Titus Andronicus

Brutale Rache einer Gotenkönigin an traditionsliebendem Feldherr

Bewertung (Mitglied der Book Circle Community) am 14.04.2025
Bewertungsnummer: 2465939
Bewertet: Schulbuch (Taschenbuch)

Eines der blutigsten Stücke von Shakespeare. Ich liebe diesen Stück, obwohl (oder gerade weil) es so problematisch ist. Der Feldherr Titus Andronicus besteht darauf, sich an alte Traditionen zu halten. Damit macht er die Gotenkönigin Tamora zu seiner Feindin, als er ihren Erstgeborenen rituell opfert. Auch spricht er sich dafür aus, den erstgeborenen Saturnin zum Kaiser zu machen, anstatt den zweitgeborenen Bassianus (der in Titus’ Tochter verliebt ist). Als Tamora Saturnin heiratet, rächt sie sich blutig an Titus und dessen gesamter Familie. Ich habe mich beim Lesen ständig gefragt, wie Titus nur diese Fehler machen konnte. Alles was folgt, ist der Untergang von Titus’ Familie. Die ganze Tragödie hätte verhindert werden können, hätte Titus gesunden Menschenverstand walten lassen, anstatt sich an die Traditionen zu klammern. Ein blutiges Rachestück, das heute nicht mehr ohne Trigger-Warnungen auskommt. Denn von Vergewaltigung, Verstümmelung über Kannibalismus ist alles dabei. Dieses Stück ist nichts für zartbesaitete Gemüter.