Andrej Tschichatschow, genannt Tschick, ist der Neue in der Klasse, der von der ersten Sekunde an keinen guten Eindruck hinterlässt. Wortkarg und mit Alkoholfahne begrüsst er seine Mitschüler, die den Jungen für ein Mitglied der Russenmaa halten. Mit
einer Mischung aus Abscheu und Faszination beobachtet auch Maik den Neuankömmling, hat aber eigentlich eigene Probleme. Seine Mutter muss zum wiederholten Mal für einen Entzug in die „Schönheitsklinik“, während sein Vater die Geliebte mit auf Geschäftsreise nimmt. Als Tschick mit einem „geliehenen“, hellblauen Lada vorfährt, zögert Maik nicht lange. Was hält ihn in schon hier?
Herrndorf spricht die Sprache seiner Protagonisten, ohne krampfhaft mit der Zeit gehen zu wollen. Der Blick seines Helden Maik auf das Leben berührt, ist ehrlich und unverbraucht. Dass man den Protagonisten kein Gesicht geben muss, um sie erlebbar zu machen, beweisen Laura Olschoks wirkungsvolle Illustrationen. Ihre überraschenden Perspektiven nehmen den Betrachter mit ins „Wunderland“ Deutschland, dem Maik und Tschick auf ihrem Trip begegnen – skurril, düster und doch durchsetzt von Lichtblicken.
Bewertung (Mitglied der Book Circle Community) am 02.12.2024
Bewertungsnummer: 2354517
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)
Ein fesselndes und zugleich humorvolles Coming-of-Age-Abenteuer. Die Geschichte von Maik und Tschick, zwei Aussenseitern, die mit einem gestohlenen Lada durch die deutsche Provinz fahren, ist zugleich aufregend und tiefgründig. Herrndorf gelingt es, mit seinem leichten, aber präzisen Stil die Welt aus den Augen von Jugendlichen zu zeigen – mit all den Unsicherheiten, der Freude und den Entdeckungen, die das Leben in diesem Alter ausmachen. Die Charaktere sind lebendig und authentisch, und man fühlt sich sofort mit ihnen verbunden.
Was „Tschick“ für mich besonders macht, ist die Mischung aus Ernst und Humor. Die Erlebnisse der beiden Jungs sind oft verrückt und surreal, aber nie oberflächlich. Sie spiegeln die chaotischen, aber auch besonders schönen Momente des Erwachsenwerdens wider. Herrndorf hat eine wunderbare Balance zwischen Witz und Melancholie gefunden, die die Geschichte zu einem eindrücklichen Erlebnis macht.
Interessanter Plot
Sina (Mitglied der Book Circle Community) am 17.06.2025
Bewertungsnummer: 2518085
Bewertet: Buch (Taschenbuch)
Für meine Abschlussprüfung las ich dieses Buch (freiwillig). Der Plot hat mir gut gefallen, es ging von einem Problemchen zum nächsten- aber nicht so als würde es nerven. Maik fand ich symphatisch und angenehm in seinem Kopf zu sein. Tschick ist der kleine Draufgänger. Sein Humor und Mut fand ich sehr eindrücklich.
Die vielen Ortschaften und Leute, welche sie getroffen haben, fand ich sehr realistisch und schön beschrieben.
Interessanter Plot und lustiges Buch.
Kann ich sehr empfehlen
Meinungen aus unserer Buchhandlung
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Der Roman „Tschick“, von Wolfgang Herrndorf ist ein Bestseller Jugendroman in form eines Taschenbuches aus dem Hause Rowohlt Verlag. Erschienen ist er im Jahre 2010 und handelt von der ungewöhnlichen Freundschaft zwischen einem 14-jährigen aus bürgerlichen Verhältnissen und einem eher verwahrlosten, jugendlichen Spätaussiedler aus Russland. Der Roman wurde 2011 mit dem Clemens-Brentano-Preis, sowie dem Hans-Fallada-Preis im Jahre 2012 ausgezeichnet.
