Artigsein, Stillsitzen und Tischmanieren sind ihnen einfach ein Graus: Für die beiden unzertrennlichen Titelhelden, den Waisenjungen Tom Sawyer und den Herumtreiber Huckleberry Finn, sollen die Tage und Nächte schliesslich voller Freiheit, Spass und Abenteuer sein! Und davon gibt es in diesen beiden herrlich frechen Romanen, die der grosse Mark Twain (1835 - 1910) seinem berühmten Lausbubenpaar widmete, nun wahrlich eine ganze Menge. Nicht zuletzt sein unverhohlen kritischer Blick und sein spielerisch gekonnter Umgang mit der Alltagssprache der Südstaaten machen Twains Romane bis heute zu weltweiten Klassikern nicht nur der Jugendliteratur.
Mark Twains "Die Abenteuer des Tom Sawyer" ist ein zeitloser Klassiker, der auch heutzutage noch für Kinder sehr empfehlenswert ist. Das Buch führt uns in die Welt des jungen Tom Sawyer, der im 19. Jahrhundert im amerikanischen Süden lebt. Mit seiner rebellischen Natur, seiner Neugier und seinem Einfallsreichtum verkörpert Tom die Art von Abenteuergeist und Unabhängigkeit, die viele Kinder (und Erwachsene) in sich spüren, aber nur selten ausleben können.
Das Buch mag zwar alte Begriffe und Ansichten beinhalten, die in der heutigen „Cancel Culture“ als problematisch gelten könnten, aber es ist wichtig, den Kontext und die Zeit, in der es geschrieben wurde, zu berücksichtigen. Es bietet eine Gelegenheit zur Diskussion über die gesellschaftliche Entwicklung und dazu, wie die Figuren und Ereignisse durch die Linse der modernen Moral interpretiert werden können. Das kann gerade für ältere Kinder ein wichtiger Lernprozess sein, der weit über die einfache Geschichte hinausgeht.
Die Charaktere sind facettenreich und die Abenteuer, die Tom und seine Freunde erleben, sind spannend und lehrreich. Sie zeigen, wie wichtig Freundschaft, Mut und Ehrlichkeit sind. Darüber hinaus fördert die Lektüre des Buches die Fantasie und inspiriert dazu, die Welt um sich herum mit neugierigen Augen zu betrachten.
Es ist ein Buch, das Kinder dazu anregt, über moralische und ethische Fragen nachzudenken: Was ist richtig, was ist falsch, und warum? Diese Art von kritischem Denken ist essenziell für die Entwicklung eines jeden Kindes und sollte nicht durch eine Kultur der sofortigen Verdammung unterdrückt werden. Statt das Buch aus den Regalen zu verbannen, wäre es sinnvoller, die weniger zeitgemäßen Elemente als Ausgangspunkt für fruchtbare Diskussionen zu nutzen.
Abschließend kann man sagen, dass "Die Abenteuer des Tom Sawyer" ein Meisterwerk ist, das noch immer relevant ist – sowohl als packende Erzählung als auch als Diskussionsgrundlage für tiefere soziale und moralische Fragen. Aus diesen Gründen und trotz etwaiger Kontroversen erhält das Buch von mir fünf Sterne.
Tolle Ausgabe!
Bewertung aus Hagen am 21.06.2021
Bewertungsnummer: 1143425
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)
Ich bewerte hier das gebundene Buch des Anaconda Verlages mit dem Titel:
"Tom Sawyer und Huckleberry Finn - Vollständige Ausgabe"
Ich bin sehr zufrieden mit dieser Ausgabe. Hauptsächlich, weil sie wirklich vollständig ist.
Im ersten enthaltenen Buch "Die Abenteuer des Tom Sawyer" ist alles vorhanden und nicht geschönt, sondern wie von Mark Twain gedacht, übersetzt und erhalten geblieben.
Sogar die Kapitel über die Grangerfords und die Shepherdsons im zweiten enthalten Buch "Die Abenteuer des Huckleberry Finn", die sonst in vielen anderen Ausgaben weggelassen wurden, sind vorhanden.
Die Sprache / Übersetzung ist altmodisch, ein deutsch wie man es heute nicht mehr oder kaum noch spricht, aber dennoch verständlich.
Ich habe bei meiner such nach einer vollständigen Ausgabe hier und dort immer wiedes gelesen, dass man mit der altertümlichen Ausdrucksweise unzufrieden sei, da sie das lesen erschwere.
Ich finde das es ganz im Gegenteil zu dieser Aussage, das lesen nur viel interessanter macht, mich dazu anregt mir auch einmal gedanken über die Art der damaligen Ausdrucksweise zu machen, die meiner Meinung nach oftmals geschickter war, als die heutige.
Außerdem wird man von der etwas altertümlichen Sprache deutlich intensiver in das Jahr der Handlung, so um 1850 rum, hinein gezogen, als von dem deutsch des 21 Jahrhunderts. Dies ist, so finde ich, auch ein Grund dafür, warum der Südstaatenakzent, den man in den Staaten sprach oder vielleicht auch heute noch spricht, in dem die Handlung stattfindet, auch so schön rübergebracht wird.
Ich bin auch sehr zufrieden mit des Qualität des Buches selbst.
Tolle Ausgabe!