
Beschreibung
Details
Buenos Aires, Paris, Magdeburg – Städte, wie wir sie noch nicht gesehen haben
Eine aufregende Reise um die Welt: Ob in New York oder Minsk, Alexandria, Buenos Aires oder Dresden – in jeder Stadt besteigt Annett Gröschner Bus oder Strassenbahn der Linie 4, denn die fährt immer in Bezirke, die den wahren Charakter der Stadt enthüllen. In ihrem Fahrtenbuch fängt die Autorin das urbane Leben ein, seine sozialen, ökonomischen und ideologischen Bedingungen, und unter dem vielgestaltigen Jetzt spürt man das Fliessen der Zeit. Schicht für Schicht dringt sie in die Historie vor und verknüpft souverän Geschichte mit Politik, Architektur- mit Literaturgeschichte, Abenteuer mit Lebensphilosophie. »Mit der Linie 4 um die Welt« ist Reisebericht, Tagebuch und literarische Skizze, unprätentiös und poetisch, warmherzig und Lust machend, von einer, die wie Cees Nooteboom oder Andrzej Stasiuk nicht um des Reisens willen reist. Annett Gröschner ist immer auf der Suche nach dem Wesen der Stadt, dem Licht, dem Duft, dem Ton, in dem sie gestimmt ist.
Ausstattung: mit Abbildungen
Das meinen unsere Kund*innen
Hält nicht das, was es verspricht
Bewertung aus Weeze am 02.02.2021
Bewertet: eBook (ePUB)
Wenn ich erzähle, dass ich überall, wo ich bin auf der Welt, mit der Linie 4 fahre (vorausgesetzt, es gibt eine und sie fährt über der Erde), dann werde ich oft gefragt, warum die 4? Warum nicht die 1 oder die 6? Es gibt eine einfache Erklärung: Die 4 ist die Straßenbahnlinie meiner Kindheit. (S. 9)
Da ich gerne Reiseberichte lese und mich diese ungewöhnliche Idee gleich begeisterte, war ich neugierig auf das, was Annett Gröschner in ihrem Buch Die Städtesammlerin über ihre Art der Stadterkundung zu berichten hatte.
Immer wieder ist es für die Autorin laut eigener Aussage, ein kleines Abenteuer, mit der Linie 4 in einem Bus, Minibus oder der Straßenbahn zu fahren, da sie im Vorfeld nie genau weiß, wohin sie im einzelnen fährt und was es für sie dabei zu entdecken gibt. In dem Buch führt sie diese Linie laut Titel an die entlegensten (?) Orte der Welt, gemeint sind damit Magdeburg, Alexandria, Astana, Buenos Aires, Istanbul, Jekaterinenburg, Kasan, Klausenburg, Minsk, New York, Peking, Reykjavik, Riga, Shanghai, Tartu, Tbilissi, Tel Aviv und Temeswar.
Dabei schildert sie nicht nur das Aussehen des jeweiligen Gefährts oder wie die Fahrscheine gelöst werden, sondern erzählt auch über das, was ihr in den einzelnen Städten bei ihrer Fahrt begegnet. Es entstehen Beschreibungen der Orte, wie man sie in den üblichen Städteportraits eher nicht findet, da die Linie 4 ja nicht zwingend an Sehenswürdigkeiten vorbei führt und das kann mitunter auch trist und ziemlich unspektakulär sein. Die zusätzlichen Informationen über die Stadt oder sogar das Land blähen den Text dann nur noch künstlich auf, bevor sie abrupt für den Leser enden, ohne dass man das Kapitelende nachvollziehen oder mit einer Endstation der Linie 4 in Verbindung bringen könnte.
Der Schreibstil konnte mich nicht überzeugen. Aufgrund der kreativen Reiseidee und der Anpreisung des Klappentextes war ich auf Städteportraits, so abenteuerlich, wie nur das Leben sein kann eingestellt. Stattdessen hatte ich den Eindruck dass die Autorin, wie man bei uns so schön sagt von Höcksken auf Stöcksken kommt und mit ihren eher sachlichen Schilderungen krampfhaft Buchseiten füllen will.
Insgesamt finde ich es immer noch interessant eine Stadt auf diese willkürliche Art zu erkunden, bin aber der Meinung dass es wohl am spannendsten für den Reisenden selbst ist. Darüber zu lesen, fand ich eher ermüdend, weshalb ich dieses Buch nicht weiterempfehlen kann.