Cassie liebt Henry, Henry liebt Cassie – so viel ist sicher. Den funkelnden Verlobungsring von Tiffany hat er ihr schon angesteckt. Doch etwas lässt Cassie zögern. Als Henrys junge Cousine Gem verkündet, sie wolle im Eiltempo ihren Freund heiraten, ist seine Familie wenig begeistert, und Cassie lässt sich überreden, die Hochzeit zu verhindern. Insgeheim erhofft sie sich von der Reise nach Cornwall aber auch, Zeit zu finden, um über ihre Beziehung nachzudenken. Doch dann taucht zwischen malerischen Cottages und leuchtenden Blütenmeeren ein alter Bekannter auf, und Cassie erkennt, dass sie sich erst ihrer Vergangenheit stellen muss ...
Es gibt Autoren, zu denen Bücher ich unbedenklich greifen kann, weil sie mich nicht enttäuschen. Es gibt aber auch Autoren, von denen ich nicht alle Bücher mag. Karen Swan gehört für mich zu der zweiten Sorte. So wollte ich dieses Buch erst gar nicht kaufen, denn der Klappentext sagte mir nicht so zu. Doch dann las ich bei einer anderen Buchbloggerin, dass es sich hierbei um die Fortsetzung von "Ein Geschenk von Tiffany" handelt. Dies gefiel mir gut, und so kaufte ich mir "Sommerhaus mit Meerblick" und war gespannt ob es mit dem ersten Band mithalten kann.
Cassie ist wie schon im Vorgängerband der Hauptcharakter. Sie und ihre drei Freundinnen Anouk, Kelly und Suzy kennen sich seit Kindertagen. Suzys Bruder Henry ist seit zwei Jahren und "Ein Geschenk von Tiffany" ihr Freund. Doch nun kriselt es in ihrer Beziehung. Henry will heiraten, Cassie traut sich nicht. Doch dann taucht Henrys 20jährige Cousine Gem auf, die Laird heiraten will. Möglichst schnell. Diese Urlaubsliebe wird vor allem von Suzy nicht gut geheissen. Die Freundinnen versuchen Gem davon zu überzeugen, dass eine Heirat zu verfrüht wäre.
Doch Gem hängt sich wie ein Parasit an Suzy, und geht sogar mit ins Ferienhaus nach Cornwall. Cassie ebenfalls - Henry nimmt an einer Expedition teil und Zara kann die Arbeit im Party-Service alleine stemmen, so steht der Reise für Cassie nichts im Wege. Doch dann trifft sie ihren New Yorker Ex-Freund Luke erneut an, der ihr ein Leben ohne Trauschein verspricht. Ihr Gefühlsleben ist eine Achterbahn und auch das Leben in Cornwall ist nicht so gemächlich wie sie sich erhofft hat...
Die ganze internationale Clique vom ersten Band ging nicht vergessen und alle haben einen Auftritt. Aber auch die Vergangenheit holt Cassie ein. Mit einem Unterschied: nun wollen alle heiraten und endlich Heimat finden. Bloss Cassie nicht, sie hat starke Bindungsangst, will lieber ohne Trauschein mit Henry zusammen leben.
Begonnen hat der Roman gut, doch bereits vor dem Mittelteil war ich enttäuscht vom Plot und den Figuren. Die Idee, einen Ex-Freund Jahre später wieder ins Spiel zu bringen finde ich blöd. Wir hatten damals bei "Christmas at Tiffanys" ein sehr schönes Happyend. Wieso das hier in "Summer at Tiffanys" nun erneut durcheinander rütteln? Eine einzigartige Story wird aufgewärmt und damit verwässert. Henry setzt Cassie unter Druck, nimmt ihre Gründe nicht ernst. Er kam mir sehr egozentrisch vor, wie ein kleines Trotzkind in der ich-will-Phase: ich will, ich will, ich will (heiraten und auf Expedition gehen)! Suzy zickt Cassie wegen Gem an und Cassie hat keinen Mumm Suzy zu kontern und befolgt ohne Widerrede Henrys Liste. Ich hätte mir von Cassie mehr Selbstbewusstsein gewünscht, dann wäre der Plot auch nicht so flach geblieben. Sie macht hier den Eindruck einer Marionette, die alles tut was die anderen von ihr wollen. Und dann war ja noch Luke wieder da, der war für mich irgendwie nicht zu fassen.
Aufgemuntert hat mich auf jeden Fall mein Lieblingscharakter Bas, nur schade, dass er so kurze Auftritte hatte.
Schlussendlich muss ich sagen, dass es diesen zweiten Teil nicht gebraucht hätte.
Fazit: Oberflächliches Liebesdrama, das mich fast komplett ohne Spannung nicht vom Hocker haut. Das erste Buch ist bei weitem schöner und spannender zu lesen.
3.5 Punkte.