Beschreibung
Details
Format
ePUB
Kopierschutz
Nein
Family Sharing
Ja
Text-to-Speech
Ja
Erscheinungsdatum
12.08.2019
Verlag
Penguin Random House
Oma ist tot - keiner hätte gedacht, dass sie tatsächlich noch mal stirbt -, und sie wünscht sich in der Heimat, in Bosnien, nach muslimischem Brauch begraben zu werden. So macht sich die 32-jährige Enkelin Lania zusammen mit ihren beiden Brüdern, die wie sie in Italien aufgewachsen sind, auf den Weg, der Grossmutter den letzten Wunsch zu erfüllen. Ein melancholischer Roadtrip voller grotesker Hindernisse beginnt: mit dem Zug, Bus, per Anhalter und zu Fuss gelangen sie schliesslich nach Srebrenica. Es ist eine Reise ins verwundete Herz Europas, auf der Suche nach der eigenen Identität, voll von schwarzem Humor und starken Gefühlen.
Unsere Kundinnen und Kunden meinen
Lesenswerte Literatur aus Südosteuropa
Lesendes Federvieh aus München am 19.03.2021
Bewertungsnummer: 1467401
Bewertet: Buch (Taschenbuch)
„Balkan Blues“ ist ein klassischer, unterhaltsamer Roadtrip durch das ehemalige Jugoslawien. Sofort wird man in den Bann dieser (Familien)Geschichte gezogen und begleitet die sympathische Lania und ihre beiden Brüder auf ihrer ganz speziellen Reise. Alle Figuren sind mir sofort ans Herz gewachsen, denn sie sind so herrlich lebendig. Sie sind laut, sie reden viel, nehmen kein Blatt vor den Mund, es gibt absurd witzige Dialoge. Eben genau so, wie man sich eine quirlige Familie vorstellt. Dabei werden verschiedene Facetten dreier Generationen beleuchtet, Momente und kleine Beobachtungen eingefangen. All das zu Lesen hat mir nicht nur große Freude bereitet, sondern mir auch wieder ein Stückchen Balkan näher gebracht.
Locker und leicht beginnt die Geschichte, im Laufe ihrer Reise entfalten sich immer mehr Dinge, bei denen man ziemlich nachdenklich zurückbleibt. Dieses Buch scheint auf den ersten Blick ein reiner Unterhaltungsroman zu sein, in Wahrheit erzählt er dem Leser aber so viel mehr über das Schicksal der Menschen im Bosnienkrieg und danach. Flucht, Krieg, Verlust, prekäre wirtschaftliche Verhältnisse, all diese schmerzlichen Themen scheinen im Buch durch. Das Besondere ist dabei, dass Elvira Mujčić die Leichtigkeit ihrer Erzählweise beibehält und nicht in Schwermütigkeit abgleitet. Das ist für mich große Erzählkunst. Ich habe ihr Buch sehr gerne gelesen und bin mittlerweile ein richtiger Fan südosteuropäischer Literatur geworden.