Das Norwegen-Lesebuch
Band 2

Das Norwegen-Lesebuch

Impressionen und Rezepte aus dem Land der Fjorde

Buch (Kunststoff-Einband)

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Beschreibung

Details

Einband

Kunststoff-Einband

Erscheinungsdatum

01.08.2022

Verlag

MANA-Verlag

Seitenzahl

208

Maße (L/B/H)

20.3/13.4/2 cm

Beschreibung

Details

Einband

Kunststoff-Einband

Erscheinungsdatum

01.08.2022

Verlag

MANA-Verlag

Seitenzahl

208

Maße (L/B/H)

20.3/13.4/2 cm

Gewicht

301 g

Auflage

4. Auflage

Sprache

Deutsch

ISBN

978-3-95503-130-5

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Jählings stürzt eine Klippe hinab in bodenlose Tiefe, wo ganz unten am fernen Abgrund das Meer im gleissenden Licht der Sonne des Nordens funkelt. Dunkle und unergründliche Wälder bedecken die Hänge, die sich in immerwährenden Ketten aneinanderreihen, bis zum Horizont und darüber hinaus in die Weite einer ewig gleichen Unendlichkeit. Schneebedeckte Gipfel weisen steil empor, dorthin, wo die Götter wohnen. Zwischen ihren bizarren Felsen aber hausen schreckliche Riesen und boshafte Trolle. Hier liegt ein Reich, das keines Menschen Fuss betreten soll: Utgard, das unberührbare Land geheimnisvoller Mythenwesen.Doch duckt sich nicht ganz unten am Ufer ein kleines rotes Holzhaus mit grasbewachsenem Dach vor den machtvoll gen Himmel stürmenden Felshang? Wie die Heimstatt flohgrosser Wichte wirkt es gegen die gewaltigen Dimensionen der umliegenden Natur. Ein Fischerboot dümpelt davor auf den plätschernden Wellen, an einem Holzgestell trocknen Fische in der rauen Luft. Eine eisige Windböe rüttelt daran, als wollte sie fragen: "Was tut ihr Menschen hier? Dies Land ist nicht für euresgleichen, trollt euch dorthin, wo es euch besser taugt!"Nur in wenigen Gegenden Europas prallen die Gegensätze zwischen wilder, unbezwingbarer Natur und menschlicher Zivilisation so dramatisch aufeinander wie in Norwegen. Obwohl annähernd von der gleichen Flächenausdehnung wie Deutschland, leben hier nur gut fünf Millionen Einwohner. Statistisch gesehen sind das 13 pro Quadratkilometer, im Gegensatz zu den 230, die sich auf der gleichen Fläche in Deutschland zusammendrängen.Die Weite und Einsamkeit, die sich hinter den Zahlen verbirgt, veranschaulicht eine Fahrt entlang der endlosen Fjordküsten Norwegens recht drastisch. An die wenigen menschlichen Siedlungen im Uferbereich schliessen sich sturmumtoste Gebirgsketten von unvorstellbaren Ausmassen an. Sie führen dem Betrachter sehr eindringlich vor Augen, warum die nordische Mythologie ausser der Midgard genannten Menschenwelt noch zwei weitere Welten kennt: Utgard, wo Riesen und Trolle wohnen, und Asgard, das Reich der Götter. Aber nicht nur die dünne Besiedlung unterscheidet Norwegen von Deutschland. Mit gutem Willen gemessen dehnt sich Deutschland von seinem nördlichsten Punkt auf Sylt bis zu seinem südlichsten Flecken am Königssee im Berchtesgadener Land gerade mal 900 Kilometer in geografischer Länge aus. Norwegen hingegen streckt sich vom südlichsten Punkt in Kristiansand bis zum nördlichsten am Nordkap über rund 1.600 Kilometer geografischer Länge. Betrachtet man die tatsächliche Landeslänge unabhängig von den geografischen Koordinaten, so summieren sich sogar 2.650 Kilometer, und das bei einer Landesbreite, die mitunter nur rund 50 Kilometer beträgt.Diese Zahlen täuschen jedoch über die wirklichen Gegebenheiten noch immer hinweg. Denn Norwegens Küste ist durch zahllose Fjorde zerklüftet, und weil sie sich von der schwedischen Grenze im Südosten bis zur russischen im Nordosten um das ganze Land herumzieht, ergibt sich eine Küstenlinie von sagenhaften 25.000 Kilometern. Rechnet man die vielen Inseln hinzu, dann sind es sogar unvorstellbare 80.000 Kilometer.Kein Wunder also, dass die Norweger ein Volk von Seefahrern sind. Und angesichts der herben Unzugänglichkeit und der bescheidenen Fruchtbarkeit ihres Landes erstaunt es auch nicht, dass sich eroberungshungrige Freibeuter von Norwegens Gestaden aus auf den Weg machten. Rücksichtslos überfielen diese Nordmänner die Küsten jener Länder, von denen sie sich reichere Ausbeute versprachen. An Bord ihrer windschnellen Schiffe gelangten sie bis nach Nordamerika, übers Mittelmeer drangen sie in den Orient vor und über Flussläufe bis tief ins europäische Festland hinein. Allerorts fürchtete man die wilden Wikinger, doch wo es sich ergab, trieb man auch gerne Handel mit ihnen. Ihre bärbeissige und raubeinige Kultur hat Norwegen geprägt und schlummert noch heute tief verborgen in der Seele des Landes, wenngleich sie längst gezähmt und überaus zivilisiert daherkommt.
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