Stalin

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Der Herr des Terrors

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Beschreibung

Details

Einband

Taschenbuch

Erscheinungsdatum

17.05.2018

Verlag

C.H.Beck

Seitenzahl

352

Maße (L/B/H)

20.3/12.3/3 cm

Beschreibung

Rezension

"Wunderbar nüchterne Stalin-Biografie."

Der Standard, Ronald Pohl

"Auf den 331 reinen Textseiten seiner handlichen Biografie steht alles, was zu wissen notwendig ist."

Bernhard Schulz, Der Tagesspiegel, 27. Juni 2018

"Facettenreich und trotzdem kompakt (...) Altrichter versteht es, die wichtigsten Irrtümer aufzugreifen, ohne gegen sie zu polemisieren."

Sabine Adler, Deutschlandfunk, 4. Juni 2018

Details

Einband

Taschenbuch

Erscheinungsdatum

17.05.2018

Verlag

C.H.Beck

Seitenzahl

352

Maße (L/B/H)

20.3/12.3/3 cm

Gewicht

429 g

Auflage

1

Sprache

Deutsch

ISBN

978-3-406-71982-0

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Stalin – Der Herr des Terrors

Sikal am 01.07.2018

Bewertungsnummer: 1114548

Bewertet: Buch (Taschenbuch)

Treffender kann man diesen mächtigen Diktator wohl kaum bezeichnen. Diese Biographie ist der dritte Band aus der Reihe „Diktatoren des 20. Jahrhunderts“ des Münchner Instituts für Zeitgeschichte, erschienen im Verlag C.H. Beck. Der Historiker Helmut Altrichter ist ein Experte für die Geschichte Osteuropas. Aus einer Fülle an mittlerweile zugänglichen Materialien hat er hier eine aussagekräftige, aufschlussreiche Biographie geschrieben, die ich sehr gerne gelesen habe. Geboren als Iossif Wissarionowitsch Dschugaschwili (1878) in Georgien als Sohn eines Schusters, wuchs er in ärmlichen Verhältnissen auf – der Vater gewaltbereit und Alkoholiker, die Mutter förderte den kleinen Iossif (genannt Soso) in jeglicher Weise, schickte ihn auch in eine kirchliche Schule, um dort Russisch zu lernen und Priester zu werden. Soso war anfangs sehr ehrgeizig, doch es zeichnete sich bereits in jungen Jahren seine nicht vorhandene Empathie-Fähigkeit ab. Von seinen Freunden ließ er sich Koba nennen, ein Sozialrebell des 1883 erschienenen historischen Romans (Der Vatermord) – dies wurde für die kommenden Jahre sein bevorzugter Name. Mehrfach wurde er verhaftet, auch nach Sibirien verbannt, von wo er immer wieder fliehen konnte. In der Zwischenzeit begann sich die politische Lage in Russland zu verändern, die Machtverhältnisse wurden neu geformt, das Zarenreich endete und Stalin (wie er sich mittlerweile nannte) gehörte mit Trotzki und Swerdlow zum engeren Kreis Lenins. Mehrere Male änderte Lenin seine Ziele, bei denen ihm Stalin immer bedingungslos folgte. „Während Lenin manchen Parteigenossen, die mit hochfliegenden Plänen oder idealistischen Bedenken zu ihm kamen, beschied, man sei „nicht mehr im Smolny“, was so viel hieß wie „wir sind nicht mehr in der Opposition“ …., musste er Stalin nie belehren: Der war Realist durch und durch und nie ein Fundamentalist mit unaufgebbaren Glaubenssätzen und Überzeugungen gewesen, sondern immer „offen“ für Fragen der Machtsicherung und des Machtausbaus.“ Altrichter beschreibt deutlich wie sich die Macht Stalins entwickelte, wie er „Schuldige“ ohne mit der Wimper zu zucken an den Pranger stellte oder „entfernen“ ließ, wie er 1922 auf Vorschlag Lenins zum Generalsekretär ernannt wurde. Letztendlich konnte sich Stalin nach Lenins Tod auch als dessen Nachfolger durchsetzen. Altrichter weist immer wieder auf die Brillanz der politischen Mitstreiter hin und doch sticht Stalins Zielstrebigkeit (oder vielleicht eher Skrupellosigkeit) immer wieder hervor. Man liest welches Grauen für die Menschen an der Tagesordnung stand. Stalin setzte sich durch – ohne Rücksicht auf Verluste. Durch Zwangskollektivierung und Hungersnot wurden Millionen getötet, das Land versank im Chaos. Z.B. wurde eine Ausreise aus den Hungergebieten generell verboten, sodass die Menschen keine Möglichkeit zum Überleben hatten. Doch auch dem privaten Stalin widmet Altrichter seinen Raum. Seinen vielen Frauen und Kindern schenkte er wenig Aufmerksamkeit, war gleichgültig, oft abwesend. Als seine Frau Nadeschda Suizid verübte, fühlte er sich dadurch gekränkt, verletzt, verstümmelt … Anfangs hochgelobt – immerhin zählte Russland unter seiner Führung zu den Siegern des 2. Weltkrieges – wurde nach seinem Tod die Sache kritischer gesehen, auch sein Leichnam aus dem Leninmausoleum wieder entfernt. Alles in allem war er ein Mann, der Macht benutzte, um andere in Angst und Schrecken zu versetzen, seine Wünsche und Ziele durchsetzte und viel Leid über die Menschen brachte. Sogar seine engsten Mitarbeiter wurden immer wieder gegeneinander ausgespielt, wussten um der Gefahr in seiner Nähe. Makabres Detail: Als er im Sterben lag, traute sich niemand in sein Zimmer, um nachzusehen und einem Arzt Bescheid zu geben. Altrichter schreibt mitreißend und spannend, obwohl man vieles natürlich bereits aus dem Geschichtsunterricht kennt, ist diese Biographie interessant zu lesen. Ich werde mir auch noch die weiteren Bände dieser Reihe besorgen. Für diese Biographie vergebe ich gerne fünf Sterne.

