Von Hamburg nach Sydney.
Als Tochter eines Werftbesitzers wächst Emilia in Hamburg auf. Sie soll eine gute Partie heiraten, aber nicht den Mann, in den sie sich verliebt hat. Carl Gotthold Lessing ist der Grossneffe des berühmten Dichters. Er hat ein Kapitänspatent erworben und sich Geld geliehen, um ein Schiff zu bauen. Er will Emilia heiraten, doch ihre Familie ist strikt gegen diese Verbindung. Die beiden beginnen, nachdem Lessing von seiner ersten grossen Fahrt zurückgekehrt ist, eine Affäre. Als ein Hausmädchen sie verrät, kommt es zum Bruch. Emilia beschliesst, mit ihm zu reisen. In Südamerika kommt ihr erstes Kind zur Welt, in Hamburg das zweite. Doch sie haben ein anderes Ziel: Australien.
Die spannende Geschichte einer Auswanderung, die auf wahren Begebenheiten beruht.
Worum geht’s?
Emilia ist 8, als ihre Eltern und ihr kleiner Bruder nach England ziehen. Die Tochter lassen sie zurück in Hamburg, bei Tante und Onkel. Dort wächst sie auf und lernt Carl Gotthold Lessing kennen und lieben. Doch der patentierte Kapitän entspricht nicht ihrem Stand. Sie bricht mit ihrer Familie, um mit ihm auf große Fahrt zu gehen.
Meine Meinung:
Mit „Die Australierin“ startet Ulrike Renk ihre Australien-Saga, die auf wahren Begebenheiten beruht. Was Fakt und was Fiktion ist, stellt sie uns im Nachwort vor und ich finde es faszinierend, wie geschickt sie beides miteinander verwebt. Überhaupt gefällt mir ihr Schreibstil sehr. Ihre Worte entführen einen direkt ins 19. Jahrhundert und in eine unglaublich spannende und bunte Welt.
Emilia mochte ich von Anfang an. Sie ist einfach so herzlich und empathisch, aber auch stark und kommt in allen Situationen zurecht. Auch die anderen Charaktere, insbesondere die Mannschaft auf dem Schiff, mochte ich gerne. Und natürlich ihren Carl.
Die Geschichte selbst ist dann einfach der Hammer. Unglaublich, dass diese auf wahren Begebenheiten beruht und teilweise die Figuren nicht nur fiktiv sind. Wir bekommen einen Einblick in Emilias Leben in Hamburg, wie sie in die Gesellschaft eingeführt wird und jemanden heiraten soll, der positiv für das Geschäft ihres Onkels ist. Dann das Leben auf dem Schiff, das war überhaupt der beste Teil! Die Begebenheiten an Bord, wie sie dort ihre Kinder bekam, das Zusammenleben mit den Seeleuten. Die Stürme und schlussendlich die Ankunft in Australien und wie sie sich dort ihr Leben aufgebaut haben. Wir bekommen auch einen kleinen Einblick in das Leben der Aborigines und deren Träume. Danach haben wir dann im letzten Kapitel Minnie, Emilias zweitälteste Tochter begleitet. Leider viel zu kurz und dann war das Buch schon zu Ende. Und ja, es war einfach wundervoll. Es war spannend und abenteuerlich, hatte genau die richtige Menge an Romantik und immer wieder Gefühle, die zu Herzen gingen. Ich habe das Buch mit offenen Augen gelesen, mit lachenden und mit weinenden Augen und ich bin so gespannt, wie es im 2. Band weitergeht! Eine ganz klare Leseempfehlung von mir!
Fazit:
Ulrike Renk beginnt ihre Australien-Saga mit „Die Australierin“, in der wir zunächst Emilia und im letzten Kapitel Minnie begleiten. Das Buch ist einfach wundervoll. Ich habe beim Lesen die Szenen direkt vor mir gesehen. Es war fesselnd, abenteuerlich, romantisch, spannend und emotional. Und unglaublich, dass hinter alldem eine wahre Begebenheit steckt! Die Vermischung von Fakten und Fiktion ist ebenfalls perfekt gelungen und das Buch ist eine Reise in eine andere Welt und ein wundervolles Abenteuer für die Lesenden.
5 Sterne von mir und ich freue mich jetzt schon auf Teil 2!
Allen Widrigkeiten zum Trotz
Bewertung (Mitglied der Book Circle Community) am 26.10.2023
Bewertungsnummer: 2052791
Bewertet: Buch (Taschenbuch)
Emilia wählt den Weg der Liebe. An sich scheint er ganz einfach, aber immer wieder hat sie Gegenwind.
Als Kind wandern die Eltern mit dem Bruder aus und lassen sie zurück. Als sie ihre grosse Liebe findet, ist die Familie gegen die Verbindung. Auch auf See mit ihrem Ehemann ist es nicht immer einfach. Aber sie stellt sich den Problemen immer und findet - teils kreative - Lösungen und schert sich nicht darum was andere denken.
Emilia ist eine eindrückliche, starke Familienfrau. Und ich habe es genossen ihre Geschichte zu lesen. Einzig der Titel hat etwas falsche Hoffnungen geweckt: in den ersten zwei Dritteln ist Australien nicht einmal angedeutet.