Portrait
Daniel Brühl, geboren 1978 in Barcelona und in Köln aufgewachsen, begann seine Karriere in der Unterhaltungsbranche mit acht Jahren als Hörspielsprecher beim WDR. Inzwischen ist er vielfach ausgezeichneter Schauspieler.
RezensionBild
Das Bild (2,40:1; anamorph) kommt mit einer guten bis sehr guten Schärfe daher. Diese knickt allerdings bei schnellen Bewegungen schon mal ein. Der Kontrast ist ausgewogen, der Schwarzwert satt. Die Farben wurden bearbeitet und sehen selten natürlich aus, sind aber oft kräftig und zumeist kühl gehalten. Die Kompression arbeitet zumeist unauffällig. Nur gelegentlich gibt es kleinere Unruhen. Dazu kommt vereinzelt leichtes Banding dazu.
RezensionBonus
Die Extras sind reichlich dünn gesät und bestehen lediglich aus der Featurette Die Eingabe-Plattform (ca. 10 min) und einem Trailer (den aber wahlweise in Deutsch oder Englisch).
Die Featurette liegt in Englisch mit optionalen deutschen Untertiteln vor.
RezensionTon
Der Ton, Deutsch und Englisch in Dolby Digital 5.1, überzeugt durch einen Surroundmix, der alle Lautsprecher immer wieder fordert. Fast ständig gibt es Musik, Soundeffekte oder Umgebungsgeräusche, die eine schöne räumliche Kulisse erzeugen. Auch der Subwoofer bleibt nicht stumm und trägt zu einem positiven Gesamteindruck bei.
Es gibt optionale deutsche Untertitel.
Zitat
INSIDE WIKILEAKS was für eine Chance, in ein Stück Zeitgeschichte einzutauchen, hinter die Kulissen dieser wichtig(st)en Informations-Verbreitungs-Plattform zu schauen und mehr über die Köpfe dahinter zu erfahren. Nun Letzteres, nämlich mehr über Julian Assange und Daniel Domscheit-Berg zu erzählen, gelingt dem Film durchaus. Allerdings mit gleich zwei Haken: Zum Einen geht es im Grossteil des Films um den Streit zwischen den Protagonisten und zum anderen ist die Darstellung der Ereignisse und Figuren sehr einseitig ausgefallen, was vor allem damit zu tun haben dürfte, dass der Film überwiegend auf dem Buch von Hauptfigur Daniel Domscheit-Berg basiert, der nach seinem Streit mit Assange wohl kaum Interesse daran hatte, diesen in besonders gutem Licht dastehen zu lassen. Dies ist ein weiteres Problem des Films, denn hier wird sehr viel Schwarz-Weiss-Malerei betrieben, denn Assange ist demnach der Unsympath schlechthin, egozentrisch, selbstgerecht und grössenwahnsinnig, während Domscheit-Berg der freundlich-naive, loyale Idealist ist, der allerdings letztlich kaum sympathischer rüberkommt. So gelingt es keiner der beiden Figuren, grossartig Sympathien zu erzeugen. Immerhin muss man zu Gute halten, dass sowohl Benedict Cumberbatch als auch Daniel Brühl ihre Rollen intensiv und glaubwürdig spielen an ihnen liegt es also nicht!
Die Plattform und die Arbeit wird hingegen dann fast wie ein Actionfilm verpackt, die Fakten werden gehetzt aneinandergereiht, bisweilen droht man den Faden zu verlieren. Immer wieder hat man das Gefühl, dass hier doch eher oberflächlich zu Werke gegangen wird. Andererseits gibt es aber auch Abschnitte, die sich zäh ziehen, ohne grossartig was zum Fortgang der Geschichte beizutragen. Vielleicht hat man sich dann letztlich aber auch nicht weiter vorgewagt, um nicht dem Film ein ähnliches Schicksal zuzuführen wie Wikileaks selbst.
Was bleibt, ist ein Popcornfilm mit grandiosen Darstellern und einer zwar oberflächlichen, aber überwiegend unterhaltsamen Darstellung des Phänomens Wikileaks, dem ein Stück mehr Objektivität und weniger Actionhatz gut getan hätte, um dem Ganzen etwas gerechter zu werden und dem Zuschauer wirklich Einblick zu gewähren.
(Fazit, mit freundlicher Genehmigung, übernommen von Marcus Kampfert.)