Das meinen unsere Kund*innen
Berührend
Streiflicht am 30.10.2018
Bewertet: eBook (ePUB 3)
Dieses Buch ist der dritte Teil der Kashmir-Saga, die insgesamt sieben Bände hat. Ich kannte die Vorgänger nicht und konnte das Buch auch so sehr gut lesen. Sicherlich wäre es aber deutlich schöner gewesen, wenn man die beiden ersten Bände zuerst gelesen hätte und so auch noch genauer hätte mitverfolgen können, wie die Freundschaft zwischen den beiden Männern immer weiter wächst. Ich denke, ich werde es auf jeden Fall noch nachholen, die beiden Bücher noch zu lesen.
Besonders gut gefallen hat mir die Schreibweise der beiden Autorinnen, die ganz offensichtlich herrlich harmonieren und zusammenarbeiten. Von beiden hatte ich vorher schon Bücher gelesen, die mir ebenfalls sehr gut gefallen hatten. Daher kam ich auch überhaupt erst dazu, dieses Buch lesen zu wollen. Und ich muss sagen, es hat sich gelohnt. Man erfährt viel über das Land, die Landschaft, die Menschen und Sitten – eine Reise in eine für uns oft so fremde und unbekannte Welt, die mir sehr gut gefallen hat.
Mich hat die Geschichte, die hier erzählt wird, sehr gut gefallen. Gleichzeitig war ich hingerissen von den Schilderungen des Lebens in Indien – seit ich eher zufällig eine Reise in den Süden dieses Landes gemacht habe, bin ich ganz verzaubert. Noch nie habe ich so viele herzliche und freundliche Menschen gesehen – gerade unter denen, die sehr arm waren. Ein faszinierendes Land, gleichzeitig aber so zerrissen und gespalten. Auch das kommt hier sehr gut rüber, finde ich.
Eine wahrhaft gelungene Reihe, die ich sicherlich gerne weiterverfolgen werde! Danke, dass ich Raja, Vikram, Sameera und die vielen anderen kennen lernen durfte! Ich hoffe auf ein baldiges Wiedersehen!
Freud und Leid im Waisenhaus Dar-as-Salam
Bewertung aus Villingen-Schwenningen am 16.10.2021
Bewertet: Buch (Taschenbuch)
Die Zeit bleibt auch im Waisenhaus nicht stehen und aus Kindern werden Leute. Die Autorinnen schildern einzelne wichtige Momente im Leben der Bewohner und zeichnen damit ein buntes und lebendiges Bild sowohl der Ereignisse im Waisenhaus als auch der politischen Situation in Kashmir.
Besonders deutlich wurde für mich die prekäre Lebenssituation der Frauen und Mädchen. Ihnen wird der Zugang zu Bildung verwehrt und sie werden von einem Teil der Männer als Freiwild betrachtet. So wird eine von Vikrams Schützlingen entführt und vergewaltigt, eine andere beinahe das Opfer eines Säureanschlages. Hinzu kommen die religiösen Konflikte zwischen Hindu und Moslem. Dadurch bieten gerade Vikram, der Hindu ist und Sameera als Christin eine Angriffsfläche, da die Kinder in ihrem Waisenhaus Moslem sind. Ihr größter Feind , der korrupte Polizeichef Nikam, nutzt die aufgeheizte Stimmung, um vielleicht eine Schließung des Heimes zu erreichen.
Besonders dramatisch werden die Ereignisse, als Vikram beschuldigt wird mit Drogen zu handeln und seine Schützlinge körperlich zu misshandeln. Ich habe im Verlauf der Geschichte öfters vor Wut die Fäuste geballt, ob der haltlosen Anschuldigungen und der NIedertracht einiger Beteiligter.
Diesem Sumpf aus Bosheit stellen die Autorinnen die Bewohner des Dar-as-Salam und ihre Freunde gegenüber. Besonders berührt hat mich die beständige und vorbehaltlose Liebe zwischen Vikram und Sameera und die Freundschaft zu Raja. Raja ist der verlässliche Fels in der Brandung, der nichts unversucht lässt, um Vikram zu helfen, obwohl er um oder vielleicht gerade auch weil er um dessen dunklen Seiten weiß.
Ein weiterer großer Pluspunkt des Romans ist, dass die Figuren nicht eindimensional dargestellt werden. Jede hat ihre Ecken und Kanten und überrascht mich durch unvorhergesehene Reaktionen.
Was ich an diesem Buch und an der ganzen Reihe liebe, ist, dass ich völlig in eine für mich exotische Welt eintauche , in der ich dennoch auf Bekanntes stoße und mich dadurch heimisch fühlen kann. Die Figuren sind so lebendig, dass ich meine, ich müsse sie wirklich kennen. Genauso gut gefällt mir, dass aktuelle Probleme und die politische Lage in Kashmir Eingang in die Geschichte finden, ohne plakativ oder moralisierend zu wirken.