
Beschreibung
Details
Format
ePUB
Kopierschutz
Nein
Family Sharing
Ja
Text-to-Speech
Ja
Erscheinungsdatum
10.10.2015
Verlag
Unionsverlag eBooksSeitenzahl
256 (Printausgabe)
Dateigröße
2290 KB
Auflage
1
Originaltitel
Terra sonâmbula (1992)Übersetzt von
Karin von Schweder-Schreiner
Sprache
Deutsch
EAN
9783293308343
In einem ausgebrannten Autobus quer zur Strasse richten sich der alte Tuahir und der junge Muidinga ein. Die beiden erzählen einander ihre Erlebnisse, und Muidinga liest dem Alten aus dem Tagebuch vor, das sie im Gepäck eines Toten am Strassenrand fanden.
Zwischen Tuahir, Muidinga und dem Schreiber entfaltet sich ein Geschichtenzyklus voller Wunder und Überraschungen. Inmitten von Grausamkeit und Zerfall haben sie sich ihre Träume, ihre Zärtlichkeit und Liebe bewahrt.
Zwischen Tuahir, Muidinga und dem Schreiber entfaltet sich ein Geschichtenzyklus voller Wunder und Überraschungen. Inmitten von Grausamkeit und Zerfall haben sie sich ihre Träume, ihre Zärtlichkeit und Liebe bewahrt.
Unsere Kundinnen und Kunden meinen
Berührend
Bewertung aus Wien am 03.10.2022
Bewertungsnummer: 1798594
Bewertet: Buch (Taschenbuch)
"Terra sonâmbula / Das schlafwandelnde Land" von Mia Couto, übersetzt aus dem Portugiesischen in ein leuchtendes Deutsch von Karin von Schweder-Schreiner, ist ein Roman über den Bürgerkrieg, der Mozambik in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zerfleischte. Mia Couto erzählt darin eine Vielzahl von großteils phantastischen Geschichten, mit besonderem Augenmerk auf einen Jungen, Muidinga, einen Mann, Tuahir, und einem jungen Mann, Kindzu, dessen Aufzeichungen den ersten beiden in die Hände fallen. Zwischen diesen dreien entfaltet sich ein Karussel von Begebenheiten von außergewöhnlicher Schönheit und bodenloser Grausamkeit, erzählt in einer Sprache, der man anmerkt, dass an ihr gefeilt wurde wie an einer Marmorskulptur und die ähnlich erhaben und bewundernswert ist wie eine Statue von Bernini.
Die Frage ist natürlich, inwiefern es "erlaubt" ist, in so einer Sprache und mit den Mitteln des magischen Realismus, von denen der Roman durchzogen ist, von solchen Schrecken zu erzählen. Ich, als einer, der so etwas noch nie erleben musste, sage: Das ist erlaubt, denn wenn es das nicht wäre, gäbe es dieses Juwel von Buch nicht. Der Text glänzt und funkelt in allen erdenklichen Farben. Das ist Prosa, die so sinnlich ist, wie es Lyrik nur in ihren besten Momenten schafft, und es damit schafft, auch Krieg in übermenschliche und übernatürliche Bilder zu packen - ihn damit irgendwie - unfassbar, wie die Sprache ist; unfassbar, wie Krieg an sich ist - erfahrbar zu machen. Großartig.