Ein Sommer in Brandham Hall

Ein Sommer in Brandham Hall

»Seit ich diesen Roman als Teenager zum ersten Mal las, begleitet mich die Atmosphäre der Sehnsucht nach vergangenen Zeiten und kindlicher Unschuld.«Ian McEwan

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Ein Sommer in Brandham Hall

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Format

ePUB

Kopierschutz

Nein

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Ja

Text-to-Speech

Nein

Erscheinungsdatum

02.05.2019

Verlag

Eisele eBooks

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Erscheinungsdatum

02.05.2019

Verlag

Eisele eBooks

Seitenzahl

400 (Printausgabe)

Dateigröße

1151 KB

Originaltitel

The Go-Between

Übersetzt von

Wibke Kuhn

Sprache

Deutsch

EAN

9783961610631

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Moderner Klassiker mit sprachlicher Brillanz

Bewertung am 18.01.2021

Bewertungsnummer: 1207907

Bewertet: eBook (ePUB)

Dieser Roman von 1953 beeindruckt durch seine stilistische Brillanz und die geschickt gewählte Struktur, In einer Klammer, bestehend aus Prolog und Epilog erzählt der Icherzähler Leo Conte von einem Sommer 1900, den er bei einem Schulfreund auf einem vornehmen Anwesen verbrachte, Brandham Hall. Er war damals 12 Jahre alt. Ausgehend von einem wiedergefundenen Tagebuch aus dieser Zeit erinnert er sich 50 Jahre später an diesen Sommer, der für ihn so prägend war. Er bewunderte die vornehme Familie, vor allen die schöne Marian, für die er ein Vertrauter wird. Er spielt den "Postboten" für sie und bringt Zettelchen von oder zu ihren Verehrern. Doch irgendwann eskaliert die Situation, aber hier möchte ich nicht zu viel verraten. Viel spielt sich im Inneren des Jungen ab, ab und zu reflektiert von dem Erwachsenen Leo, der schließlich nach so langer Zeit noch einmal nach Brandham Hall zurückkehrt. Es ist ein sehr britisches Buch, das unter dem Originaltitel The Go-between ein großer Erfolg wurde und zum Beispiel Ian McEwan zu seinem Roman Abbitte (OT: Atonement) inspirierte, das ganz ähnlich angelegt ist.

Moderner Klassiker mit sprachlicher Brillanz

Bewertung am 18.01.2021
Bewertungsnummer: 1207907
Bewertet: eBook (ePUB)

Dieser Roman von 1953 beeindruckt durch seine stilistische Brillanz und die geschickt gewählte Struktur, In einer Klammer, bestehend aus Prolog und Epilog erzählt der Icherzähler Leo Conte von einem Sommer 1900, den er bei einem Schulfreund auf einem vornehmen Anwesen verbrachte, Brandham Hall. Er war damals 12 Jahre alt. Ausgehend von einem wiedergefundenen Tagebuch aus dieser Zeit erinnert er sich 50 Jahre später an diesen Sommer, der für ihn so prägend war. Er bewunderte die vornehme Familie, vor allen die schöne Marian, für die er ein Vertrauter wird. Er spielt den "Postboten" für sie und bringt Zettelchen von oder zu ihren Verehrern. Doch irgendwann eskaliert die Situation, aber hier möchte ich nicht zu viel verraten. Viel spielt sich im Inneren des Jungen ab, ab und zu reflektiert von dem Erwachsenen Leo, der schließlich nach so langer Zeit noch einmal nach Brandham Hall zurückkehrt. Es ist ein sehr britisches Buch, das unter dem Originaltitel The Go-between ein großer Erfolg wurde und zum Beispiel Ian McEwan zu seinem Roman Abbitte (OT: Atonement) inspirierte, das ganz ähnlich angelegt ist.

Danke für diese wunderbare Wiederentdeckung

Lesefuchs - Bücher mit Herz aus Bargteheide am 04.05.2021

Bewertungsnummer: 1490986

Bewertet: Buch (Taschenbuch)

