RezensionBild
Der HD-Transfer wirkt im Gesamten etwas zu dunkel. Es fehlt an Kontrast, insbesondere dunklen Flächen mangelt es daher deutlich an Abstufung und erkennbaren Details. Konturen sehen dadurch oft etwas grober aus. Die Farben sind satt und einigermassen natürlich, aber ohne Esprit (Videolook). Der Schwarzwert ist durchgehend tief, so dass Konturen zumindest vorhanden sind. Objektkanten wirken nachgeschärft, bisweilen meint man Doppelkonturen zu erkennen (Stichwort Blauschimmer an hellen Kanten). Da es mit der Bildtiefe nicht so weit her ist, hält sich die Plastizität oft in Grenzen. Positive Beispiele finden sich am ehesten bei Aussenaufnahmen mit Tageslicht. Den gesamten Transfer durchzieht ein grobkörniges Rauschen, das sich besonders im meist weicheren Bildhintergrund deutlicher erkennen lässt. Das Bild wirkt dadurch nie ganz ruhig. Der Transfer erfolgte mit einer durchschnittlich hohen Bitrate von über 30 Mbps, was Blockstrukturen nur selten den Weg ebnet. Gänzlich abwesend sind sie jedoch nicht.
Auch wenn der etwas grobe Gesamteindruck sicherlich gewollt ist, so enttäuscht der Transfer für einen topaktuellen Blockbuster doch etwas. Das Ergebnis ist doch einiges von den aktuellen Referenzen entfernt und so reicht es nur zu guten sieben Punkten!
RezensionBonus
Zum Hauptfilm gibt es Untertitel in etlichen Sprachen, darunter auch Deutsch und Englisch. Selbiges gilt für die Featurettes und den Audiokommentar. Drei Featurettes von knapp 20 Minuten Laufzeit geben einen kleinen Einblick in Produktionsdetails. So handelt Quer durch New York vom heimlichen dritten Hauptdarsteller, dem Drehort New York, mit all seinen vielen Perspektiven und Panoramen. In Vom Schicksal entschieden geht es vorwiegend um die Story der Hauptpersonen. Die Entstehung von Elise zeigt den grossen Aufwand, den Darstellerin Emily Blunt für die Glaubwürdigkeit ihrer Figur auf sich nahm. Der filmlange Audiokommentar von Regisseur George Nolfi geht nur selten auf Produktionsdetails ein, sondern schildert überwiegend Hintergründe und Inhalte der Story, die gerade im Bild zu sehen ist. Ab und an gibt es noch Anekdoten und Details zu Drehorten. Durchaus informativ, aber nicht nur aufgrund der Monotonie des Sprechers nicht ganz so aufregend wie etwa bei einem aufwendige(re)n Effekte-Blockbuster. Darüber hinaus gibt es noch fünf gelöschte und erweiterte Szenen von knapp 7 Minuten Laufzeit zu begutachten. Diese halten aber nicht wirklich aufschlussreiches oder notwendiges Filmmaterial bereit. Wer\'s mag kann sich mit dem interaktiven Feature Meine Szenen noch seine eigene Auswahl an Lieblingsszenen auswählen und anschliessend abspielen lassen. Das Menü hat den Universal-typischen aufgeräumten Einheitslook, den man seit Start der Blu-ray vom Anbieter gewohnt ist.
RezensionTon
Während der Bildtransfer schwächelt, kann man der Vertonung nur wenig vorwerfen. Zwar ist es wie von Universal gewohnt so, dass lediglich das Original in DTS-HD daherkommt, doch stehen die Abmischungen in den anderen Sprachen aufgrund des gleichen Ausgangsmaterials und der Topaktualität des Masters dem Original kaum nach. Obwohl es keine wirklich grossen Toneffekte gibt und sich die Dynamik weitestgehend als eher etwas zurückhaltend erweist, handelt es sich doch um einen guten Sound. Der Surroundmix in Sachen Hintergrundgeräusche und Score sorgt für die angenehme, realistische Atmosphäre. Stereo-Splitting gibt es hier nicht nur auf der Front, sondern auch auf den Rears. Der Klang bietet das gesamte Frequenzspektrum auf, einzig die ganz tiefen Bässe fehlen handlungsbedingt. Die Stimmen kommen stets klar und sauber aus dem Center. Ein Lob verdient die Feinabstimmung hinsichtlich Basssteuerung und Dynamik beim Score, der eines der Highlights des insgesamt eher ruhigen, aber stimmungsvollen Films ist.
