Jacques Lacan zur Einführung

Rezension

"Das lebenslange Bemühen Lacans, des bedeutendsten Theoretikers der nachfreudschen Psychoanalyse, galt dem Aufweis, dass alle menschlichen Erfahrungen und Äusserungen, auch die sinnlich-körperlichen, eingebettet sind in eine dem Subjekt vorgegebene sprachliche Struktur. Deren Gesetze wirken daher von Anbeginn an nicht bloss auf das Bewusstsein, sondern auch - und das war sowohl den Ich-Psychologen als auch vielen das Unbewusste zur brodelnden Urmasse verklärenden Psychoanalytikern ein Dorn im Auge - aufdas Unbewusstsein: 'Das Unbewusste ist strukturiert wie eine Sprache.' Eine Sprache, deren Gesetzmässigkeiten (Verdrängung, Verschiebung usw.) Jacques Lacan mit Hilfe der Saussureschen Linguistik in seinen nicht bloss für Laien äusserst schwer über- und durchschaubaren Texten analysierte. Gerda Pagel gelingt es (...), einer nicht schon kundigen Leserschaft das Denken des originellen Gelehrten näherzubringen. Dies ist vor allen Dingen dem Umstand zu verdanken, dass sie es unterlässt, den M eiste r mit Lacanismen zu überbieten." (Neue Zürcher Zeitung)