Stalin – Der Herr des Terrors

Sikal am 01.07.2018
Bewertungsnummer: 1114548
Bewertet: Buch (Taschenbuch)

Treffender kann man diesen mächtigen Diktator wohl kaum bezeichnen. Diese Biographie ist der dritte Band aus der Reihe „Diktatoren des 20. Jahrhunderts“ des Münchner Instituts für Zeitgeschichte, erschienen im Verlag C.H. Beck. Der Historiker Helmut Altrichter ist ein Experte für die Geschichte Osteuropas. Aus einer Fülle an mittlerweile zugänglichen Materialien hat er hier eine aussagekräftige, aufschlussreiche Biographie geschrieben, die ich sehr gerne gelesen habe. Geboren als Iossif Wissarionowitsch Dschugaschwili (1878) in Georgien als Sohn eines Schusters, wuchs er in ärmlichen Verhältnissen auf – der Vater gewaltbereit und Alkoholiker, die Mutter förderte den kleinen Iossif (genannt Soso) in jeglicher Weise, schickte ihn auch in eine kirchliche Schule, um dort Russisch zu lernen und Priester zu werden. Soso war anfangs sehr ehrgeizig, doch es zeichnete sich bereits in jungen Jahren seine nicht vorhandene Empathie-Fähigkeit ab. Von seinen Freunden ließ er sich Koba nennen, ein Sozialrebell des 1883 erschienenen historischen Romans (Der Vatermord) – dies wurde für die kommenden Jahre sein bevorzugter Name. Mehrfach wurde er verhaftet, auch nach Sibirien verbannt, von wo er immer wieder fliehen konnte. In der Zwischenzeit begann sich die politische Lage in Russland zu verändern, die Machtverhältnisse wurden neu geformt, das Zarenreich endete und Stalin (wie er sich mittlerweile nannte) gehörte mit Trotzki und Swerdlow zum engeren Kreis Lenins. Mehrere Male änderte Lenin seine Ziele, bei denen ihm Stalin immer bedingungslos folgte. „Während Lenin manchen Parteigenossen, die mit hochfliegenden Plänen oder idealistischen Bedenken zu ihm kamen, beschied, man sei „nicht mehr im Smolny“, was so viel hieß wie „wir sind nicht mehr in der Opposition“ …., musste er Stalin nie belehren: Der war Realist durch und durch und nie ein Fundamentalist mit unaufgebbaren Glaubenssätzen und Überzeugungen gewesen, sondern immer „offen“ für Fragen der Machtsicherung und des Machtausbaus.“ Altrichter beschreibt deutlich wie sich die Macht Stalins entwickelte, wie er „Schuldige“ ohne mit der Wimper zu zucken an den Pranger stellte oder „entfernen“ ließ, wie er 1922 auf Vorschlag Lenins zum Generalsekretär ernannt wurde. Letztendlich konnte sich Stalin nach Lenins Tod auch als dessen Nachfolger durchsetzen. Altrichter weist immer wieder auf die Brillanz der politischen Mitstreiter hin und doch sticht Stalins Zielstrebigkeit (oder vielleicht eher Skrupellosigkeit) immer wieder hervor. Man liest welches Grauen für die Menschen an der Tagesordnung stand. Stalin setzte sich durch – ohne Rücksicht auf Verluste. Durch Zwangskollektivierung und Hungersnot wurden Millionen getötet, das Land versank im Chaos. Z.B. wurde eine Ausreise aus den Hungergebieten generell verboten, sodass die Menschen keine Möglichkeit zum Überleben hatten. Doch auch dem privaten Stalin widmet Altrichter seinen Raum. Seinen vielen Frauen und Kindern schenkte er wenig Aufmerksamkeit, war gleichgültig, oft abwesend. Als seine Frau Nadeschda Suizid verübte, fühlte er sich dadurch gekränkt, verletzt, verstümmelt … Anfangs hochgelobt – immerhin zählte Russland unter seiner Führung zu den Siegern des 2. Weltkrieges – wurde nach seinem Tod die Sache kritischer gesehen, auch sein Leichnam aus dem Leninmausoleum wieder entfernt. Alles in allem war er ein Mann, der Macht benutzte, um andere in Angst und Schrecken zu versetzen, seine Wünsche und Ziele durchsetzte und viel Leid über die Menschen brachte. Sogar seine engsten Mitarbeiter wurden immer wieder gegeneinander ausgespielt, wussten um der Gefahr in seiner Nähe. Makabres Detail: Als er im Sterben lag, traute sich niemand in sein Zimmer, um nachzusehen und einem Arzt Bescheid zu geben. Altrichter schreibt mitreißend und spannend, obwohl man vieles natürlich bereits aus dem Geschichtsunterricht kennt, ist diese Biographie interessant zu lesen. Ich werde mir auch noch die weiteren Bände dieser Reihe besorgen. Für diese Biographie vergebe ich gerne fünf Sterne.

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