13 Jahre nach Veröffentlichung des oscarprämierten Meisterwerks »Pans Labyrinth« kleidet Bestsellerautorin Cornelia Funke die düstere Parabel in ein neues, literarisches Gewand – in enger Zusammenarbeit mit Star-Regisseur Guillermo del Toro.
Spanien, 1944: Die junge Ofelia reist mit ihrer schwangeren Mutter zu ihrem unbarmherzigen Stiefvater Capitán Vidal in eine verlassene Mühle, die seinen Truppen als Stützpunkt zur Bekämpfung der verbliebenen Rebellen dient. Auf der Flucht vor dieser grausamen Realität findet Ofelia ein verwittertes Labyrinth, das ihr ein Tor in eine fantastische Welt öffnet. Dort trifft sie auf einen Faun, der in ihr die verschollene Prinzessin des unterirdischen Königreichs erkennt und sie vor drei gefährliche Aufgaben stellt.
Mit dieser ungekürzten Lesung erscheint ein aufwendig inszeniertes Hörbuch mit einem fesselnden Soundtrack aus Musik und Sounddesign. Sprecher Tom Vogt, bekannt u. a. als die Stimme von Colin Firth, Clive Owen und Laurence Fishburne, liest die dramatische Geschichte mit packender Genauigkeit und brillanter Flexibilität. Abwechselnd dazu erzählt die Autorin selbst mit faszinierender Lebendigkeit von der dunklen Vergangenheit des Labyrinths und gewährt dem Hörer so neue Einblicke in die märchenhafte Welt des Fauns. Ein spannendes Hörerlebnis für alle Altersgruppen produziert in gewohnt beispielloser Qualität.
Das Titelbild ist in Türkistönen mit gelb-goldener Schrift gehalten, das Mädchen stellt vermutlich Ofelia dar, die beiden Figuren in den unteren Ecken sind nur schwarz und undeutlich zu erkennen, die Elfe dafür umso besser - und natürlich der Mond!
Musikalisch ist die Geschichte gut unterlegt, als Sprecher wechseln sich Cornelia Funke und Tom Vogt ab, das passt gut. Einerseits erscheint "Das Labyrinth des Fauns" wie ein Märchen mit all seinen fabelhafen und fantastischen Figuren, andererseits ist es eine düstere Geschichte, die mir als Erwachsene teilweise zu brutal war. Verschiedene Erzählstränge und Sichtweisen wechseln sich ab und finden zueinander, manche Stellen fand ich zu verworren und konnte nicht ganz folgen. Teilweise war das Zuhören schwierig, dann wieder sehr leicht. Die Bewertung hält sich im Mittelfeld, bei 3 Sternen, die Inszenierung ist gut gelungen, aber die Geschichte selbst hat mich nicht überzeugen können.
An Atmosphäre kaum zu überbieten!
Tintenweberin aus Dahlen am 14.01.2021
Bewertungsnummer: 1228998
Bewertet: Hörbuch (CD)
Meine Meinung zum Hörbuch.
Es macht wirklich sehr viel Spaß, dieser grandiosen Geschichte zu lauschen, denn das Hörbuch kreiert eine unglaubliche Atmosphäre. Es gibt Hintergrundgeräusche, die einen ind ie Geschichte hineinversetzten und die Handlung lebendig scheinen lassen. Emotionen und Gefühle werden durch die wechselnden Stimmlagen hervorragend transportiert. Die Kälte in Vidals Stimme wirkt absolut überzeugend und Ofelias Kindlichkeit kommt sehr gut zum Tragen. Ich persönlich finde es auch sehr schön, dass Cornelia Funke ihre selbst erdachten Kurzgeschichten persönlich liest, denn dadurch schafft sie noch einmal eine ganz besondere Atmosphäre und man kann als Hörer gut unterscheiden zwischend er Geschichte um Ofelia und denn märchenhaften Kurzgeschichten. Die Produktion muss wirklich aufwendig gewesen sein, denn es gibt sogar Musik auf die Ohren und allerlei verschiedene Geräusche. Ich habe nur einen kleinen Kritikpunkt: Und zwar sollte man das Hörbuch per Kopfhörer genießen, da die wörtliche Rede sonst zu leise ist, um sie zu verstehen.
