Wittenberg im Jahre 1517. Die Residenzstadt an der Elbe wird von der Pest heimgesucht. Alle nehmen an, dass auch der Student Tamme zu den Opfern gehört, obwohl seine Leiche nie auftaucht. Almuth, seine Verlobte, glaubt als Einzige an ein Komplott und schafft es, bei Martin Luther Gehör zu finden. Wenig später jedoch braucht der Geistliche selbst Almuths Hilfe. Denn nachdem seine 95 Thesen öffentlich wurden, fürchtet er um sein Leben.
Spannend und emotional: Eine Geschichte um Martin Luther zur Zeit der Reformation.
Meine Meinung zum Buch: Luther und der Pesttote
Aufmerksamkeit und Erwartung:
Diesen Punkt gibt es wieder auf meinem Blog. Den oft stehen hier Informationen, die nicht bewusst etwas mit der Rezension auf sich haben.
Inhalt in meinen Worten:
Zur Zeit Luthers, in Wittenberg, ist einem jungen Mann unmögliches passiert. Nachdem er gerade frisch verlobt war, soll er an der Pest gestorben sein. Doch seine Verlobte lässt nicht los, und möchte heraus finden, was wirklich geschehen ist. Dabei möchte sie Rat von Martin Luther, aber das ist gar nicht so einfach, denn eine Frau hat zur damaligen Zeit nicht die Rechte, die wir heute genießen dürfen.
Wird es Almuth gelingen, die Wahrheit aufzudecken, oder muss sie erkennen, ihr Verlobter ist gestorben und wie wird es in ihrem Leben weiter gehen?
Diese Fragen beantwortet euch das Buch.
Wie fand ich das Buch?
Ich muss gestehen, ich tat mir nicht ganz so leicht mit diesem Buch. Nach ca 200 Seiten hat es mich dann aber doch endlich gepackt, und ich war richtig glücklich darüber, dass mich dieses Buch noch packte, denn ich wollte einfach nicht aufgeben.
Schreibstil:
Die Autorin schreibt, wie es wohl damals der Fall war, jedoch in der heutigen Zeit. Die Sprache ist einfach und dennoch finden sich Worte im Buch, die man heute selten nutzt. Das finde ich einerseits etwas befremdlich, andererseits finde ich es für diese Art von Buch wirklich gut.
Spannung/Charaktere:
Hat sich wirklich sehr langsam aufgebaut, es wurde mir zu sehr aufgebauscht und mir fehlten etwas die Gefühle von den verschiedenen Charakteren, weswegen ich dann auch nicht ganz warm mit diesem Buch wohl wurde.
Dafür fängt die Autorin die Lebensweise um die Zeit von Martin Luther sehr gut ein. Und das gelingt auch nicht jedem Autor, der sich in dieser Zeitepoche bewegt.
Tamme war mir leider etwas zu blass. Hat jedoch im zweiten Teil des Buches an Farbe gewonnen. Almuth, die irgendwie die Hauptakteurin im Buch war, hatte mir etwas zu wenig Gefühl.
Plus im Buch:
* Autorin schreibt recht nahe an der Zeit von Martin Luther,
* Die 95 Thesen bekommen auch eine kleine Rolle in diesem Buch.
* Der Fall mit Tamme hat sich zwar ca 18 Jahre später erst ereignet, jedoch ist es eine wahre Geschichte die mit viel Glück positiv ausgeht.
* Die Zeit von damals konnte ich mir gut vorstellen im Buch. Und ich bin froh, dass ich heute und hier leben darf, und damit als Frau wirklich Erleichterungen habe.
Kontra im Buch:
* Die Langatmigkeit
* Mir fehlten etwas die Gefühle im Buch.
* Mir kam leider der Herr Martin Luther etwas auf der Strecke, ich hätte aufgrund des Titels viel mehr von ihm erwartet.
Fazit:
Ein Buch, dass eine wahre Geschichte in sich birgt und Fantasie mit Wahrheit paart. Für mich nahezu authentisch geschrieben und dabei Erinnerungen an eine Zeit schenkt, die selten, bei mir, im Fokus liegt.
Sterne:
Ich gebe dem Buch 4.
Luther und der Pesttote - ein halber historischer Krimi
Lese gerne am 04.07.2016
Bewertungsnummer: 960070
Bewertet: Buch (Taschenbuch)
Wittenberg im Jahre 1517: Auch die Residenzstadt Wittenberg wird von der Pest nicht verschont. Ein paar Opfer gab es schon. Auch der junge Student Tamme Redecker soll daran gestorben sein. Seine Verlobte Almuth vermutet aber eher eine Intrige seines Stiefvaters. Nämlich niemand hat offiziell die Leiche von Tamme gesehen. Nur Martin Luther glaubt ihr, dass es hier nicht mit rechten Dingen zu geht. Er schenkt auch einer Frau Gehör und weiß, dass sie den Kopf nicht nur dazu hat um Haare darauf zu haben. Luther selbst schwebt auch in Gefahr, als er seine 95 Thesen an der Tür der Schlosskirche veröffentlicht.
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Der Fall Tamme Redecker beruht auf eine wahre Begebenheit, die allerdings erst 18 Jahre später vorgefallen ist. Sehr gut hat die Autorin die Geschichte dieses Kriminalfalles mit in das Buch eingebaut. Da ich letztes Jahr selbst schon in Wittenberg die Luther Hochzeit besucht habe, wollte ich unbedingt dieses Buch lesen, das mich nicht enttäuscht hat. Es ist sehr schön zu lesen, dass Almuth nicht an den Tod ihres Verlobten glaubt und selbst recherchiert. Als plötzlich ein unbekannter junger Mann in Wittenberg auftaucht, der sich an nichts mehr erinnern kann, aber Tamme verblüffend ähnlich sieht, ist sich Almuth eines sicher: Das ist ihr Verlobter. Nur wie können beide das in Beweis stellen, wo doch Tammes Stiefvater als Apotheker eine angesehene und wichtige Persönlichkeit in Wittenberg ist und felsenfest behauptet sein Stiefsohn sei tot? Auch die Geschichte Luthers, der gegen die Ablassbriefe war und somit gegen den Papst vorging, wird hier gut erzählt. Im Buch kommen außer Martin Luther auch noch andere historische Personen wie z. B. der Ablassprediger Johann Tetzel oder Albrecht von Brandenburg, der Erzbischof von Mainz und Magdeburg vor. Ich gebe dem Buch vier Sterne.
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"Luther und der Pesttote" war mein erstes Buch, das ich Birgit Jasmund gelesen habe.Von ihre gibt es noch den historischen Roman "Die Tochter von Rungholt" und der Roman "Krabbenfang" zu lesen.