RezensionBild
Wie schon in seinem letzten Werk setzt Duncan Jones bei der visuellen Ausgestaltung seines Tech-Thrillers, der im 1080p / AVC MPEG-4 Format im Seitenverhältnis von 1.85:1 vorliegt, auf eine eher sterile Farbgebung, die von Blau- und Grautönen dominiert wird. Der Transfer zeigt ausserdem eine sehr gute Schärfe und legt eine ordentliche Detailvielfalt an den Tag, dennoch gibt es hin und wieder Sequenzen, die vom guten Gesamteindruck etwas abfallen. Da wäre zum einen der Flug über die Skyline von Chicago während des Vorspanns zwar ist die hohe Auflösung der Blu-ray Disc hier deutlich spürbar, dennoch fehlt es dem Bild an dieser Stelle sowohl an natürlich wirkenden Farben als auch etwas an Tiefeneindruck und somit auch an Schärfe. Irritierend ist ausserdem, dass Duncan Jones mit Vorliebe seinen Szenen durch leichte Defokussierung einen etwas eigenwilligen Touch verleiht. Was also zunächst wie ein Fehler aussieht, ist in diesem Film meist tatsächlich die Intention des Regisseurs - und diese hatte er zu Recht, denn auch wenn dies den qualitativen Eindruck des Transfers etwas schmälert, die Atmosphäre profitiert unweigerlich vom visuellen Design des Werkes.
Neben teilweise sehr hohen Kontrasten mit leichten Überschwingern in hellen Bereichen, weist das Bild auch eine sichtbare Körnung auf. Der Schwarzwert ist über weite Strecken hervorragend; nur wenige Szenen lassen eine etwas definiertere Auflösung der unteren Graustufen vermissen.
RezensionBonus
Das Bonusmaterial ist insgesamt als gelungen zu bezeichnen. Neben einem Picture-In-Picture-Feature, das unter anderem Interviews mit Cast & Crew sowie Behind-The-Scenes Material bietet, findet man ausserdem noch einen Audiokommentar mit Duncan Jones. Die beiden Trivia-Tracks Wusstest du... sowie Geschichten über Zeitreisen bieten einige lustige und spannende Anekdoten zum Thema des Filmes. Im Abschnitt Cast & Crew findet man eine Reihe an kurzen Features mit einer Gesamtlaufzeit von knapp 27 Minuten die auch teilweise so im PiP-Teil der Blu-ray zu sehen sind. Sehr lustig aufgezogen ist der Beitrag Im Brennpunkt, der auf unkonventionelle Art und Weise die Quantenphysik erklärt. Drei weitere, viel zu kurz geratene Dokus enthält der Unterpunkt Featurettes, besser ist hingegen das Interview mit Jake Gyllenhaal, der detailliert auf seine Arbeit am Film eingeht.
RezensionTon
Beim Sound setzt man seitens Studiocanal auf deutschen sowie englischen DTS-HD Master Audio 5.1 Sound, der zwar Leben in die Bude bringt, aber sicherlich nicht als spektakulär bezeichnet werden kann, denn dafür bietet Duncan Jones\' Interpretation von dimensionalen Reisen zu wenig Gelegenheit. Das heisst jedoch nicht, dass der Sound nicht gelungen wäre - ganz im Gegenteil denn sowohl das Original als auch die Synchronisation machen einen sehr ausgewogenen Eindruck und sorgen in den Action-Sequenzen für einiges an Abwechslung. Einziges Manko ist der teilweise abrupte Wechsel zwischen frontlastigen Dialogsequenzen und sehr dynamisch sowie räumlich wirkenden Szenen. Etwas mehr hätte es auch auf Seiten der Dynamik sein können, denn die Explosion des Zuges ist zwar auch akustisch gewaltig, dennoch fehlt es etwas an Druck und Differenziertheit, um vollkommen überzeugen zu können.
Zitat
Mit seinem Regie-Debüt \'Moon\' (GB 2009) landete Duncan Jones vor zwei Jahren einen Volltreffer und begeisterte sowohl Kritiker als auch Cineasten mit seinem Science-Fiction-Werk, das nicht nur spannend inszeniert wurde, sondern auch mit seiner einfachen, fast schon puristisch wirkenden, aber mitnichten einfallslosen Story begeisterte. Viele Regisseure schaffen den Sprung ins hollywood\'sche Haifischbecken zunächst mit Bravour darin jedoch den richtigen Kurs zu wählen, gelingt vielen jedoch nicht und so bleiben deren erste Gehversuche meist auch deren letzte. Mit \'Source Code\' (USA 2011) nimmt Duncan Jones - seinerseits übrigens Sohn der Musik-Legende David Bowie - nun schon zum zweiten Mal Anlauf auf die grosse Leinwand und tatsächlich schafft er es auch hier zu begeistern.
\'Source Code\' bewegt sich inhaltlich auf bekannten Gefilden. Zwar ist der Inhalt keine plumpe Kopie eines Werks, vielmehr gibt es mehr oder minder offensichtliche Anleihen aus anderen Werken des Genres zu entdecken, wie etwa unverkennbare Elemente aus \'12 Monkeys\', Ideen rund um \'Star Trek\' sowie jüngerer Werke wie \'8 Blickwinkel\'. Das stört jedoch in keiner Weise, denn schon wie in seinem ersten Werk \'Moon\' macht Duncan Jones keinen Hehl um die inhaltliche Einfachheit seiner Vision, ihm geht es vielmehr um die Gesamtwirkung seines Endproduktes.
Dank hervorragender Schauspieler in Gestalt von Jake Gyllenhaal, Michelle Monaghan sowie Vera Farmiga hebt sich der Film weit vom stereotypischen, sterilen Technik-Thriller ab und baut auf die Fähigkeiten seiner Darsteller. Aber auch die Inszenierung funktioniert, denn statt das Werk durch die vielen Wiederholungen von Schlüsselszenen in ein Debakel ähnlich \'8 Blickwinkel\' zu reissen, gelingt es Duncan Jones durchgehend spannend zu inszenieren, ohne sich auf der Stelle festzulaufen. Zwar ist das Ende dann etwas zu vorhersehbar und auch der eine oder andere Twist schnell aufgedeckt, dennoch wirkt alles wie aus einem Guss und bleibt insgesamt sehr unterhaltsam.
Duncan Jones hat es mit seinen zwei Filmen geschafft, sich stabil auf dem Weltmarkt zu etablieren und dabei Kritiker und Cineasten zu überzeugen. Man darf gespannt sein, wie er sich in den nächsten Jahren entwickelt und ob er es tatsächlich schafft, einen Stil für sich zu finden, der als Alleinstellungsmerkmal gilt. Die Chancen stehen auf jeden Fall gut...
Technisch gefällt die Disc mit einem ordentlichen Bild-Transfer sowie mit solidem Sound, sowohl in Deutsch als auch Englisch. Die Extras sind durchaus umfangreich, wenngleich die Produktionsqualität nicht immer ganz überzeugt.
Subjektive Filmwertung: 7.5 von 10 kurzweiligen Genre-Mixes