RezensionBild
Keine Frage: Das Urmel kann auch im zweiten Streich auf voller Fahrt mit den Disney-Meisterwerken, vielleicht sogar denen Pixars mithalten. Zwar fehlt es am letzten Quäntchen Detailverliebtheit und die Schärfe erreicht nicht ganz den hohen Grad der US-Werke, jedoch ist der Transfer blitzsauber und frei von jeglichen Artefakten. Die satten Farben, perfekte Kontrastwerte, ein sehr guter Schwarzwert und die insgesamt gleichermassen hohe Schärfe zollen Respekt. Das verdient knappe zehn Punkte!
RezensionBonus
Allein die Menüs verdienen Beachtung. Hier wurden zusätzliche Sequenzen à la SHREK geschaffen, die den Übergängen und Einleitungen eine ganz eigene charmante Dimension verleihen – es macht einfach Spass in den Menüs zu verweilen beziehungsweise sich durch alle Screens zu zappen und die Animationen nebst witziger Sprüche zu geniessen. Die Extras schliesslich erreichen kein Top-Niveau, sind aber durchaus unterhaltsam und mitunter informativ. Das Making Of von rund 20 Minuten stellt zwar das typisch deutsche TV-Feature einer bekannten Kinosendung dar, ist aber erfreulich wenig werbelastig und bietet tatsächlich einen – wenn auch zuletzt doch etwas oberflächlichen – Einblick in die Produktion. Das Urmel selbst zeigt anschliessend in So entsteht Urmel (07:29) die Schritte von der ersten Handzeichnung bis zur Endfassung der Animation einiger Figuren. Der Besuch im Synchronstudio (04:11) zeigt das bekannte Dem-Sprecher-bei-der-Arbeit-über-die-Schulter-schauen. Kurze Interviews (insgesamt 09:52) mit allen wichtigen Sprechern sowie Urmel-Erfinder Max Kruse bieten knappe Statements, die grösstenteils schon aus dem Making Of bekannt sind. Nur wer das Fehlersuchspiel löst, bekommt auch ein paar Sätze vom Urmel zu hören (01:32). Die Kids dürfen sich zudem am PC ein paar Ausmalbilder vom Urmel ausdrucken. Die Erwachsenen werden dann noch mit DVD-Tipps des Anbieters in Form der DVD-Empfehlung und einer Trailershow in den Alltag entlassen.
Alles in allem nichts weltbewegend Informatives, jedoch gute Unterhaltung in perfekt aufgemachten Menüs, die einen Bonuspunkt einbringen.
RezensionTon
Auch hier gebührt dem Urmel Respekt. Obwohl das Tonspektakel stets auf Kinderohrenniveau bleibt, können sich Dynamik, Räumlichkeit und Direktionalität der Effekte hören lassen. Selbst der Subwoofer ist hier nicht zum Schweigen verdammt. Zwar gibt es hier kein Klanggewitter wie bei DIE UNGLAUBLICHEN, dennoch ist das zu Gehör gebrachte durchaus einen Applaus wert. Von allem eine Prise mehr – und etwas weniger Sterilität bei den Stimmen – und schon wäre auch hier eine Höchstwertung möglich!
Zitat
Das Urmel ist eine Kinderbuchfigur aus den 1960ern, erdacht von Autor Max Kruse, der seither die Entwicklung im medialen Bereich begleitete und beobachtete. Neben den bekannten Fassungen der Augsburger Puppenkiste, waren bisher vor allem Hörbucher nach den Romanen erschienen. 2006 schliesslich kam das Urmel zu Filmehren. Ein deutsches Animationsteam erweckte das grüngelbe Dinobaby zu neuem Leben. Auch wenn dem Trick-Dino der spröde Charme des Puppentrickerfolgs fehlt, so kann man doch von einer sehr erfolgreichen und werkgetreuen Umsetzung des Kinderbuchstoffes sprechen. Gepimpt durch die berühmten Sprecher, die vorwiegend aus dem Comedyfach kommen (Anke Engelke, Bastian Pastewka, Wigald Boning etc.) und die auch im zweiten Film allesamt wieder mit von der Partie sind, sind die Trickspektakel nicht nur animationstechnisch auf der Höhe der Zeit, sondern machen auch durch ihren Humor und wegen der sympathischen Stimmen eine gute Figur. Gerade die Jüngeren erfreuen sich zudem an den knuddelig gezeichneten Charakteren. Der menschliche Bösewicht erinnert hingegen stark an den Spielzeugsammler Al aus Pixars TOY STORY 2. Gute Trickunterhaltung aus deutschen Landen – kindgerecht und mit einer guten Portion Humor gewürzt.
Aufgrund der sehr guten technischen Umsetzung erhält der zweite Urmel-Film eine recht hohe Wertung. Die Extras hingegen sind in der Quantität und inhaltlichen Qualität eher unterdurchschnittlich, wirken sich aber kaum mindernd auf die Gesamtwertung aus.