Die Zürcher Journalistin, Autorin und Bloggerin Silvia Aeschbach befindet sich mit ihren 55 Jahren in einer Lebensphase, in der sie ein neues Territorium betritt, das sie nicht wirklich als eine Wohlfühloase empfindet. Wie Silvia Aeschbach die Jahre des Umbruchs erlebt, hat sie in ihrem Buch »Älterwerden für Anfängerinnen« sehr persönlich und augenzwinkernd festgehalten. Neben diesen witzigen und pointierten Texten über sich selbst lässt sie in einem Interview auch die Gynäkologin Stephanie von Orelli und in Porträts dreizehn weitere Frauen im Alter zwischen Anfang vierzig und Anfang siebzig zu Wort kommen. Offen erzählen sie, wie sie diese turbulente Zeit erleben und wie sie sich den Veränderungen, die unaufhaltsam kommen, stellen. Silvia Aeschbachs Buch zeigt auf: Es gibt keinen Grund, wegen ein paar Falten zu resignieren oder gar die Hände in den Schoss zu legen. Im Gegenteil! Die mittleren Jahre können ein Neuanfang sein, denn ganz egal, ob es um Männer, Beruf, Familie, Gesundheit, Liebe oder Lust geht – ab Mitte vierzig werden die Weichen neu gestellt. Doch die Schienen, auf denen es jetzt vorwärtsgeht, müssen keineswegs auf ein Abstellgleis führen. Im Gegenteil, wer die Weichen richtig stellt, kann ein weites Feld neuer Zufriedenheit entdecken – zumindest dann, wenn frau die Tatsache des Älterwerdens akzeptiert, statt mit ihr zu hadern. Silvia Aeschbachs Buch macht wunderbar klar: Durchsichtig werden muss heute nicht mehr sein!
Ich fand das Buch unterhaltend. Es ist besonders als Lektüre für unterwegs geeignet, da jeder Eintrag - sprich Kapitel - in sich abgeschlossen ist und man/Frau kann es gut in der OeV mal weglegen und wieder zur Hand nehmen, ohne Qualitätsverlust! Der rote Faden ist Silvia Aeschbachs autobiographische Einlagen und Erzählungen zwischendurch...manchmal recht lustig, manchmal etwas plump, voraussehbar. Die Beispiele von den 'super-gut-sehr-positiv-alternden-Frauen' machen Mut zum älter werden, bestimmt....jedoch hätte ich es gut gefunden, wenn da auch ein weniger positives Beispiel darunter gewesen wäre, wo SIE es trotz schwindenden Hormone/Libido/WOW-Factor dafür mit steiferen Gelenken, grösserer Taille, schütteres Haar und Altersflecken es in der auf "Jugendlichkeit getrimmte Gesellschaft" (wie es Aeschbach nennt) schafft, positiv zu bleiben ....es ist ja nicht alles Honigkuchen essen!
Ist ab Mitte vierzig alles aus?
peedee am 03.02.2021
Bewertungsnummer: 953045
Bewertet: eBook (ePUB)
Silvia Aeschbach, Journalistin und Autorin, ist 55 Jahre alt und hat in diesem Buch viel Persönliches über das Älterwerden festgehalten. Des Weiteren hat sie 14 Frauen im Alter von 43 bis 73 Jahren porträtiert. Familie, Beruf, Wechseljahre, Falten und Schönheitsoperationen sind nur einige der angesprochenen Themen. Ein Buch für Frauen ab Mitte vierzig.
Erster Eindruck: Ein schönes Cover mit schwarz-weiss Fotografien; im Buch finden sich weitere Fotos der porträtierten Frauen. Der Buchtitel gefällt mir sehr gut.
Obwohl ich noch nicht zur Zielgruppe ab Mitte vierzig gehöre ich muss aber zugeben, dass ich die vierzig auch schon überschritten habe ;-) , war ich sehr gespannt auf die Geschichten dieser Frauen. Sie alle erzählen aus ihrem Alltag und von der nicht immer unkomplizierten, aber längsten Beziehung unseres Lebens: der zu unserem Körper. So habe ich das noch nie gesehen, aber eigentlich stimmt es
Mir haben sehr viele Aussagen gut gefallen, hier ein paar Beispiele:
- Bekanntlich gibt es nur eine Alternative zum Älterwerden, und die ist mir definitiv zu definitiv. (Silvia Aeschbach, Journalistin)
- Früher freute ich mich darauf, älter zu werden. Ich dachte, dass ich dann wüsste, was ich will. (Catharina Fingerhuth, Kommunikationsfachfrau)
- Mein Know-how ist eine Exklusivität des Alters. (Bea Petri, Unternehmerin)
Ich muss akzeptieren, dass nicht mehr jede Tür offensteht (oder vielleicht auch gar nie offen war) dies ist für mich eine der wichtigsten Mitteilungen dieses Buches. Aber auch, dass das Älterwerden einen irgendwie gelassener macht. Das ist eh das Thema meines Lebens: die Suche nach Gelassenheit. In den Kapiteln, in denen Silvia Aeschbach aus ihrem persönlichen Leben erzählt, wird ein Freund zitiert, dass sie Weltmeisterin im Pläneschmieden sei. Nicht nur da habe ich mich wiedererkannt ich bin ebenfalls sehr gut im Pläneschmieden, aber im Entscheiden, welchen Plan ich umsetzen will, bleibe ich dann stecken. Gut, dass es auch anderen so gehen kann.
Der Schreibstil hat mir gut gefallen, insbesondere der Mix von Porträts und den persönlichen Geschichten von Silvia Aeschbach fand ich gelungen. Ich bin gespannt, ob es zum Buch Älterwerden für Fortgeschrittene kommen wird.