Dies ist jetzt schon die zweite Wiederentdeckung eines fast in Vergessenheit geratenen britischen Autors, dem der Julia Eisele Verlag neues Leben eingehaucht hat. Die erste war Margery Sharps mit ihrem Roman „Die Abenteuer der Cluny Brown“, die ich Ihnen hier bereits als Hardcover und Taschenbuch vorgestellt habe. Ein herrliches Buch mit typisch britischem Humor. Von der Autorin ist inzwischen auch das Buch „Die vollkommene Lady“ in beiden Ausgaben erschienen. Ebenfalls wieder mit viel Humor. Doch nun zurück zu dem eigentlichen Thema - „Ein Sommer in Brandham Hall“ von Leslie Poles Hartley. Kannten Sie den Autor bereits vorher? Ich leider nicht. Aber es gibt einen sehr interessanten Eintrag bei der deutschen Wikipedia über ihn, den ich Ihnen sehr empfehlen kann. Nachdem ich den gelesen habe, kann ich mir sehr gut vorstellen, dass der Autor seine eigenen Erfahrungen als junger Mann in diesen Roman hat mit einfließen lassen. Denn auch der Autor selbst war ein Außenseiter, der versuchte in die Gesellschaftsschicht aufgenommen zu werden, in der er verkehrte. Über den Inhalt brauche ich Ihnen an dieser Stelle nicht viel zu erzählen. Das Einzige, was mir hier wirklich fehlt, ist, dass die Hauptperson Leo Colston, die den Sommer in Brandham Hall verbrachte, einer anderen Gesellschaftsschicht angehörte als die gastgebende Familie Maudsley oder Lord Trimingham. Leos verstorbener Vater war Bankdirektor und liebte Bücher. So war Leo Colston schon in seiner Schule ein Außenseiter. Doch er hat sich Respekt verschafft. Und er war ein Snob, der dementsprechend sehr davon angetan war, als er von seinem Schulkameraden Maudsley, der nie ein enger Freund gewesen ist, eingeladen wurde, den Sommer in Brandham Hall zu verbringen. Und es wird ein unvergesslicher Sommer für den zwölfjährigen Jungen werden. Mich hat dieses Buch beim zweiten Anlauf sehr fasziniert. Beim ersten Mal bin ich gescheitert. Falsches Buch zur falschen Zeit, denn zu dem Zeitpunkt war ich eher in der Stimmung für leichte Unterhaltung, bei der ich nicht viel nachdenken musste. Aber das ist bei diesem Buch definitiv anders! Leslie Poles Hartley hat schon eine sehr eigene Art sich auszudrücken und seine Geschichte zu erzählen. Es ist eine andere Sprache als die, die wir heute gewohnt sind. Wenn ich es nicht anders gelesen hätte, hätte ich gedacht, dass das Buch weit vor 1952 geschrieben worden ist. Man muss schon sehr aufpassen, damit man alles versteht. Manche Sätze habe ich mehr als einmal lesen müssen. Ich zitiere einfach einmal die ersten Sätze des Prologs, damit Sie einen Eindruck bekommen: „Die Vergangenheit ist ein fremdes Land, man macht die Dinge anders dort. Als ich das Tagebuch fand, lag es auf dem Boden eines ziemlich abgestoßenen roten Kartons, in dem ich als kleiner Junge meine Eton-Kragen aufbewahrte. Irgendjemand, wahrscheinlich meine Mutter, hatte den Karton mit Schätzen aus dieser Zeit gefüllt. Zwei vertrocknete, hohle Seeigel, zwei rostige Magneten, ein großer und ein kleiner, die ihre magnetische Kraft schon fast verloren hatten, ein paar straff aufgewickelte Negative, ein paar Stummel Siegelwachs, ein kleines Kombinationsschloss mit drei Buchstabenreihen, eine sehr dünne Peitschenschnur, und ein oder zwei unidentifizierbare Gegenstände, Bruchstücke von irgendwas, deren Verwendungszweck sich nicht unmittelbar erschloss.“ Ich musste mich also erst einmal hineinlesen. Nachdem ich den Prolog geschafft hatte, kam ich dann deutlich besser mit dem Buch zu recht. Die Geschichte um Leo, seinen Klassenkameraden Maudsley, dessen Schwester Marian, ihrem Verlobten Lord Trimingham, dem Pächter Ted und die restliche Familie Maudsley haben mich in ihren Bann gezogen. Schon sehr früh kam das Gefühl auf, dass sich etwas dramatisches in diesem Sommer abgespielt haben muss. Nur was war geschehen? Ausgesprochen interessant fand ich, wie sich die Phase der Kindheit im letzten Jahrhundert entwickelt hat. 1900 waren zwölf- und dreizehnjährige Jungen noch wirkliche Kinder, die spielten und noch nicht wirklich viel über das Erwachsenenleben wussten. Dass, was die Erwachsenen miteinander machten und wie sie redeten, war für sie noch ein Buch mit sieben Siegeln. Was mag Wichtiges in diesen Briefen gestanden haben, die Leo zwischen Marian und Ted hin- und hertransportierte? Um was für Geschäfte ging es? Und was bedeutet „Poussieren“? Schon interessant, wie naiv die Kinder zu dieser Zeit noch waren. Aber auch, was sie für ein moralisches Empfinden hatten. Heute sind Kinder in diesem Alter schon junge Erwachsene und es gibt welche, die schon erste sexuelle Erfahrungen hinter sich haben. Während der Lektüre habe ich an viele Bücher denken müssen, bei denen es ebenfalls um Außenseiter ging. Mir fielen sofort „Wiedersehen in Brideshead“ von Evelyn Waugh oder „Der große Gatsby“ von F. Scott Fitzgerald, als auch die Universitätsgeschichten „Die geheime Geschichte“ von Donna Tartt oder Tom Wolfes „Ich bin Charlotte Simmons“ ein. Aber auch so typisch englische Romane und Autoren wie Nancy Mitford, die bereits oben erwähnte Margery Sharp, E. M. Forsters „Zimmer mit Aussicht“, Julian Fellowes „Eine Klasse für sich“, Benjamin Myers „Offene See“ und Jane Gardam „Robinsons Tochter“. Ein wirklich bemerkenswerter Roman über eine untergegangene Epoche in einer wunderschönen Sprache. Sehr dicht erzählt. Nicht umsonst wird der Autor Ian McEwan direkt auf dem Cover zitiert. Das Cover des Hardcovers finde ich übrigens sehr stimmig und toll gestaltet. Das jetzt erschienene Taschenbuch ist mir zu blass und verspielt. Nun sieht es noch mehr nach einem Buch nur für Frauen aus. Dabei ist das Buch ist für Männer und Frauen gleichermaßen lesenswert!

