Als Mahit Dzmare, die Botschafterin einer kleinen Raumstation, in der riesigen Hauptstadt des Teixcalaanlischen Imperiums ankommt, muss sie feststellen, dass ihr Vorgänger verstorben ist. Obwohl niemand darüber spricht, ist es ein offenes Geheimnis, dass der Botschafter keines natürlichen Todes gestorben ist. Mahit versucht, mehr über die genauen Umstände herauszufinden, doch das ist am politisch und sozial hochkomplexen Hof des Teixcalaanlischen Imperiums ein gefährliches Unterfangen. Und wenn sie nicht ihr eigenes Leben und das Schicksal ihrer Heimat gefährden will, muss sich Mahit jeden Schritt genauestens überlegen ...
Zwar nicht so überragend wie erwartet, aber absolut lohnens- und lesenswert!
Sue aus Uelzen am 03.02.2023
Bewertungsnummer: 1872351
Bewertet: Buch (Taschenbuch)
"Zwei Dinge in Teixcalaan sind ständig in Bewegung: die Sternkarten und der Strom der Reisenden."
Eine wirklich faszinierende Space Opera ist Arkady Martini mit Band 1 ihrer Dilogie "Im Herzen des Imperiums" gelungen.
(Aus dem Amerikanischen übersetzt von Jürgen Langowski.)
Mahit Dzamare, Botschafterin einer kleinen, unabhängigen Raumstation namens Lsel, wird in die Hauptstadt des teixcalaanischen Imperiums, dem Juwel der Welt, versetzt. Ihre Aufgabe: Die Todesumstände ihres Vorgängers Botschafter Yskandr Aghavn aufklären. Dabei steht ihr die Imago - die lebende Erinnerung, Yskandrs zur Seite. Doch in dieser fremden Welt ist ihr nicht jeder wohl gesonnen und oft merkt Mahit, dass sie nur eine Barbarin für die Teixcalaaner ist...
Mit "Im Herzen des Imperiums" erlebte ich eine Geschichte, die mich wirklich zu fesseln verstand. Die politischen Intrigen, das faszinierende Gesellschaftskonstrukt und die wirklich bildgewaltige Szenerie haben es mir einfach angetan. Die Charaktere sind schon recht vielschichtig und gerade auch Mahit, empfand ich als sehr interessanten Charakter. Vor allem auch, wie sie mit der Situation umgeht, in der sie sich befindet. Ein wirklich starker weiblicher Charakter - was aber auf alle Frauen im Buch zutrifft. Das einzige Manko für mich waren die teixcalaanischen Namen: Zwölf Azalee, Sechs Vektor, Acht Gegengift und Neunzehn Breitaxt - um nur ein paar zu nennen - haben mir das Leben nicht gerade leicht gemacht. Glücklicherweise gibt es aber ekn Glossar, welches ich auch oft zu Rate gezogen habe, um die Namen zuordnen zu können. Die größten Probleme hatte ich mit Ein Blitz, mein Gehirn hat sich des öfteren einfach geweigert dies als Namen anzuerkennen und war ständig bei einem Naturphänomen. Aber diese Namen sind tatsächlich auch das Einzige, das mich teilweise etwas gestört hat.
Besonders interessant und faszinierend fand ich die Imagos. Das sind kleine mechanische Bauteile, die sämtliche Erinnerungen, auch die Muskelerinnerung, erworbene Fertigkeiten und die Instinkte einer verstorbenen Person speichern. Diese Maschine wird dann mittels einer Operation mit dem Stammhirn einer anderen Person verbunden. Diese beiden Personen verschmelzen dann quasi zu einer. Was eine ganz eigene Art und Weise der Identitätsfindung mit sich bringt: Wann handle ich aus eigenem Antrieb? Kommt das wirklich aus mir selbst oder ist das die Imago?
Abschließend kann ich euch sagen, dass es sich bei "Im Herzen des Imperiums" zwar nicht um ein überragendes Buch handelt, aber auf jeden Fall um ein sehr lesenswertes.
"Niemand ist tot, solange man sich an ihn erinnert."
Wundervoller Sprachgigant
Hirte aus Eckernförde am 17.08.2022
Bewertungsnummer: 1769093
Bewertet: Buch (Taschenbuch)
Vom digitalen Titelbild erst abgeschreckt, hat mich der Hinweis auf die Preisgewinne dieses Romans ermutigt, mal einen näheren Blick zu riskieren. Die Vorstellung der Autorin und ihre Sprachbegeisterung haben mich dann überzeugt, und es war ein tolles Leseerlebnis! Ja, und auch das Titelbild wirkt aus der Nähe ganz anders, es lohnt sich schon, das Buch in der Hand zu haben. Stilistisch ist der Text anfangs befremdlich, beinahe anstrengend zu lesen, die Fülle der Wortkonstrukte verwirrend. Aber die Geschichte entwickelt sehr schnell einen Sog, so dass man sich plötzlich heimisch in dieser Sprache fühlt. Dann entfaltet sich das Bild in wundervoll unaufgeregtem Stil. Ich war begeistert und freue mich sehr auf den Folgeband!