Aber nichtsdestotrotz ist es ein wahrer Hörgenuss!
Meine Meinung zur Handlung:
"Das Labyrinth des Fauns" entführt in vergangene Zeiten. Zum einen in das von den Faschisten besetzte Spanien 1944 und zum anderen in das unterirdische Königreich, in dem es noch Prinzessinnen und Feen gibt. Das Buch erzählt die Geschichte von Ofelia, die mit ihrer Mutter zu dem grausamen Capitàn Vidal, der ihr neuer Vater sein soll, in eine Mühle mitten in den Wäldern Spaniens ziehen muss. Als ein Faun auftaucht und Ofelia offenbart, dass sie die verschwundene Prinzessin Moanna ist, muss sie drei Aufgaben erfüllen, um wieder in ihr Königreich zurückkehren zu dürfe.
Cornelia Funke haucht dem durch den Film bekannten Stoff neues Leben ein und erweckt poetische, aber auch düstere Bilder. Ich denke, es ist vorteilhaft, wenn man den Film vor der Lektüre gesehen hat, denn außer den 10 Kurzgeschichten, die die Autorin hinzugefügt hat, gibt es keine Extra-Szenen. Man folgt den Filmbildern, daher denke ich, es könnte an einigen Stellen etwas schwer sein, der Geschichte zu folgen. Die Figuren sind sehr lebendig dargestellt, denn Cornelia entführt uns tief in ihre Gefühlswelt und Gedanken. Der Capitàn ist sehr überzeugend und unendlich grausam. Im Gegensatz zu anderen Büchern der Autorin ist "Das Labyrinth des Fauns" düster und offenbart menschliche Abgründe. Die Schrecken des Krieges werden ungeschönt dargestellt und einige Szenen sind nichts für schwache Nerven. Aber es gibt auch Hoffnung, den durch Ofelia´s Augen, die Augen eines Kindes, nehmen wir als Leser bestimmte Dinge noch einmal anders wahr. Sie handelt impulsiv und glaubt and das Gute, an Märchen und daraus schöpft sie Hoffnung. Am stärksten finde ich die Figur von Mercedes. Sie ist eine unglaublich starke Frau, die großen Mut beweist und deren Geschichte mich am stärksten in ihren Bann gezogen hat. Die große Stärke des Buches ist meiner Meinung nach die Tiefe, die die Autoren den Figuren verleihen. Fragen, die im Film offen bleiben, werden hier beantwortet. Der Sprachstil ist ebenfalls ein Meisterwerk. Die Autorin benutzt Metaphern und Vergleiche, um ein lebendiges Bild zu zeichnen und zieht einen durch diesen melodischen Schreibstil sofort in ihren Bann.
Die Kurzgeschichten sind einfach grandios. Es ist unglaublich zu lesen, wie Cornelia Funke Geschichten spinnt und miteinander verwebt, ihnen ein Kleid schneidert, dass einen sofort gefangen nimmt.. Sie verleiht den Charakteren eine lebendige Vergangenheit und setzt dem Roman durch die märchenhaften Anklänge ihren Stempel auf. Das Buch ist wirklich sprachgewaltig und nicht nur poetisch, sondern auch emotional aufgeladen. Ich wurde komplett von der Geschichte eingenommen, obwohl ich durch den Film bereits wusste, was passiert. Funke und del Toro erzeugen eine märchenhafte Kulisse inmitten einer von Gewalt und Brutalität zerfressenen Welt. Ich fand das Buch auf ganzer Länge überzeugend, denn es verwischt die Grenzen zwischen Realität und Fantasie gekonnt. Ofelia´s Geschichte hallt noch lange nach.