Sophia und ihre Grossmutter verbringen den Sommer auf einer winzigen Insel im finnischen Meerbusen. Die beiden streifen umher, plaudern, streiten, stellen Fragen. Zusammen mit ihnen erleben wir eine Welt voller kleiner Wunder - und eine rundum glückliche (Lese-)Zeit.
Tove Jansson, die Autorin der MUMIN-Geschichten, lässt viele ihrer eigenen Erfahrungen in dieses Buch einfliessen. Ein poetischer und heiterer Roman, der den finnischen Sommer atmet.
"Es ist fast magisch zu nennen, Tove Jansson schreibt in einfachen Sätzen, gleichzeitig mit viel Nachhall. Die Lektüre ist wie ein Blick in ein klares, reines Gewässer, bei dem man plötzlich in die Tiefe schaut." The Guardian
Ein Sommer in den finnischen Schären - man spürt den Sommerwind und die Farben förmlich. Sophia verbringt mit ihrem Vater (die Mutter ist verstorben) bei ihrer Großmutter im Sommerhaus der Familie auf einer Insel. Sie erfährt ganz alltägliche Dinge, sammelt Beeren, schwimmt und diskutiert mit ihrer Großmutter. Verschiedene Themen werden gestreift, wie das Älterwerden, Tod, Eifersucht, Mut, Angst, Respekt, Religion, Toleranz und Liebe. Sprachlich sehr schön für Erwachsene zu lesen - ein besonderes Buch, zu dem man immer wieder greift um ein Kapitel zu lesen. Zum 100. Geburtstag (9.August 1914) der Autorin ist diese Neuausgabe erschienen.
Der Sommer soll nicht aufhören
Bewertung am 01.09.2020
Bewertungsnummer: 328830
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)
Plötzlich ist er vorbei, der Sommer. Wer noch nicht ganz loslassen will (oder kann), der greife zu Tove Janssons zauberhaftem Roman, der eine Großmutter und ihre Enkelin in die Schären begleitet. Während die Heiterkeit des Buches stellvertretend für den Sommer ist, bleibt dennoch eine Ahnung von dessen Ende: "Nachts fiel segensreicher, milder Regen auf die Insel. (...) Alles war gut und dennoch von tiefer Melancholie überschattet."///
"Es war ein August mit heftigen, schönen Gewittern, aber was auch geschah, der Großmutter bedeutete es nichts als Zeit, die sich an Zeit fügt, so wie alles eitel ist und ein Jagen nach dem Wind." Dieses Sommerbuch feiert den Herbst des Lebens und entfaltet mit wärmenden Strahlen der Weisheit seine Wirkung. "Eigenartig, dachte die Großmutter, ich kann es nicht mehr beschreiben, ich finde keine Worte, oder vielleicht strenge ich mich nur nicht genügend an. Das alles ist schon so lange her. Es geht niemanden etwas an. Und wenn ich keine Lust habe, davon zu erzählen, ist das, als ob es nie passiert wäre, es verschließt sich, und damit ist es verloren." "Vielleicht hat man inzwischen das meiste schon gesagt. Und festgestellt, dass es sich nicht lohnt. Oder dass man kein Recht dazu hat." ///
Kinder und Großmütter sind doch die Weisesten unter den Menschen. Das zeigt auch das "Märchen" vom Regenwurm: "Er weiß wahrscheinlich ganz genau, was passiert, wenn er entzweigeht, nämlich dass beide Teile dann alleine weiterwachsen. Aber wie weh das tut, das wissen wir nicht. Ich glaube, sie sahen einander an und fanden, dass sie scheußlich aussahen, und dann krochen sie schnellstens voneinander weg. Und dann fingen sie an nachzudenken. Sie fühlten, dass das ganze Leben jetzt anders war, aber sie wussten nicht, wie und auf welche Weise."
Tove Jansson war eine derart interessante Frau! Illustratorin, Kunstmalerin, Schriftstellerin, Bühnenbildnerin, Dramaturgin, Dichterin, politische Karikaturistin, Comiczeichnerin, Mutter der Mumins, die man nie mehr vergisst, wenn man ihnen einmal begegnet ist. Ihr Ex Libris lautete: Labora et amare. Wer dann noch mehr Lust auf Norden, Kunst und das Spiel zwischen Kälte und Wärme bekommt, der möge unbedingt den isländischen Roman "Die Eismalerin" von Kristín Marja Baldursdøttir lesen.
Meinungen aus unserer Buchhandlung
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Ein Buch für alle, die sich nach einem Stück heiler Welt sehnen!
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)
Tove Jansson, die besonders für ihre Geschichten über die Mumins und ihre Freunde bekannt ist, liess angeblich viel von ihren eigenen Erfahrungen in dieses Buch einfliessen. Und tatsächlich bekommt man beim Lesen das Gefühl, man bekommt die Erinnerungen an eine glückliche und erfüllte Kindheit geschildert. Das Mädchen Sofia verbringt einen Sommer bei ihrer Grossmutter auf einer kleinen Insel im finnischen Meerbusen. Die Beziehung zwischen den beiden, ihre Erlebnisse und Gespräche spiegeln das Aufeinanderprallen von zwei Generationen wieder, die sich trotz aller Differenzen irgendwie ergänzen. Ausserdem kann man sich beim Lesen wie gewönlich von Janssons lyrischen Beschreibungen der Natur und der verschiedenen Figuren verzaubern lassen, sodass man fast das Gefühl bekommt, man befinde sich auch hier in einer Art Mumintal, in dem alles (Un)Mögliche passieren kann.