Inmitten der flirrenden Augusthitze träumt der ehemalige Polizeireporter Simon Strasser von nichts weiter als einem erfrischenden Bad im Lago d'Orta und einem Regenschauer. Doch dann entdeckt er auf einer herrenlosen Yacht die Leiche eines einflussreichen Fabrikatensohns. Simons alte Instinkte sind geweckt, doch an diesem beschaulichen See scheint jeder ein Geheimnis zu haben – das um jeden Preis gewahrt werden muss.
Buchmeinung zu Giulia Conti – Lago Mortale
„Lago Mortale“ ist ein Kriminalroman von Giulia Conti, der 2019 bei Atlantik erschienen ist. Die ungekürzte Lesung durch Frank Stöckle ist 2019 im audiobuch Verlag erschienen.
Zum Autor:
Giulia Conti ist das Pseudonym einer deutschen Journalistin und Reisebuchautorin. Sie hat viele Jahre in Frankfurt am Main gelebt und gearbeitet hat. Ihre zweite Heimat ist seit zwanzig Jahren ein kleines Dorf am Lago dOrta in Norditalien.
Klappentext:
Simon Strasser, früher Polizei- und Gerichtsreporter im hektischen Frankfurt, hat sich für die Ruhe und die poetische Schönheit des Lago dOrta entschieden. Er genießt Landschaft, Wein und das piemontesische Essen. An einem heißen Morgen im August findet Simon in einem herrenlos auf dem See treibenden Segelboot die Leiche des Fabrikantensohns Marco Zanetti. War es Unfall oder Mord? Simon heftet sich an die Fersen der Ermittlerin, seiner alten Bekannten Maresciallo Carla Moretti. Seine Reporternase sagt ihm, dass mehr hinter dem Unglück steckt, als es den Anschein hat. Immer tiefer dringt er auf eigene Faust in das Leben der mächtigen Familie Zanetti vor und stößt auf eine Liebe, die um jeden Preis verhindert werden musste. Doch dieses Geheimnis bringt schließlich Simon selbst in allerhöchste Gefahr ...
Meine Meinung:
Dieses Buch empfand ich in weiten Teilen eher als eine Liebeserklärung an den Lago dOrta als einen Kriminalroman. Die Liebe des Autors zu Land und Leuten ist jederzeit spürbar, manchmal wird sie so deutlich, dass man glaubt eine Werbebroschüre oder einen Reiseprospekt zu folgen. Dies ist besonders ärgerlich, weil der Autor in der zweiten Hälfte des Buches durchaus zeigt, dass er einen ordentlichen Kriminalroman schreiben kann. Die Figuren zeigen Ecken und Kanten, der Plot ist interessant und auch der Spannungsbogen ist in Ordnung. Diese Hälfte liest sich flüssig und hat ein angemessenes Verhältnis zwischen Krimi- und Nichtkrimielementen.
Sprecher:
Frank Stöckle arbeitet als Musiker, Schauspieler und Sprecher. Er macht einen guten Job.
Fazit:
Ein Kriminalroman, der zu lange braucht bis er Fahrt aufnimmt. Von mir gibt es deshalb nur zwei von fünf Sternen ( 50 von 100 Punkten).
Der erste Fall von Simon Strasser
Lesetiger am 07.04.2019
Bewertungsnummer: 1200830
Bewertet: Hörbuch-Download
Giulia Conti hat den ersten Fall mit Simon Strasser geschrieben. Simon ist eine ehemaliger Polizei- und Gerichtsreporter, der sein Leben in Frankfurt aufgegeben hat, um die Region Piemont und dort an den Lago d’Orta zu ziehen. Eines Morgens sieht Simon ein Segelboot auf dem See, das sehr schlecht bis gar nicht manövriert wird. Er paddelt zum Segelboot hinaus, nur um dort die Leiche von Marco Zanetti zu finden. Wurde Marco umgebracht oder war es ein Segelunfall? Nicht nur die örtliche Polizei um Carla Moretti ermittelt. Simons Spürnase ist erwacht und er beginnt auf eigene Faust zu ermitteln. Er entdeckt eine Liebe, die auf keinen Fall bekannt werden darf. Ich war dann doch etwas erstaunt, dass dies für einige in der heutigen Zeit doch noch ein Tabu-Thema ist. Als Simon meint, die Verantwortlichen zur Rede zu stellen, ahnt er nicht, dass er sich dabei in höchste Gefahr begibt.
Der Schreibstil von Giulia Conti ist flüssig, und dabei sehr bildhaft. Als Zuhörer wird man an den Lago d’Orta versetzt, dessen Landschaft und das Leben rund um den See sehr ausführlich beschrieben werden. Ebenso wie die italienische Mentalität.
Der Anfang von „Lago Mortale“ gleicht eher einem Reisebericht als einem Krimi. Mir haben die landschaftlichen Beschreibungen durchaus gefallen, jedoch hat das die Spannung aus dem Kriminalfall genommen.
Simon ist ein egozentrischer, und manchmal etwas kauziger Charakter, der aber nicht unsympathisch rüberkommt und doch dauerte es eine gewisse Zeit, bis ich mit ihm warm wurde.
Seine Beziehung zu seiner Ziehtochter wurde recht ausführlich erörtert – mir war das schon fast ein bisschen zu ausführlich neben den ganzen Landschaftsbeschreibungen.
Was mich auch etwas gestört hat, waren zwar nicht Simons Alleingänge, aber das Zerstören von Spuren. Das hat mich etwas verwirrt, denn als ehemailger Polizeireporter müsste er es eigentlich besser wissen.
Es dauert dann schon mal ein halbes Hörbuch bis endlich sowas wie Spannung aufkommt. Ab da wird es dann besser, was den Kriminalfall betrifft, die Spannung ist dann grundsätzlich da, steigt im weiteren Verlauf und am Ende kommt es zu einem Showdown.
Das Hörbuch hat Frank Stöckle gelesen, der einen ordentlichen Job gemacht hat. Seine ruhige, tragende Stimme passt sehr gut zu dem gemächlich beginnenden Piemont-Krimi und dem Setting am Lago Mortale. Auch setzt er die Betonungen an der richtigen Stellen. Grundsätzlich habe ich mich am Lago D’Orta mit Frank Stöckle ganz wohl gefühlt.
Fazit:
Das Hörbuch hat mich gut unterhalten, der Krimi an sich hätte meiner Meinung aber noch etwas Luft nach oben.