Das Mädchen und sein Henker

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Historischer Roman

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Beschreibung

Details

Einband

Taschenbuch

Erscheinungsdatum

01.07.2009

Verlag

Gmeiner-Verlag

Seitenzahl

278

Maße (L/B/H)

19.9/12.1/2.5 cm

Beschreibung

Details

Einband

Taschenbuch

Erscheinungsdatum

01.07.2009

Verlag

Gmeiner-Verlag

Seitenzahl

278

Maße (L/B/H)

19.9/12.1/2.5 cm

Gewicht

307 g

Auflage

3. Auflage

Sprache

Deutsch

ISBN

978-3-8392-1003-1

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dramatische Geschichte aus dem 18. Jahrhundert

Bewertung aus Eppelborn am 15.01.2021

Bewertungsnummer: 623859

Bewertet: Buch (Taschenbuch)

Durch das liebevoll gestaltete Cover und den Klappentext, bin ich auf das Buch aufmerksam geworden. In welche Gesellschaftsschicht man geboren wurde, hat im 18.Jahrhundert hauptsächlich den weiteren Lebensweg bestimmt. Das bekam auch Jan Kock Zeit seines Lebens zu spüren. Die Geschichte, die Dagmar Fohl erzählt, spielt in Hamburg. Dort wurde Jan als Sohn eines Scharfrichters geboren. Dadurch gehörte er zum Abschaum der Gesellschaft, mit dem niemand etwas zu tun haben wollte. Jan war gerade mal 16 Jahre alt, als sein Vater starb und er dessen Amt übernehmen musste. Er tat es, wie ihn der Vater gelehrt hatte. Auch Hanna hat es nicht leicht. Als Dreijährige in der Kirche ausgesetzt, in der Pfarrerfamilie groß geworden, vermittelt sie der Pfarrer mit 17 Jahren als Dienstmädchen in einen reichen Kaufmannshaushalt. Doch dort wird sie nur ausgenutzt. Sie wird schwanger, verschweigt es aber. Als das Kind geboren wird, ist sie allein. Sie wird ohnmächtig und als sie zu sich kommt, liegt ihr totes Kind neben ihr. Die Hausherrin beschuldigt Hanna des Kindsmordes. Die menschenunwürdigen Foltermethoden zu dieser Zeit haben aus jedem ein Geständnis rausgeholt. So auch bei Hanna. Sie wird verurteilt zum Tode durch das Schwert. Die gerichtsmedizinische Untersuchung der Kinderleiche erscheint mir sehr fragwürdig. Ebenso, dass niemand auf den Gedanken kam, jemand anderen als Mörder in Betracht zu ziehen. Aber ich denke mal, dass es zu dieser Zeit so gehandhabt wurde. Menschenverachtend war auch die Art, wie eine Hinrichtung gefeiert wurde. Regelrechte Volksfeste wurden veranstaltet. Es wurde gesoffen und getanzt. Ich fühlte mich ins 18. Jahrhundert nach Hamburg katapultiert und erlebte die Geschichte hautnah mit. Alle Schauplätze sind so gut geschildert, dass ich sie förmlich vor mir sehe. Die Autorin schildert hier sehr gut die Gefühle der verurteilten Hanna. Ihre Angst, ihre Verzweiflung, ihre Resignation und Hilflosigkeit. Ein Gefühlschaos, das kaum zu beschreiben ist. Und doch ist es Dagmar Fohl gelungen, mir genau zu vermitteln, wie es in Hanna aussieht. Auch Jan, den die Autorin sehr detailliert darstellt, erlebt eine Achterbahn der Gefühle. Seine Gedanken zerreißen ihn fast, mal Angst, mal Hilflosigkeit, dann überwiegt wieder sein Pflichtbewusstsein. Alle andern Figuren sind nur am Rande beschrieben, was mich letztendlich aber wenig gestört hat. Lediglich über Dr. Friedrich König, den Anwalt von Hanna und Gegner der Todesstrafe, erfährt man etwas mehr. Einiges bleibt offen, auch der wirkliche Mörder des Kindes. Die Autorin lässt auch die Möglichkeit einer Totgeburt offen. Eine wirklich spannende Geschichte mit überraschendem Ende. Dagmar Fohl wollte hier aufzeigen, wie UNSINNIG und UNGERECHT die Todesstrafe war, die übrigens in Deutschland erst 1949 abgeschafft wurde, und das ist ihr mehr als gelungen. Bei mir kam ihre Botschaft ohne Umschweife an. Trotzdem würde ich „Das Mädchen und sein Henker„ nicht als Krimi bezeichnen. Dazu fehlte mir die Aufklärung. Fazit: Dagmar Fohl ist mit diesem Buch ein wirklich guter Debütroman gelungen. Sie ist eine Autorin mit eingängigem Schreibstil, von der man in Zukunft hoffentlich noch mehr zu lesen bekommt. Da mir am Ende aber doch einiges gefehlt hat, vergebe ich nur 4 Sterne.

