Beschreibung
Details
Einband
Taschenbuch
Erscheinungsdatum
11.06.1973
Verlag
SuhrkampSeitenzahl
352
Maße (L/B/H)
18/10.9/1.9 cm
Gewicht
207 g
»Das, was ich als Wildes Denken zu definieren versucht habe, lässt sich nicht als spezifisch wem auch immer zuschreiben, sei es nun irgendein Teil oder ein Typus der Zivilisation. Es hat überhaupt keinen prädikativen Charakter. Ich würde vielmehr sagen, dass ich mit dem Wilden Denken das System der Postulate und Axiome bezeichne, die zur Begründung eines Codes nötig sind, der es gestatten würde, unter dem geringsten möglichen Verlust das andere in das unsere und umgekehrt zu übersetzen, also die Gesamtheit der Bedingungen, unter denen wir einander am besten verstehen können; dabei bleibt natürlich stets ein Rest.«
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Eine intellektuelle Meisterleistung: Claude Lévi-Strauss' "Das wilde Denken"
Bewertung am 10.05.2023
Bewertungsnummer: 1939209
Bewertet: Buch (Taschenbuch)
Claude Lévi-Strauss' "Das wilde Denken" ist zweifellos ein intellektuelles Meisterwerk, das den Leser auf eine faszinierende Reise durch die Welt der Anthropologie und des strukturellen Denkens mitnimmt. Dieses Buch, das zu Recht als einer der einflussreichsten Texte des 20. Jahrhunderts gilt, bietet eine bahnbrechende Analyse der menschlichen Kognition und eröffnet neue Perspektiven auf die Art und Weise, wie wir die Welt um uns herum wahrnehmen.
Lévi-Strauss geht in "Das wilde Denken" weit über die Grenzen herkömmlicher Denkmuster hinaus und präsentiert uns eine radikale Sichtweise auf die menschliche Kultur. Er argumentiert, dass scheinbar wilde und primitive Gesellschaften tatsächlich komplexe strukturelle Systeme besitzen, die auf einer tiefen Logik basieren. Durch seine akribische Analyse von Mythologien, Riten und Bräuchen verschiedener Kulturen zeigt er uns, dass diese scheinbar fremdartigen Ausdrucksformen tief verwurzelt sind und universelle Muster des menschlichen Denkens widerspiegeln.
Was "Das wilde Denken" so bemerkenswert macht, ist Lévi-Strauss' Fähigkeit, komplexe Ideen in klarer und präziser Sprache zu vermitteln. Er entwickelt eine einzigartige theoretische Perspektive, die den Leser dazu anregt, über die tradierten Denkmuster hinauszudenken und die versteckten Verbindungen zwischen scheinbar disparaten kulturellen Phänomenen zu erkennen. Seine argumentative Stärke und sein scharfer intellektueller Verstand lassen das Buch zu einem wahren intellektuellen Abenteuer werden.
Ein weiteres herausragendes Merkmal von "Das wilde Denken" ist Lévi-Strauss' außergewöhnliche interdisziplinäre Herangehensweise. Er zieht Erkenntnisse aus verschiedenen Bereichen wie Ethnologie, Linguistik, Psychologie und Philosophie heran und verwebt sie zu einem faszinierenden theoretischen Rahmenwerk. Dadurch wird das Buch zu einer Schatzkammer des Wissens, die es uns ermöglicht, die menschliche Kognition in all ihren Facetten zu verstehen.
Neben seiner intellektuellen Brillanz ist "Das wilde Denken" auch ein ästhetisches Vergnügen. Lévi-Strauss' Schreibstil ist poetisch und gleichzeitig präzise. Seine Fähigkeit, komplexe Ideen in elegante Sätze zu verpacken, macht das Lesen zu einem Genuss. Man spürt förmlich seine Begeisterung und Leidenschaft für das Thema, was sich in jeder Zeile des Buches widerspiegelt.