Fledermausmann (Ein Harry-Hole-Krimi 1)

Der Auftakt zur Harry Hole-Reihe war für mich überraschend, denn ich lese mir eigentlich selten zuvor die Inhaltsangabe oder Rezensionen durch, ich möchte unvoreingenommen bleiben und das Buch auf mich wirken lassen. Zunächst einmal war für mich nicht so wirklich ersichtlich, wieso Harry Hole nach Australien geschickt wird, denn schnell wird klar, dass er eigentlich besser die Füße stillhalten und zusehen sollte. Sein Partner soll während der Zeit ein Aborigine sein und, was etwas verwundert, dieser soll explizit darum gebeten haben, mit ihm zusammenzuarbeiten. Dabei haben sich die beiden gerade erst am Flughafen kennengelernt... Anfangs macht Harry einen sehr sympathischen Eindruck, outet sich einer beginnenden Liebschaft gegenüber als Alkoholiker, hat sich aber im Griff, bis... ja bis dann alles aus dem Ruder läuft. Und dennoch schafft es Harry, Eins und Eins zusammenzuzählen... Wir erfahren so Einiges über Australien, lesen einige Fabeln zur Entstehungsgeschichte, und fast scheint es, als wären wir selbst vor Ort. Die Spannung nimmt rasant zu, als Harry sich gegenüber seinen Vorgesetzten vor Ort behauptet und die Jagd auf den Mörder beginnt... Ich gebe für das erste Buch der Reihe 75/100 bzw. 08/10 Punkte. ...weiterlesen

In seinem ersten Fall begleiten wir Harry Hole nach Sydney Australien. Dort treibt ein Serienkiller mit grausamen Frauenmorden sein Unwesen. Wird der Kommissar aus Norwegen, seine Alkoholprobleme hinter sich lassen können und kann nicht nur einen guten Freund retten? Dies ist mein erstes Buch des Autors überhaupt. Deswegen hatte ich zunächst keine Ahnung was mich tatsächlich erwarteten wird. Das Harry Hole ein mit Lastern übersäter Charakter ist wird schon in den ersten paar Seiten ersichtlich. Er bringt seine schwierige Vergangenheit mit und die Alkoholexzesse stehen auf der Tagesordnung. Das gibt dem ganzen einen Beigeschmack und passt zur insgesamt düsteren und auch sehr derben Erzähl- und Schreibweise. Ein Thriller für schwache Nerven ist das deswegen nicht. Am Anfang zieht sich die Geschichte etwas, ist nicht direkt langweilig aber man fragt sich dann doch immer wieder wann die Action denn jetzt eigentlich losgeht. Hat man die ersten 50 % geschafft, bekommt man die auch. Dann geht es wesentlich mehr zur Sache und die Ereignisse überschlagen sich teilweise. Besonders interessant fand ich an diesem Buch auch, dass hier vor allem auch auf die Kultur der Aborigines eingegangen wurde und man so auch nebenbei noch interessante Fakten und Informationen darüber bekommt. Die Nebencharakter sind häufig genauso derb gezeichnet wie der Hauptprotagonist und lassen in der Regel nicht wirklich viel anbrennen. Das Finale ist wirklich fulminant und kommt dann doch mit der ein oder anderen Überraschung daher. Also das was einen guten Thriller an sich ausmacht. Im Endeffekt hat es mir dann doch ganz gut gefallen, obwohl ich am Anfang ja doch sehr skeptisch war. Auch der Titel bekommt im Lauf der Geschichte seine Berechtigung. Insgesamt wirklich gut und unterhaltend. Deswegen bekommt Harry Holes erster Fall von mir 4 von 5 Sternen. ...weiterlesen