dramatische Geschichte aus dem 18. Jahrhundert

Bewertung aus Eppelborn am 15.01.2021
Bewertungsnummer: 623859
Bewertet: Buch (Taschenbuch)

Durch das liebevoll gestaltete Cover und den Klappentext, bin ich auf das Buch aufmerksam geworden. In welche Gesellschaftsschicht man geboren wurde, hat im 18.Jahrhundert hauptsächlich den weiteren Lebensweg bestimmt. Das bekam auch Jan Kock Zeit seines Lebens zu spüren. Die Geschichte, die Dagmar Fohl erzählt, spielt in Hamburg. Dort wurde Jan als Sohn eines Scharfrichters geboren. Dadurch gehörte er zum Abschaum der Gesellschaft, mit dem niemand etwas zu tun haben wollte. Jan war gerade mal 16 Jahre alt, als sein Vater starb und er dessen Amt übernehmen musste. Er tat es, wie ihn der Vater gelehrt hatte. Auch Hanna hat es nicht leicht. Als Dreijährige in der Kirche ausgesetzt, in der Pfarrerfamilie groß geworden, vermittelt sie der Pfarrer mit 17 Jahren als Dienstmädchen in einen reichen Kaufmannshaushalt. Doch dort wird sie nur ausgenutzt. Sie wird schwanger, verschweigt es aber. Als das Kind geboren wird, ist sie allein. Sie wird ohnmächtig und als sie zu sich kommt, liegt ihr totes Kind neben ihr. Die Hausherrin beschuldigt Hanna des Kindsmordes. Die menschenunwürdigen Foltermethoden zu dieser Zeit haben aus jedem ein Geständnis rausgeholt. So auch bei Hanna. Sie wird verurteilt zum Tode durch das Schwert. Die gerichtsmedizinische Untersuchung der Kinderleiche erscheint mir sehr fragwürdig. Ebenso, dass niemand auf den Gedanken kam, jemand anderen als Mörder in Betracht zu ziehen. Aber ich denke mal, dass es zu dieser Zeit so gehandhabt wurde. Menschenverachtend war auch die Art, wie eine Hinrichtung gefeiert wurde. Regelrechte Volksfeste wurden veranstaltet. Es wurde gesoffen und getanzt. Ich fühlte mich ins 18. Jahrhundert nach Hamburg katapultiert und erlebte die Geschichte hautnah mit. Alle Schauplätze sind so gut geschildert, dass ich sie förmlich vor mir sehe. Die Autorin schildert hier sehr gut die Gefühle der verurteilten Hanna. Ihre Angst, ihre Verzweiflung, ihre Resignation und Hilflosigkeit. Ein Gefühlschaos, das kaum zu beschreiben ist. Und doch ist es Dagmar Fohl gelungen, mir genau zu vermitteln, wie es in Hanna aussieht. Auch Jan, den die Autorin sehr detailliert darstellt, erlebt eine Achterbahn der Gefühle. Seine Gedanken zerreißen ihn fast, mal Angst, mal Hilflosigkeit, dann überwiegt wieder sein Pflichtbewusstsein. Alle andern Figuren sind nur am Rande beschrieben, was mich letztendlich aber wenig gestört hat. Lediglich über Dr. Friedrich König, den Anwalt von Hanna und Gegner der Todesstrafe, erfährt man etwas mehr. Einiges bleibt offen, auch der wirkliche Mörder des Kindes. Die Autorin lässt auch die Möglichkeit einer Totgeburt offen. Eine wirklich spannende Geschichte mit überraschendem Ende. Dagmar Fohl wollte hier aufzeigen, wie UNSINNIG und UNGERECHT die Todesstrafe war, die übrigens in Deutschland erst 1949 abgeschafft wurde, und das ist ihr mehr als gelungen. Bei mir kam ihre Botschaft ohne Umschweife an. Trotzdem würde ich „Das Mädchen und sein Henker„ nicht als Krimi bezeichnen. Dazu fehlte mir die Aufklärung. Fazit: Dagmar Fohl ist mit diesem Buch ein wirklich guter Debütroman gelungen. Sie ist eine Autorin mit eingängigem Schreibstil, von der man in Zukunft hoffentlich noch mehr zu lesen bekommt. Da mir am Ende aber doch einiges gefehlt hat, vergebe ich nur 4 Sterne.