Zitat
DER PLAN basiert auf der Kurzgeschichte Adjustment Team aus der Feder von Philip K. Dick, dem Autor, der in den letzten drei Jahrzehnten schon für so manche SciFi-Filmidee herhalten musste. Als (positive) Beispiele seien hier BLADE RUNNER und TOTAL RECALL genannt, die als Filme bis heute Kultstatus geniessen. Nun, ob das DER PLAN auch gelingt, dürfte bezweifelt werden zumindest, wenn man rein von Action, Ausstattung und grossen Effekten ausgeht. Denn all das gibt es hier nur wenig, obwohl mit Matt Damon in der Hauptrolle durchaus jemand auf den Plan tritt, der sich im Actionfach bestens auskennt und der dabei recht glaubwürdig rüberkommt (BOURNE TRILOGIE). Er darf ansatzweise auch hier beweisen, dass er schnell auf den Beinen ist und zuschlagen kann, doch das Ganze weniger als Top-Agent, sondern vielmehr als reine Selbstverteidigung und erhaltung. Das passt dann auch nicht so richtig toll zu seiner Figur eines Senatoren-Anwärters, der ansonsten eher bieder daherkommt hier hätte etwas mehr Profil (und Vergangenheitsinfo) zur Glaubwürdigkeit der Handlungen beigetragen.
Doch der Reihe nach
David Norris (Matt Damon) ist ein aufstrebender Politiker, der für den Senatorenposten in seiner Heimatstadt New York kandidiert. Dass er in der Vergangenheit auch mal fest zugeschlagen hat, wird ihm zum Verhängnis und er verliert die Wahl. Dafür trifft er auf die attraktive Tänzerin und Choreographin Elise (Emily Blunt), die gerade auf einer Hochzeit unangenehm auffiel, was sie Norris sofort sympathisch macht. Eine schicksalhafte Begegnung so wie es scheint, denn er verliebt sich bei dieser einmaligen Begegnung Hals über Kopf in sie. Es vergehen drei Jahre, die politische Karriere von Norris inzwischen auf Eis, als sich die beiden durch Zufall erneut begegnen. Doch diese Begegnung sollte nicht sein, denn sie passt nicht in den grossen Plan, den das geheimnisvolle Planungsbüro für Norris und Elise vorsieht. Von den Planungsagenten nur soweit aufgeklärt, dass er Elise nie wieder sehen darf, da er zu Höherem bestimmt ist, will er seine Liebe nicht aufgeben und dem vermeintlichen Schicksal ein Schnippchen schlagen. Doch das passt den Planungsagenten so gar nicht in den Kram und so sehen sie sich fortan dazu angetrieben trick- und effektreich das weitere Zusammensein von Norris und Elise zu verhindern bis schliesslich die endgültige, schicksalhafte Entscheidung ansteht
Die Vorlage beschäftigt sich mit einigen der grossen Themen der Menschheit: Schicksal, freier Wille, Liebe. Im Film meint man, dass die Romanze deutlich in den Mittelpunkt gestellt und das Mystische etwas an den Rand gedrängt wird. So ist DER PLAN weniger ein richtiger Science Fiction Film, als vielmehr ein Mix aus Lovestory, Thriller und Mystery. Die Agenten des Planungsbüros erinnern ein wenig an die grauen Herren aus Michael Endes MOMO, optisch erinnert der Film ein wenig an INCEPTION (jedoch weniger aufwendig, aber auch gut fotografiert). Man sieht schon, der Mix ist etwas sperrig und die Story leicht verworren und oft zu eindimensional. Es fehlt an Erklärungen, einiges erscheint unlogisch und es mangelt an abwechslungsreichen Ideen und Wendungen. Den halben Film lang rennt Matt Damon durch das toll eingefangene New York, das auch Facetten zeigt, die bisher eher wenig in Filmen gezeigt wurden und der Trick mit den Jumper-Türen ist nach der Mitte des Films und deren Erklärung auch nicht mehr so sensationell.
Insgesamt ist der Film zwar durchaus unterhaltsam und bietet auch ein gewisses Mass an Spannung, doch vieles ist vorhersehbar und zieht sich in die Länge. Bei den wenigen Aufklärungsversuchen über Ursprung und Sinn des Plans (und wer dahinter steckt) hätten 90 Minuten für ein kurzweiligeres Vergnügen auch gereicht und ein paar aufregendere Action-Momente hätten es auch ruhig ein dürfen, denn immerhin spielt mit Matt Damon ja auch ein Teilzeit-Action-Held mit! So darf man sich erst nach fast zwei Stunden seinen eigenen Gedanken und Interpretationen hingeben
Die Blu-ray enttäuscht in Sachen Bildqualität, während die Vertonung durchaus gelungen und atmosphärisch ausfällt. Die Extras sind überwiegend belanglos.