Das grosse Finale der Bestsellerreihe um die gewitzte Fährmannstochter Myntha!
Die Kräuterkundige Sybilla wird tot in ihrer Kate aufgefunden. Ein Schock für Myntha, denn sie hatte immer geglaubt, dass die rüstige Alte sie überleben würde. Doch irgendetwas stimmt mit dem Leichnam nicht. Wurde die Kräuterfrau etwa vergiftet? Unter den Bürgern Kölns war Sybilla seit jeher als Zauberin verschrien und hatte viele Feinde. Die Liste potenzieller Mörder ist also lang. Myntha macht sich auf die Suche nach dem Täter und wird plötzlich entführt. Hätte sich die Fährmannstochter doch besser aus allem herausgehalten – schliesslich steht eine Hochzeit kurz bevor, und dabei darf genau eine nicht fehlen: die Braut!
Bewertung (Mitglied der Book Circle Community) am 25.10.2023
Bewertet: Buch (Taschenbuch)
Auch dieser letzte Band vermochte mich nicht vollends zu überzeugen… Die Erzählweise hatte etwas hektisches an sich - eine Fülle von Fäden wurden gesponnen, verknüpft und verwoben - sämtliche je genannten Personen der Reihe sollten noch ein Ende erhalten. Aus allem wurde eine Geschichte in schnellem Wechsel gemacht. Das mag der Tatsache geschuldet sein, dass es nicht nur der letzte Band der Myntha-Reihe war, sondern auch jener von Andrea Schacht überhaupt, die sowohl die Fertigstellung als auch die Veröffentlichung nicht mehr miterlebte…. Schacht selber hat die Geschichte entwickelt und unfertig, aber in Plot und Notizen vorgespurt, hinterlassen. Mit ‘Julia Freidank’ (Pseudonym für ?) fand sich eine Autorin, die sich der Vollendung annahm. Einen eigentlichen Stilbruch habe ich dabei nicht bemerkt, obwohl Farbe und Atmosphäre sich im Verlauf des Romanes änderten.
Die Einlösung des Titels lässt bis fast am Schluss auf sich warten - es geht an sich nur um einen Satz - und der bringt dann das Happy End für Myntha. Diese Szene ist irgendwie kitschig und unrealistisch…
Bis es aber soweit ist, geht ‘mächtig die Post ab’ - mehr als eine Person stirbt unter merkwürdigen Umständen, Myntha wird einmal mehr entführt, wenngleich in ‘guter Absicht’ - der Rabenmeister kommt mit seiner Rache letztendlich ‘auf seine Rechnung’ - und Henning findet Familie und eine Braut - und dazu ein ganz anderes, als geplantes, Leben.
Mit dem Feuerteufel kommt etwas Spannung auf - aber irgendwie ist es fast ein bisschen plump und vorhersehbar, zudem bleibt manches in der Luft hängen und unabgeschlossen - das betrifft nicht nur den verschwundenen Leichnam der Sibylla, sondern auch der Brand im Tuchlager. Die Reise über die Alpen und seine Episoden wurden durch manch Unbilden ‘aufgemotzt’ … So bleibt bei mir auch hier ein schales Gefühl zurück…
Die vielen Geschichte/n in der Geschichte sind m.E. unausgegoren, oftmals nicht wirklich entwickelt - kaum begonnen, kommt schon die Wende. Ich bleibe zwiespältig zurück…
Mynthas Finale
Eliza am 27.05.2020
Bewertet: Buch (Taschenbuch)
Als ich 2017 vom Tod Andrea Schachts erfuhr war ich sehr traurig, zählte die Autorin doch schon seit Jahren zu meinen Lieblingsautoren. Als ich dann erfuhr, dass eine andere Autorin die Reihe um Myntha beenden sollte, weil Andrea Schacht schon alles konzipiert hatte, freute ich mich auf einmal sehr, denn ich wollte natürlich wissen wie es mit Myntha und ihrer Familie weitergeht.
Das Cover des letzten Myntha-Bandes fügt sich ganz wunderbar in die Reihe ein. Wir sehen wieder am oberen Bildrand ein Relief der Stadt Köln aus dem Mittelalter, darunter eine Frau mit Kräutern und Ähren, was sehr gut zum Titel des Romans passt.
Der Klappentext deutet die beiden Schwerpunkte des Romans an, zum einen die Suche nach dem Mörder oder der Mörderin von der Kräuterkundigen Frau und zum anderen Mynthas Hochzeit. Doch die Frage ist nur wen wird Myntha am Ende des Romans heiraten. Zum Inhalt des Romans möchte ich gar nicht viel verraten, nur so viel: es war wieder ein Genuss sich im mittelalterlichen Köln aufhalten zu dürfen.
Es ist zudem ein Wiedersehen mit allen liebgewonnenen Figuren allen voran Myntha und der Rabenmeister, aber auch Reemt und seine Söhne (Mynthas Brüder), sowie Frau Alyss und Herr Marian. Es geht um das Erbe des menschlichen Seins, und um das was unser Vermächtnis ist und das wir manche Geschichten zum Abschluss bringen müssen. Zudem brechen einige Figuren zu einer Handelsreise nach Venedig auf. Des Weiteren stehen die Themen Familie, Freundschaft und Liebe im Mittelpunkt. Dieser Roman hat alles was sich die Fans von Andrea Schacht immer gewünscht haben. Auch diesmal wird der Roman chronologisch erzählt, allerdings ist es ratsam die vorigen Bücher, um Myntha gelesen zu haben, umso besser ein Bild von allen Figuren zu haben und die Anspielungen zu verstehen. Sicherlich merkt man als Leser den Übergang von der einen Autorin zur anderen, dies finde ich aber überhaupt nicht schlimm. Ich denke alle Leserinnen und Leser sind Julia Freidank sehr dankbar, dass sie dieses schwere Erbe angetreten hat und die Geschichte zu Ende erzählt hat, mit Sicherheit kein einfaches Unterfangen. Mein Dank geht auch an den Mann von Andrea Schacht, der dafür gesorgt hat, dass dieses Erbe nicht einfach in der Schublade versauert, sondern das die Geschichte einen würdigen Abschluss erhält.
Mir hat es unglaublich viel Spaß gemacht noch einmal Myntha begleiten zu dürfen, ich nehme mit ein klein wenig Wehmut Abschied von dieser wunderbaren Romanfigur, dennoch ist es gut, dass sie dieses Ende bekommen hat, was viele Fans gehofft hatten.
Ich bedanke mich sehr bei Julia Freidank, dass sie das Wagnis eingegangen ist diese Geschichte weiter zu erzählen.