Die Bücher zur NETFLIX-Serie – Die Hexer-Saga 1 in der opulenten Fan-Edition
Seit dem blutigen Überfall auf Cintra ist Cirilla, die Thronerbin des Reiches, verschollen. Gerüchte werden laut, dass sie vom Hexer an einen geheimen Ort gebracht wurde. Es scheint, als besitze sie grosses magisches Potenzial. Oder ist sie nur das Medium einer bösen Macht?
Das buch ist wirklich ein Meisterwerk, aber vor allem gegen ende, zieht es sich sehr. Dennoch, macht es spaß dieses buch zu Lesen. Es hat viele spannungsreiche Elemente, leider hat Sapkowski das Potential, nicht ganz ausgeschöpft.
Zäh und ohne jegliche Dynamik
Instagram: loudest.library am 24.06.2022
Bewertet: Buch (Taschenbuch)
Um die Witcher Saga von Sapkowski ist in den letzten Jahren womöglich keiner herumgekommen- spätestens bei der Netflixserie und der neuen Auflage der Bücher haben die meisten mal ein Auge auf das Witcher Universum geworfen. Doch lohnt sich diese Reise überhaupt?
Meine ehrliche Antwort darauf ist: das kann ich für euch nicht beantworten. Ich für mich weiß aber, dass ich die Grundidee der Welt mit all den beinhalteten Elementen mega spannend finde. Nicht nur die paar Stunden Spielerlebnis, auch die ersten paar Folgen der Serie fand ich ziemlich aufregend. Ich habe darauf gehofft, dass mir das Buch noch mehr zu dieser fantastische Welt bietet… Damit habe ich mich leider sehr getäuscht. Das mag zwar für manche etwas verwunderlich klingen, denn die Bücher sind schließlich Vorlage für all das Zauberhafte, was die anderen Medien bescheren.
Doch ich fand den ersten Teil der Reihe leider auf keinen Fall überzeugend. Das Buch hat mit seinen knapp 400 Seiten nur 7 Kapitel, was mir schon vor dem lesen etwas Sorgen bereitet hat. Lange Kapitel an sich sind für mich überhaupt kein Problem, bei einem Fantasybuch, wie dieses eines ist, lässt es aber leider schnell die Vermutung aufkommen, dass es zäh wird.
Ach du meine Güte, es tut mir echt leid das sagen zu müssen, aber das Buch war nicht nur zäh, sondern unfassbar öde, ohne erkennbaren Spannungsbogen, absolut fehlender Dynamik und einer Oberflächlichkeit, die ich einfach nicht erwartet hätte.
Zwar werden in diesem Buch hin und wieder interessante Themen aufgegriffen, diese werden jedoch in seitenlangen einschläfernden Dialogen zwischen unnahbaren Figuren zerkaut bis vom Thema nichts mehr übrig ist und man sich fragt, warum dieses Buch urplötzlich so politisch geworden ist.
Tatsächlich findet man sich manchmal in politischen Besprechungen wieder, die absolut deplatziert und verwirrend sind, weil der Autor es nicht darauf anlegt in solchen Szenen irgendetwas verständlich zu erklären. Im Gegenteil, es fühlt sich eher so an, als ob der Autor es darauf anlegt einem zu zeigen, dass man über seine Welt und all die Geheimnisse überhaupt nichts weiß.
Leider ändert sich das im gesamten Buch nicht, kaum eine Frage wurde ausreichend erklärt. Für mich hat es sich leider einfach nur so angefühlt, wie wenn die Handlung auf der Stelle tritt. Doch nicht nur das, neben all den einzigartigen Ideen, die ich nach wie vor sehr gut finde (es ist ja auch nicht alles schlecht in diesem Buch), versteht mich nicht falsch, ist in diesem Buch ein seltsamer Mix aus Stereotypen zu finden, die mit ihren Klischees nach und nach gebrochen werden- was leider total aufgesetzt wirkt. Das ist vielleicht einfach Geschmacksache, aber ich persönlich finde es ein wenig flach einfach nur ein Klischee zu nehmen und es dann umzudrehen. Dass das einfach nicht besonders kreativ ist, wird leider auch nicht besser dadurch, dass alle Hauptfiguren neben den Ideen, was sie darstellen sollen, einfach nur oberflächlich sind.
Die Message das Frauen auch kämpfen können ist leider nach 30 Jahren nach Ersterscheinung des Buches einfach schon zu oft besser umgesetzt worden. An dieser Stelle ist es natürlich etwas unfair das Buch für etwas zu kritisieren, wofür es nichts kann. Jedoch bricht Sapkowski auch Klischees über Konzepte, über die ich noch nicht einmal nachgedacht habe. Und das hätte zwar gut und originell funktionieren können, wenn denn die Klischees überhaupt erstmal eingeführt worden wären.
Zum Beispiel gäbe es da die Elfen. Keine Ahnung, wer denkt, dass irgendein Wesen eine reine Seele hat, aber Sapkowski musste mich unbedingt davon überzeugen, dass auch diese Wesen böse sein können, sowie dass es ja absolut notwendig ist mir als Leserin klarzumachen wie normal es ist, dass Magier und Ritter gerne Spaß im Bett miteinander haben. War das nicht irgendwie… klar? Warum muss ich als Leserin immer wieder darauf hingewiesen werden, wie wenn man mich davon überzeugen müsste?
Auch das Thema Rassen, Heroismus und Massaker werden aufgegriffen- alles Themen, die wirklich spannend sind, genauso wie die Klischees, die ich zuvor genannt habe.
Aber die Ausführung ist in meinen Augen einfach nur dürftig. Ich verstehe tatsächlich den Sinn dahinter nicht, mir von so viel internem und externem Konflikt zu erzählen und anzudeuten, dabei aber rein garnichts wirklich konkret und nachvollziehbar auszuführen. Und vor allem verstehe ich diese Oberflächlichkeit einfach nicht. Dauernd wurde mir das Gefühl gegeben man redet über etwas wichtiges, nur, warum das so ist, wird leider ausgelassen. Die Charaktere und ihre Motivationen sind leider nicht klar geworden, was ich wirklich schade finde.
Alles in allem will ich aber an dieser Stelle nochmal etwas zurücktreten. Dieses Buch ist nämlich auf keinen Fall abgrundtief schlecht. Es ist nur einfach nicht besonders gut und ich glaube, dass die anderen Medien mich besser unterhalten können. Die erkunden die Welt so wie ich es angenehm finde, denn sie versuchen nicht mir irgendetwas beweisen zu wollen.
Letztendlich kann ich nur sagen, dass mich dieses Buch nicht überzeugen konnte und ich die unfassbar guten Rezensionen auf Amazon und co ausschließlich auf die Spiele und die Serie zurückführen kann.