Ein Highlight unter den Historischen Romanen. Ein wahres Lesefest!

Anna aus Hamburg am 15.01.2021

Bewertungsnummer: 625630

Bewertet: Buch (Taschenbuch)

Dagmar Fohl hat mit Das Mädchen und sein Henker einen sprachlich wie inhaltlich hervorragenden Historischen Roman vorgelegt. Der Roman entwirft ein authentisches und sinnliches Panorama Hamburgs im 18. Jahrhundert von ungeheurer Sogwirkung. Die Lebensumstände und Seelennöte der Protagonisten sowie die sozialen Verhältnisse in der Stadt sind präzise recherchiert und stilistisch überzeugend dargestellt. Der Autorin gelingt es, einen Spannungsbogen zu ziehen, der einen nicht mehr loslässt. Darüber hinaus entwirft Fohl eine Geschichte, die die Todesstrafe in Frage stellt und zum Nachdenken anregt. Besonders reizvoll ist das überraschende Ende des Romans, das beweist, dass die Autorin ihren eigenen Weg weit ab von allen Klischees geht. Ein geistreiches und spannendes Lesevergnügen! Ich gebe fünf Sterne.

Ein Highlight unter den Historischen Romanen. Ein wahres Lesefest!

Anna aus Hamburg am 15.01.2021
Bewertungsnummer: 625630
Bewertet: Buch (Taschenbuch)

Dagmar Fohl hat mit Das Mädchen und sein Henker einen sprachlich wie inhaltlich hervorragenden Historischen Roman vorgelegt. Der Roman entwirft ein authentisches und sinnliches Panorama Hamburgs im 18. Jahrhundert von ungeheurer Sogwirkung. Die Lebensumstände und Seelennöte der Protagonisten sowie die sozialen Verhältnisse in der Stadt sind präzise recherchiert und stilistisch überzeugend dargestellt. Der Autorin gelingt es, einen Spannungsbogen zu ziehen, der einen nicht mehr loslässt. Darüber hinaus entwirft Fohl eine Geschichte, die die Todesstrafe in Frage stellt und zum Nachdenken anregt. Besonders reizvoll ist das überraschende Ende des Romans, das beweist, dass die Autorin ihren eigenen Weg weit ab von allen Klischees geht. Ein geistreiches und spannendes Lesevergnügen! Ich gebe fünf Sterne.

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Das Mädchen und sein Henker

von Dagmar Fohl

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