Dr. Siri Paiboun hatte bislang nur mit lebenden Patienten zu tun. Doch nun wird er mit 72 Jahren noch zum einzigen Pathologen von ganz Laos. Ohne jedes Fachwissen, aber unterstützt von zwei ebenso unqualifizierten Assistenten, versucht er sich an seinem ersten Fall: die Frau eines Parteibonzen ist plötzlich verstorben, und Dr. Siri argwöhnt, dass es dabei nicht mit rechten Dingen zuging…
Genau das, was ich gesucht habe. Ein witziger, lockerer Krimi
Mandy aus Berlin am 29.11.2022
Bewertungsnummer: 1834912
Bewertet: Buch (Taschenbuch)
"Aber ein Mordversuch war etwas völlig anderes. Er zielte nicht nur auf ihn persönlich, sondern war obendrein grob unhöflich."
Der 72-jährige Dr. Siri ist eigentlich Pathologe gegen seinen Willen im kommunistischen Laos der 70er Jahre. Noch dazu der einzige. Doch mit seinen nächsten Fällen ändert sich seine Einstellung und er übt sich nicht nur erfolgreich als Pathologe, sondern auch als Detektiv! Damit macht er sich jedoch Feinde, die ihn loswerden wollen.
Dieser Krimi war genau das, wonach ich gesucht habe. Mir war nicht nach todernstem Krimi oder Thriller, sondern ich hatte Lust auf etwas lockeres, witziges wie die Serien, die im zdf usw. laufen. Obwohl ich anfangs nur durch die wunderschönen bunten Cover auf die Reihe aufmerksam geworden bin, habe ich das mit Dr. Siri gefunden. Auch wenn die Ausgangssituation total neu für mich war (Laos, Kommunismus, 70er) und dadurch auch die Art des Sprechens und der Gewohnheiten des Landes, hat es mich nicht abgeschreckt, war gut nachzuverfolgen und leicht verständlich, wenn auch gewöhnungsbedürftig.
Die Hauptcharaktere sind sehr liebenswürdig und humorvoll, insbesondere Dr. Siri, der es schafft eine gefährliche Situation mit Humor aufzulockern. Ich war über die Inklusion von Frauen und Behinderten in der Geschichte positiv überrascht, denn das war sehr geschmackvoll dargestellt, gegeben der Zeit in der sie spielt. Sie waren und sind eben ganz normale Menschen.
Es gilt gleich mehrere Fälle zu lösen, die nebeneinander herlaufen. Ich bin dabei aber nicht durcheinander gekommen und man fliegt dadurch auch durch das Buch, da es nie eine langweilige Situation gibt.
Was manche stören könnte, ist der übernatürliche Aspekt und die Geister. Ich persönlich finde es sehr witzig und mag die Art von Geschichten. Die Toten helfen eben, ihren Fall aufzudecken. Ob es stimmt, was die Hmong über Dr. Siri gesagt haben? Das scheint mir ja doch etwas weit hergeholt, aber das sind Geister wohl auch. Ich bin gespannt, wie es weitergeht!
Für meinen Geschmack zu viel Paranormales
Igelmanu66 aus Mülheim am 16.09.2022
Bewertungsnummer: 1787479
Bewertet: Buch (Taschenbuch)
»Insofern war es nicht weiter verwunderlich, dass er auch um sechzehn Uhr dreißig noch nicht die leiseste Ahnung hatte, woran Frau Nitnoy gestorben war. Dafür hatte er eine ellenlange Liste von Dingen beisammen, die als Ursache getrost ausgeschlossen werden konnten. … Er hatte von forensischen Pathologen gelesen, die bei der Lösung solcher Rätsel regelrecht zu Hochform aufliefen. Er gehörte bislang nicht zu ihnen.«
Laos, im Jahr 1976. Dr. Siri Paiboun hatte nach einem arbeitsreichen Leben eigentlich auf eine Rente und einen erholsamen Ruhestand gehofft. Doch die kommunistische Partei, die erst kürzlich die Macht im Land übernommen hat, versorgt den 72jährigen mit einer neuen Aufgabe: Er wird zum Leichenbeschauer von ganz Laos ernannt. Notgedrungen schickt Siri sich, aber tut sich mangels Erfahrung und vernünftiger Ausrüstung sehr schwer. Über fehlende Arbeit kann er sich hingegen nicht beklagen, denn kurz hintereinander stirbt eine hochgestellte Genossin bei einem Festessen und in einem See werden drei Männer gefunden, die offenbar unter höchst mysteriösen Umständen ums Leben gekommen sind.
Ich hatte mich auf diesen Krimi sehr gefreut, der Schauplatz reizte mich enorm und auch der höchst ungewöhnliche Ermittler klang vielversprechend.
Tatsächlich betrat ich beim Lesen des Buchs eine ganz besondere Welt. Ich hatte keine Ahnung, was mich im Laos Mitte der siebziger Jahre erwarten würde, aber die Atmosphäre wirkte sehr stimmig und vermittelte zahlreiche Eindrücke der kulturellen und politischen Situation.
Siri war mir sehr sympathisch. Ein Mann mit eigenem Kopf, der durchaus kritisch aber immer mit humorvollem Unterton agiert. Wenn er mit Hilfe von uralten französischen Lehrbüchern versucht, eine Todesursache zu ermitteln, ist das engagiert und unterhaltsam zugleich.
Auch einige der Nebencharaktere mochte ich, insbesondere die beiden Mitarbeiter Siris, so wie er auch ziemlich ausgefallene Charaktere.
Was mir allerdings nicht so zusagte, waren Siris paranormale Begegnungen. Diese traten im Verlauf der Handlung verstärkt auf und wirkten sich letztlich auch auf die Auflösung aus. So ein Geisterglaube mag zur Kultur gehören und irgendwo fand ich ihn auch ganz interessant, hätte mir aber gewünscht, dass der Schwerpunkt doch bei normal irdischen Ermittlungen geblieben wäre. Ich hatte wohl auch nicht mit einem solchen geisterhaften Umfang gerechnet. ;-) So war das hier zwar ein unterhaltsamer Ausflug, die Reihe werde ich aber nicht weiterverfolgen.
Fazit: Reizvoller Schauplatz und ungewöhnlicher Ermittler, aber für meinen Geschmack zu viel Paranormales.
Meinungen aus unserer Buchhandlung
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Der erste Band meiner Lieblings-Krimi-Reihe.
Unkonventionell, ironisch, witzig und natürlich spannend - absolut lesenswert!
Angesiedelt im kommunistischen Laos der 70er mit herrlich skurrilen Hauptfiguren.
Auch als Hörbuch, gelesen von Jan Josef Liefers sehr zu empfehlen