2358358
Bewertet: Buch (Taschenbuch)

Psychologisch sehr tiefgründig! Eine sehr nachdenkliche Darstellung der Hauptfigur. Interessanter Aufbau des Romans. Die Hauptfigur ist sehr detailliert gezeichnet und eine sehr vieldeutige Persönlichkeit. Toller Stil

Ein Held alter Zeit

Zitronenblau am 10.11.2012

Bewertungsnummer: 794076

Bewertet: Buch (Taschenbuch)

Lermontows „Ein Held unserer Zeit“ (1840) gehört für mich zu den „geflügelten Titeln“ – die irgendwie jeder schon einmal gehört hat. In seinem Roman thematisiert Lermontow den Fatalismus: die schicksalhafte Bestimmtheit des Menschen. Der Fatalismus war seinerzeit ein beliebtes literarisches Thema... Held ist der Soldat Grigorij Alexandrowitsch Petschorin – ein von Langeweile getriebener, der in verschiedenen Episoden jenes fatalistische Dasein beschwört. Der Roman untergliedert sich hierbei in zwei Teile. Im ersten Teil trifft der Erzähler des Romans auf den Stabskapitän Maxim Maximytsch. Dieser berichtet dem Narrateur von seiner Begegnung mit Petschorin. In dieser Geschichte geht es um einen Räuber, der ein edles Ross besitzt, das er einem Dritten verweigert, der jedoch dessen Schwester Bela dagegenhält (sozusagen als Tauschwert). Der Räuber lehnt dies ab, sodass Petschorin dem Dritten das Pferd verspricht, sofern er dafür die Schwester erhält. Der Plan gelingt und später – auf einer Festung verweilend und nach der etwas längeren Eroberungszeit der Holden – wird diese dann vom beraubten Räuber tödlich verletzt. Da der Soldat ihr überdrüssig geworden ist, bleibt er kühl und gehalten. Im zweiten Teil begegnen der Erzähler und der Stabskapitän Petschorin, der jedoch eilig und in seiner typisch unnahbaren, distanzierten Fassung davoneilt. Er hinterlässt hierbei aber Tagebucheinträge, die der Erzähler hiermit veröffentlicht (der Richtigkeit halber meint er im Vorwort, dass die Publikation erst nach dem Tode Petschorins erfolgt ist). Die Tagebücher beinhalten drei Episoden. Zuerst die romantisch-undinenhafte Begegnung des Soldaten mit einem jungen Mädchen, bei der Petschorin fast stirbt und ausgeraubt wird. Die zweite Episode ist das Herzstück des Romans: Petschorin ist in einer feineren Gesellschaft um eine Fürstin und deren begehrte Tochter. Er spielt in einem – ich sage mal dandy-artigen – Verhalten mit ihrer Liebe (erinnernd an Kierkegaards „Tagebuch eines Verführers“) und provoziert dabei einen Rivalen, sodass es zum „Shotdown“ kommt, da Petschorin sich diesem in einem Schießduell stellen muss. Da die Tagebücher vermutlich vor der „Bela-Zeit“ geschrieben wurden, muss an dieser Stelle nicht geschrieben werden, wie das Duell ausgeht. Der Tochter der Fürstin sagt er nur, dass er sie gar nicht liebe und sie auch nicht heiraten wolle. In der letzten Episode streitet Petschorin mit einem Mann um die fatalistische Frage. Es kommt zu einer Wette, in der der Mann russisches Roulette spielt und siegt, später dann aber doch durch einen Betrunken erschlagen wird – das nennt man dann wohl Ironie des Schicksals. Dadurch, dass der Roman eine recht inkohärente Struktur hat, ist seine Interpretation nicht ganz einfach. Die ennui (Langeweile) erscheint mir fast noch wichtiger als die Determination, obschon diese hier eine Philosophie offenbart, an die sich die ennui konsequent knüpft: wenn mein Schicksal sowieso vorbestimmt ist, dann sind alle meine Handlungen sinnlos eingedenk des nicht existierenden freien Willens. Ohne Sinn bzw. Bedeutungen der Handlung, fehlt somit auch das Gefühl der Verantwortung für meine Handlungen: die Freude bei Gelingen, die Sorge/Trauer bei Misslingen: ich werde ihnen gegenüber gleichgültig. Petschorin scheint eine Art Prototyp des Camus’schen Meursault zu sein („Der Fremde“). Die Dekadenz (Dandytum) ist mir zu unausgeprägt, wäre auch zu anachronistisch.

