Am 9. September 1881 in einem kleinen Dorf hoch oben in den Schweizer Bergen: Die kleine Katharina wird zusammen mit ihrem jüngeren Bruder zu den Grosseltern geschickt. Dort sollen beide die nächsten Tage verbringen, bis die Mutter ihr sechstes Kind zur Welt gebracht hat. Doch es kündigt sich noch ein anderes Ereignis an. Von einem Hang sind einige Felsbrocken ins Tal hinabgestürzt und der ganze Berghang könnte sich lösen und das Dorf unter sich begraben. Daran möchte niemand glauben, am allerwenigsten die Arbeiter im Schieferbruch, die mit ihren Händen ganze Familien ernähren. Aber der Berg führt in Franz Hohlers hochgelobter, in der Tradition der besten Schweizer Literatur stehenden Novelle sein Eigenleben …
Bewertung (Mitglied der Book Circle Community) am 04.01.2024
Bewertungsnummer: 2102016
Bewertet: Buch (Taschenbuch)
„Die Steinflut“ von Franz Hohler.
Franz Hohler ist einer der bekanntesten Schweizer Autoren der Gegenwart. Mir selbst war er vor allem aufgrund seines «Ds Totemügerli» bekannt – einer Kurzgeschichte aus zumeist erfundenen Worten, die Berndeutsch klingen und ich in meiner Kindheit mehrfach gehört hatte. Nun hatte ich Hohlers erste Novelle vor mir.
«Die Steinflut» spielt im späten 19. Jahrhundert in den Schweizer Bergen und wird aus der Perspektive eines kleinen Mädchens erzählt, das mit ihrem noch kleineren Bruder zu den Grosseltern oben auf dem Berg geschickt wird, um dort die Zeit zu verbringen, bis ihre Mutter das sechste Kind zur Welt gebracht hat.
Der Leser wird glaubhaft in eine Zeit und an einen Ort versetzt, der im Kontrast zur heutigen, modernen und wohlhabenden Schweiz steht. Die Bedeutung der alpinen Natur, der Umgang untereinander und das einfache Leben, noch einfacher beschrieben aufgrund der kindlichen Perspektive, werden eindrücklich vermittelt. Durch die Geschichte durch erkennt die kleine Katharina immer wieder Anzeichen des titelgebenden Ereignisses, welches erst ganz zum Schluss in vernichtender Art und Weise eintritt und auf dem realen Bergsturz in Elm 1881 basiert.
Das Buch ist kurzweilig und vermag es wie bereits erwähnt gekonnt, den Leser in seine Welt eintauchen zu lassen. Gleichzeitig dient es (ob von Hohler gewollt oder auch nicht) als Anstoss zum Nachdenken über möglicherweise bevorstehende Naturkatastrophen, die heute trotz Anzeichen ignoriert werden und unseren Einfluss darauf. Hohler kehrt in seinem neueren Werk, «Der neue Berg», welches ich noch nicht gelesen habe, wieder zu diesem Thema zurück. Da mir «Die Steinflut» so gut in Erinnerung geblieben ist, steht auch dieses bereits in meinem Bücherregal.
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beklemmend..
Bewertung am 22.09.2011
Bewertungsnummer: 265387
Bewertet: Buch (Taschenbuch)
Nach einer wahren Begebenheit wird uns hier von den letzten Stunden vor einer schrecklichen Naturkatastrophe erzählt. Die Stimmung ist angespannt, keiner rechnet jedoch mit dem Schlimmsten und Geburt und Tod liegen nahe zusammen. erzählt wird aus der Sicht Katharinas, einem kleinen Mädchen, deren Welt schon durch die nahende Ankunft des Geschwisterchen zu wanken droht !
Klein und fein erzählt aber trotzdem eine große Geschichte !