Danke für diese wunderbare Wiederentdeckung

Lesefuchs - Bücher mit Herz aus Bargteheide am 04.05.2021
Bewertungsnummer: 1490986
Bewertet: Buch (Taschenbuch)

Dies ist jetzt schon die zweite Wiederentdeckung eines fast in Vergessenheit geratenen britischen Autors, dem der Julia Eisele Verlag neues Leben eingehaucht hat. Die erste war Margery Sharps mit ihrem Roman „Die Abenteuer der Cluny Brown“, die ich Ihnen hier bereits als Hardcover und Taschenbuch vorgestellt habe. Ein herrliches Buch mit typisch britischem Humor. Von der Autorin ist inzwischen auch das Buch „Die vollkommene Lady“ in beiden Ausgaben erschienen. Ebenfalls wieder mit viel Humor. Doch nun zurück zu dem eigentlichen Thema - „Ein Sommer in Brandham Hall“ von Leslie Poles Hartley. Kannten Sie den Autor bereits vorher? Ich leider nicht. Aber es gibt einen sehr interessanten Eintrag bei der deutschen Wikipedia über ihn, den ich Ihnen sehr empfehlen kann. Nachdem ich den gelesen habe, kann ich mir sehr gut vorstellen, dass der Autor seine eigenen Erfahrungen als junger Mann in diesen Roman hat mit einfließen lassen. Denn auch der Autor selbst war ein Außenseiter, der versuchte in die Gesellschaftsschicht aufgenommen zu werden, in der er verkehrte. Über den Inhalt brauche ich Ihnen an dieser Stelle nicht viel zu erzählen. Das Einzige, was mir hier wirklich fehlt, ist, dass die Hauptperson Leo Colston, die den Sommer in Brandham Hall verbrachte, einer anderen Gesellschaftsschicht angehörte als die gastgebende Familie Maudsley oder Lord Trimingham. Leos verstorbener Vater war Bankdirektor und liebte Bücher. So war Leo Colston schon in seiner Schule ein Außenseiter. Doch er hat sich Respekt verschafft. Und er war ein Snob, der dementsprechend sehr davon angetan war, als er von seinem Schulkameraden Maudsley, der nie ein enger Freund gewesen ist, eingeladen wurde, den Sommer in Brandham Hall zu verbringen. Und es wird ein unvergesslicher Sommer für den zwölfjährigen Jungen werden. Mich hat dieses Buch beim zweiten Anlauf sehr fasziniert. Beim ersten Mal bin ich gescheitert. Falsches Buch zur falschen Zeit, denn zu dem Zeitpunkt war ich eher in der Stimmung für leichte Unterhaltung, bei der ich nicht viel nachdenken musste. Aber das ist bei diesem Buch definitiv anders! Leslie Poles Hartley hat schon eine sehr eigene Art sich auszudrücken und seine Geschichte zu erzählen. Es ist eine andere Sprache als die, die wir heute gewohnt sind. Wenn ich es nicht anders gelesen hätte, hätte ich gedacht, dass das Buch weit vor 1952 geschrieben worden ist. Man muss schon sehr aufpassen, damit man alles versteht. Manche Sätze habe ich mehr als einmal lesen müssen. Ich zitiere einfach einmal die ersten Sätze des Prologs, damit Sie einen Eindruck bekommen: „Die Vergangenheit ist ein fremdes Land, man macht die Dinge anders dort. Als ich das Tagebuch fand, lag es auf dem Boden eines ziemlich abgestoßenen roten Kartons, in dem ich als kleiner Junge meine Eton-Kragen aufbewahrte. Irgendjemand, wahrscheinlich