Norwegen unter deutscher Besatzung 1942. Zwei jüdische Kinder müssen über die Grenze nach Schweden, wo ihr Vater wartet. Doch die erwachsenen Helfer werden verhaftet, und zwei norwegische Kinder springen ein …
Gerda ist zehn und hat gerade »Die drei Musketiere« gelesen. Naiv, abenteuerlustig und ausgestattet mit einem hitzigen Temperament, beschliesst sie, Sarah und Daniel auf ihrer Flucht zu helfen. Ihr ängstlicher Bruder Otto geht zögernd mit. Es wird für die vier Kinder ein Abenteuer auf Leben und Tod.
Maja Lunde stellt die vier Protagonisten lebendig und authentisch in ihrem Kindsein dar: in geschwisterlichem Streit, in Trotz, Leichtsinn, Spieltrieb und Abenteuerlust.
Ich habe das Buch für meine 10-jährige Nichte gekauft. Sie hat es noch nicht angefangen. Da ich aber die Autorin kenne gehe ich davon aus das ihr das Buch gefällt. Viele Grüße Lieselotte Frickel
4 mutige Kinder
Buecherseele79 am 17.12.2019
Bewertungsnummer: 1275799
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)
Gerda und Otto leben mit ihren Eltern in Norwegen zur Zeit der deutschen Besatzung 1942.
Doch seit geraumer Zeit ist etwas anders, das merkt die zehnjährige Gerda...die Eltern sind unruhig, leise und unaufmerksam und Gerda ist sicher dass sie im Keller Stimmen gehört hat.. dann wird das Haus der Eltern durchsucht und müssen mitgehen... Gerda und Otto stehen vor einer neuen Herausforderung denn Daniel und Sarah müssen über die Grenze nach Schweden um sicher zu ihrem Vater gelangen zu können...
Wer mich kennt weiß dass ich die Bücher und Geschichten von Maja Lunde liebe.
Ich mag ihre ausdrucksstarke Wortwahl, die aber immer viel Feingefühl und Sensibilität enthält, ich mag wie sie Geschichten umsetzt, ihnen Leben einhaucht und mich so immer an ihre Geschichten fesseln kann.
Dies ist auch bei diesem Buch ganz klar der Fall und auch wenn es jetzt keine große und lange Geschichte ist, so geht sie ans Herz, sie bleibt im Kopf, man fiebert und kämpft, weint und hofft mit 4 mutigen Kindern mit.
Gerda habe ich schnell in mein Herz geschlossen, sie ist jünger als ihr Bruder Otto, liebt das Lesen, gerade das Buch „Die 3 Musketiere“ und hat eine großartige Fantasie.
Ihr Bruder Otto ist eher der Ruhigere, beschäftigt sich viel mit Karten lesen und der Welt.
Und beide werden innerhalb von einer Nacht mutige Kinder die helfen wollen und müssen, eigentlich auch gar nicht wissen warum und weshalb sich die Dinge so geändert haben, es aber nicht in Ordnung finden und eigentlich nur ihren Eltern helfen wollen.
Mit kindlichen Leichtsinn, viel Mut und Optimismus, mit Trotz aber auch Streit, mit dieser neuen Situation umgehen lernen, die Angst immer im Nacken, verfolgt zu werden, die Angst um die Eltern, um Daniel und Sarah – dies alles packt die Autorin hier in ihre Geschichte.
Und da es eben so authentisch und ungeschönt ist lohnt es sich allemal gelesen zu werden.
Dieses Buch bietet sich perfekt an für ältere Kinder, denn hier erfahren sie was damals für Zustände in Europa und eben auch in Norwegen geherrscht haben.
Wie kam es dazu, was waren es für Zeiten, warum gab es diesen Hass auf andere Menschen, was passierte mit Menschen die halfen oder im Untergrund aktiv waren.
Zu was kann Intoleranz, Wegsehen und Schweigen führen, wie unsicher muss eine Flucht, ein Leben sein wenn man nie weiß auf wen man sich denn überhaupt verlassen kann...
Dieses Buch ruft bei jedem Leser, egal in welchem Alter, verschiedene Gefühlslagen hervor und eben das macht dieses Buch so eindringlich.
Denn Maja Lunde versteht es perfekt die 4 Kinder in diese Zeit des Nationalsozialismus zu stecken, ihre Flucht zu beschreiben und immer zwischen Angst und Hoffnung zu bangen, zwischen Hunger und Hilfsbereitschaft, zwischen einem sicheren Unterschlupf und Verrat kämpfen zu müssen, jedes der Kinder hat Bedürfnisse, hat Angst und weiß eigentlich gar nicht warum diese Welt gerade so ist wie sie es nun mal ist.
Mich hat dieses Buch unheimlich und in seiner Intensität berührt, begeistert und mitfiebern lassen.
Ich empfehle dieses Buch uneingeschränkt und ganz unbedingt weiter!
Ich danke dem Verlag für das Rezensionsexemplar.