
Zur Stadt Paris Geschichten
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Beschreibung
Details
Verkaufsrang
39466
Einband
Gebundene Ausgabe
Erscheinungsdatum
09.03.1993
Verlag
SuhrkampSeitenzahl
115
Maße (L/B/H)
20.7/13/2 cm
Gewicht
238 g
Auflage
6. Auflage
Sprache
Deutsch
ISBN
978-3-518-40538-3
»Ich glaube«, sagt Peter Bichsel, »der Sinn der Literatur liegt nicht darin, dass Inhalte vermittelt werden, sondern darin, dass das Erzählen aufrechterhalten wird. Weil die Menschen Geschichten brauchen, um überleben zu können. Sie brauchen Modelle, mit denen sie sich ihr eigenes Leben erzählen können. Nur das Leben, das man sich selbst erzählen kann, ist ein sinnvolles Leben.« Und: »Ich möchte der Geschichte die Geschichten entgegensetzen.«
Die Welt des Peter Bichsel - und damit auch die Welt seiner Geschichten in Zur Stadt Paris - ist nie gegeben, d.h. definiert und eindeutig, sondern immer offen und einladend für jeden, der Phantasie des Autors und dazu der eigenen zu folgen, um in der Vielfalt des Lebens nach Liebe, Hoffnung und Geborgenheit zu suchen. Peter Bichsel deutet bei alledem, was ihm wie zufällig zu jeder Tag- und Nachtzeit begegnet, auf Welten, in denen es nichts gibt, was dem Menschen fremd wäre. Und so ersinnt, erfindet und erzählt er von Biographien, die unwahrscheinlich und wahr zugleich sind: Also treffen wir in Bichsels Zur Stadt Paris den Triefäugigen mit dem goldenen Händchen ebenso wie Albert Weisshaupt, der eine fatale Neigung zum Weinen hat, oder Erwin, den die Stammtischbrüder für einen Hochstapler halten, wie auch den alten Geiger Zingg oder die noch junge Frau, die mit drei Kindern, ihrem Mann und ohne Blinddarm »im ganzen überhaupt nicht unglücklich« in der Nähe von Rom lebt. Dabei haben Bichsels Personen eine Eigenschaft, für die man sie sofort mag: Sie strahlen Wärme aus, weil sie alle von ihrem Autor geliebt werden - seien es Fabrikanten, Fussballer oder einfach nur arme Tröpfe, Betrunkene, ganz Nüchterne, Dummköpfe oder Schlauberger, Kinder, ältliche Witwen oder Eskimos in New York.
Mit Zur Stadt Paris ist Peter Bichsel ein Geschichtenbuch gelungen, das uns Lesern - mal in kurzen Zügen, dann wieder mit längerem Atem - davon erzählt, dass es gerade das Kleine, das Minimale, das unscheinbar vor Augen liegende ist, das uns, beobachtet man es genau oder lässt es einfach sprechen, alles über uns verrät. »Der Lebenslängliche, befragt, wie er das aushalte oder mache all diese Jahre im Gefängnis, antwortet: Weisst du, ich sage mir immer, diese Zeit, die ich hier verbringe, müsste ich draussen auch verbringen.«
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