meine Mutter, hatte den Karton mit Schätzen aus dieser Zeit gefüllt. Zwei vertrocknete, hohle Seeigel, zwei rostige Magneten, ein großer und ein kleiner, die ihre magnetische Kraft schon fast verloren hatten, ein paar straff aufgewickelte Negative, ein paar Stummel Siegelwachs, ein kleines Kombinationsschloss mit drei Buchstabenreihen, eine sehr dünne Peitschenschnur, und ein oder zwei unidentifizierbare Gegenstände, Bruchstücke von irgendwas, deren Verwendungszweck sich nicht unmittelbar erschloss.“ Ich musste mich also erst einmal hineinlesen. Nachdem ich den Prolog geschafft hatte, kam ich dann deutlich besser mit dem Buch zu recht. Die Geschichte um Leo, seinen Klassenkameraden Maudsley, dessen Schwester Marian, ihrem Verlobten Lord Trimingham, dem Pächter Ted und die restliche Familie Maudsley haben mich in ihren Bann gezogen. Schon sehr früh kam das Gefühl auf, dass sich etwas dramatisches in diesem Sommer abgespielt haben muss. Nur was war geschehen? Ausgesprochen interessant fand ich, wie sich die Phase der Kindheit im letzten Jahrhundert entwickelt hat. 1900 waren zwölf- und dreizehnjährige Jungen noch wirkliche Kinder, die spielten und noch nicht wirklich viel über das Erwachsenenleben wussten. Dass, was die Erwachsenen miteinander machten und wie sie redeten, war für sie noch ein Buch mit sieben Siegeln. Was mag Wichtiges in diesen Briefen gestanden haben, die Leo zwischen Marian und Ted hin- und hertransportierte? Um was für Geschäfte ging es? Und was bedeutet „Poussieren“? Schon interessant, wie naiv die Kinder zu dieser Zeit noch waren. Aber auch, was sie für ein moralisches Empfinden hatten. Heute sind Kinder in diesem Alter schon junge Erwachsene und es gibt welche, die schon erste sexuelle Erfahrungen hinter sich haben. Während der Lektüre habe ich an viele Bücher denken müssen, bei denen es ebenfalls um Außenseiter ging. Mir fielen sofort „Wiedersehen in Brideshead“ von Evelyn Waugh oder „Der große Gatsby“ von F. Scott Fitzgerald, als auch die Universitätsgeschichten „Die geheime Geschichte“ von Donna Tartt oder Tom Wolfes „Ich bin Charlotte Simmons“ ein. Aber auch so typisch englische Romane und Autoren wie Nancy Mitford, die bereits oben erwähnte Margery Sharp, E. M. Forsters „Zimmer mit Aussicht“, Julian Fellowes „Eine Klasse für sich“, Benjamin Myers „Offene See“ und Jane Gardam „Robinsons Tochter“. Ein wirklich bemerkenswerter Roman über eine untergegangene Epoche in einer wunderschönen Sprache. Sehr dicht erzählt. Nicht umsonst wird der Autor Ian McEwan direkt auf dem Cover zitiert. Das Cover des Hardcovers finde ich übrigens sehr stimmig und toll gestaltet. Das jetzt erschienene Taschenbuch ist mir zu blass und verspielt. Nun sieht es noch mehr nach einem Buch nur für Frauen aus. Dabei ist das Buch ist für Männer und Frauen gleichermaßen lesenswert!

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Ein Sommer in Brandham Hall

von Leslie Poles Hartley, L. P. Hartley

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