Willa ist das letzte Kind des Waldes
In den Tiefen der Wälder lebt ein geheimnisvolles Volk, die Faeran. Einst konnten sie sich mit den mächtigen Tieren und Bäumen verständigen und Pflanzen wachsen lassen. Doch nun ist die junge Willa die Letzte, die diese Waldmagie beherrscht. Die Faeran sind in grosser Gefahr, denn die Menschen rücken immer näher. Willa muss sich entscheiden: Welchen Preis ist sie bereit zu zahlen, um das Überleben ihres Clans zu sichern?
Ein spannendes Naturabenteuer voller Magie und Mystik.
Nach dem "Reuberroman" (Die Reise zum Mittelpunkt des Waldes) stand wieder ein Ausflug in einen Wald aus der Kinderbuchwelt an. Willa ist irgendwo zwischen Fantasy, Feenreich und Ökothriller unterwegs. Ich fühlte mich von der Atmosphäre her oft an "City of Ember" (der Film; als Buch von Jeanne DuPrau) erinnert. Da der Verlag des Originals Disney heißt, gibt es vielleicht ja bald eine Verfilmung von Willa.
Das Buch ist zwar actionreich und spannend und hat eine Vielzahl von interessanten Figuren, es strotzt allerdings vor lauter Brutalität, Gewalt, Tod, Explosionen, Feuersbrünsten, Verletzungen aller Art und permanentem Verlust. Es scheint nur eindeutig Gut oder Böse zu geben: Ich habe hier die Grauzonen vermisst. Vielleicht muss das bei Märchen so sein, oder bei Computerspielen. Bei mir hinterließen diese allzu heftigen Gewaltphantasien einen schalen Beigeschmack. Der wurde erst ein wenig ins Verhältnis gesetzt, als ich in der Danksagung am Ende las, dass die drei Töchter des Autors "beratend" mit von der Partie waren. Hm. Gegenpol zu all der Gewalt sind die schönen Naturbeschreibungen und Bilder wie: "Während er sich näherte, wuchs ihr eine Ranke den Arm entlang und um das Handgelenk wie ein Tagvolk-Armband, und eine weitere wand sich hoch in ihr Haar."
In der Danksagung erfährt man, dass "Willa of the Wood" (die im Text selbst ausschließlich "Willa aus dem Wald" genannt wird) in den schönen und relativ sanften Great Smoky Mountains spielt, wo der Autor auch zu Hause ist. Dass der Name des Gebirgszugs und Nationalparks der USA im Buch mit "die großen Nebelberge" übersetzt wurde, erschließt sich nicht, ist es doch ein eindeutiger Eigenname, und es hätte der Orientierung geholfen. Außerdem gehören Cherokee-Indianer ohnehin zur Handlung.
Am Schluss der Geschichte steht zwar "Ende", aber zugleich kündigt der Autor den zweiten Teil von Willa an. War wohl zu erwarten, da heutzutage sehr viele Kinderbücher nur noch als Endlosreihen erscheinen, von Warrior Cats über Animox zu Woodwalkers usw. usw.
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MsChili am 24.02.2020
Bewertungsnummer: 1296691
Bewertet: eBook (ePUB 3)
Willa lebt im Wald, denn sie ist ein Kind des Waldes. Verborgen für das Tagvolk und eine der letzten die noch die Magie beherrscht. Doch dann verschont sie ein Tagvolk-Mann und Willa entdeckt die Verliese ihres Volkes.
Bei diesem Buch hat mich sofort das Cover verzaubert. Als dann auch noch der Klappentext sehr vielversprechend klang, musste ich es natürlich lesen. Die Idee mit den Waldwesen, der Magie und ihrer Welt hat mich sofort begeistert, wobei es relativ lange dauert bis ich richtig angekommen war. Was auch ein wenig am Schreibstil lag, denn teilweise war es nicht fließend für mich und ich musste mich erst einfinden.
Willa ist ein kämpferisches Kind, sie würde alles für ihren Clan tun und liebt dabei ihre Großmutter abgöttisch. Denn ihre Zwillingsschwester und ihre Eltern hat sie verloren. Jeder der Waldmenschen hat so einen Zwilling, mit dem er tief verbunden ist. Eine faszinierende Tatsache, die für die Geschichte auch noch wichtig wird. Die Welt in der sie lebt, ist grausam, düster und wird immer weiter zerstört. Woran das liegt, möchte ich gar nicht so weit erläutern, um nicht zu viel zu verraten.
Im Buch selbst kommen viele wichtigen Themen auf, wie Vorurteile und warum man auch einfach mal über seinen Schatten springen muss. Aber auch die Umwelt, vor allem der Umgang mit unserer Natur. Und das ganze aber sehr subtil und nicht mit der Hammer-Methode. Man fängt an nachzudenken und fühlt sich nicht vor den Kopf gestoßen.
Für mich ein lesenswertes Buch mit Schwächen, das mir doch sehr gefallen hat.