Ein Held alter Zeit

Zitronenblau am 10.11.2012
Bewertungsnummer: 794076
Bewertet: Buch (Taschenbuch)

Lermontows „Ein Held unserer Zeit“ (1840) gehört für mich zu den „geflügelten Titeln“ – die irgendwie jeder schon einmal gehört hat. In seinem Roman thematisiert Lermontow den Fatalismus: die schicksalhafte Bestimmtheit des Menschen. Der Fatalismus war seinerzeit ein beliebtes literarisches Thema... Held ist der Soldat Grigorij Alexandrowitsch Petschorin – ein von Langeweile getriebener, der in verschiedenen Episoden jenes fatalistische Dasein beschwört. Der Roman untergliedert sich hierbei in zwei Teile. Im ersten Teil trifft der Erzähler des Romans auf den Stabskapitän Maxim Maximytsch. Dieser berichtet dem Narrateur von seiner Begegnung mit Petschorin. In dieser Geschichte geht es um einen Räuber, der ein edles Ross besitzt, das er einem Dritten verweigert, der jedoch dessen Schwester Bela dagegenhält (sozusagen als Tauschwert). Der Räuber lehnt dies ab, sodass Petschorin dem Dritten das Pferd verspricht, sofern er dafür die Schwester erhält. Der Plan gelingt und später – auf einer Festung verweilend und nach der etwas längeren Eroberungszeit der Holden – wird diese dann vom beraubten Räuber tödlich verletzt. Da der Soldat ihr überdrüssig geworden ist, bleibt er kühl und gehalten. Im zweiten Teil begegnen der Erzähler und der Stabskapitän Petschorin, der jedoch eilig und in seiner typisch unnahbaren, distanzierten Fassung davoneilt. Er hinterlässt hierbei aber Tagebucheinträge, die der Erzähler hiermit veröffentlicht (der Richtigkeit halber meint er im Vorwort, dass die Publikation erst nach dem Tode Petschorins erfolgt ist). Die Tagebücher beinhalten drei Episoden. Zuerst die romantisch-undinenhafte Begegnung des Soldaten mit einem jungen Mädchen, bei der Petschorin fast stirbt und ausgeraubt wird. Die zweite Episode ist das Herzstück des Romans: Petschorin ist in einer feineren Gesellschaft um eine Fürstin und deren begehrte Tochter. Er spielt in einem – ich sage mal dandy-artigen – Verhalten mit ihrer Liebe (erinnernd an Kierkegaards „Tagebuch eines Verführers“) und provoziert dabei einen Rivalen, sodass es zum „Shotdown“ kommt, da Petschorin sich diesem in einem Schießduell stellen muss. Da die Tagebücher vermutlich vor der „Bela-Zeit“ geschrieben wurden, muss an dieser Stelle nicht geschrieben werden, wie das Duell ausgeht. Der Tochter der Fürstin sagt er nur, dass er sie gar nicht liebe und sie auch nicht heiraten wolle. In der letzten Episode streitet Petschorin mit einem Mann um die fatalistische Frage. Es kommt zu einer Wette, in der der Mann russisches Roulette spielt und siegt, später dann aber doch durch einen Betrunken erschlagen wird – das nennt man dann wohl Ironie des Schicksals. Dadurch, dass der Roman eine recht inkohärente Struktur hat, ist seine Interpretation nicht ganz einfach. Die ennui (Langeweile) erscheint mir fast noch wichtiger als die Determination, obschon diese hier eine Philosophie offenbart, an die sich die ennui konsequent knüpft: wenn mein Schicksal sowieso vorbestimmt ist, dann sind alle meine Handlungen sinnlos eingedenk des nicht existierenden freien Willens. Ohne Sinn bzw. Bedeutungen der Handlung, fehlt somit auch das Gefühl der Verantwortung für meine Handlungen: die Freude bei Gelingen, die Sorge/Trauer bei Misslingen: ich werde ihnen gegenüber gleichgültig. Petschorin scheint eine Art Prototyp des Camus’schen Meursault zu sein („Der Fremde“). Die Dekadenz (Dandytum) ist mir zu unausgeprägt, wäre auch zu anachronistisch.

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von Michail Lermontow

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