Maik Klingenberg ist eigentlich ein ganz normaler Teenager. Seine Familie ist relativ wohlhabend und dass die Mutter öfter auf Entziehungskur ist und der Vater mit seiner Geliebten auf Geschäftsreise fährt, ist praktisch schon Normalität geworden. Tschick dagegen ist ein hochintelligenter, aber asozialer Russlanddeutscher, der in einem Plattenbau lebt. Als Maik nicht zur Party seiner Flamme Tatjana eingeladen wird, brennt er mit Tschick in dessen gestohlenem Lada durch. Das Ziel der beiden ist die Walachei, wo ein Onkel von Tschick lebt. Der Weg durch Deutschland steckt für die beiden voller Abenteuer. Ständig fürchten sie, von der Polizei entdeckt zu werden und bauen auch den einen oder anderen Unfall. Doch so chaotisch diese Reise auch anmutet, sie steckt doch voll berührender Begegnungen. Ob Adel auf dem Radel oder die Bewohner einer Mülldeponie, Tschick und Maik lernen viele außergewöhnliche Menschen kennen. Am Ende kommen die beiden nicht an ihrem Ziel an und Maik landet im Krankenhaus und Tschick im Heim, aber ihr Roadtrip war definitiv nicht umsonst. Tatjana zeigt plötzlich Interesse an den Abenteuern von Maik und die schöne Isa, die er unterwegs kennengelernt hat, will ihn bald besuchen. Maiks Vater verlässt die Familie endgültig, aber mit seiner Mutter versteht er sich besser denn je, obwohl sie die Möbel im Gartenpool versenkt. Und schließlich endet ja auch die Kontaktsperre bald und Maik darf Tschick im Heim besuchen.
Diese Lektüre ist ein ergreifender Roman, der süchtig macht! Im Stil eines Roadmovies und sehr jugendlich geschrieben, bringt es genau die Idee des „einen Sommers“ in der Jugend rüber, an den man sich noch im Alter gerne zurückerinnert. Ein einerseits unglaublich lustiges, rasant geschriebenes Abenteuer mit sehr sympathischen Protagonisten. Andererseits ein feinfühliges Herantasten an die Thematik der Integration unter Jugendlichen, an Ausgrenzung, Toleranz und Freundschaft – vor allem Freundschaft. Ich würde dieses Buch Schülern der 8-9 Klasse vorstellen, die sich im alter 15-18 Jahren befinden, weil es hin und wieder in Hinsicht auf Fäkalsprache doch zur Sache geht!
Meine Meinung zu diesem Buch ist ganz klar, sehr überrascht und positiv. Ich finde das Buch sehr gut gelungen. Der Beginn klingt vielleicht nicht so super spannend, aber man muss sich einfach auf das Buch einlassen. Gut gelungen finde ich die Art wie der Autor versucht das Verhalten auf unsere heutige Jugend wiederzuspiegeln. Auch das Thema Integration wird ganz deutlich hervorgehoben und hat auf mich sehr positiv gewirkt. Man hat sich regelrecht gefreut, dass die beiden sich so gut über die Zeit des Abenteuers verstehen. Teilweise dauert es recht lange bis wieder eine spannende Passage kommt und da birgt sich die Gefahr der lese Langeweile. Langweilig ist dieser Roman aber auf keinen Fall, eher im Gegenteil. Auf mich wirkt er eher sehr erfrischend, witzig und rührend zugleich, wie in die Schulzeit von damals zurückversetzt.
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Ein Buch zum immer-wieder-Lesen: «Tschick» von Wolfgang Herrndorf. Zuletzt von meiner Kollegin empfohlen, dann vermutlich auch Teil meiner Auswahl für eine Podcastfolge zum Thema Roadtrips und somit dringend Zeit, es erneut zu lesen.
Worum geht’s? Einen spontanen Roadtrip mit einem geklauten Lada von Berlin in die Walachei im Juli 2010 – ohne Plan, ohne Führerschein, dafür mit vielen tollen, absurden, lustigen, nervenaufreibenden, herzerwärmenden Begegnungen und einigen Lebensweisheiten.
Was hat mir so gefallen? Wie sich Herrndorf in seinen 14-jährigen Ich-Erzähler hineinversetzt hat und wie ausgewogen das Buch ist zwischen leichten und tiefgehenden Momenten.
Wie liest sich das? Umgangssprachlich, enorm unterhaltsam, abenteuerlich und eben auch tiefsinnig.
Was ist noch besonders? Maiks Beobachtungen zum Leben, zu Freundschaften, zur ersten Liebe und zur Liebe überhaupt und wie sehr das Buch unser Vertrauen in die Menschheit stärkt.
Wer hat Freude dran? Alle von 12-99 Jahren (und darüber hinaus). Wer sich zudem etwas besser an 2010 erinnern kann, geht gleich noch auf Zeitreise. Bitte unbedingt lesen!