Eigentlich hat sich die alte Huber ja von Herzen nach dem Sommer gesehnt. Das ganze Dorf hat Urlaub. Herrlich, diese Ruhe! Aber zu früh gefreut. In der Affenhitze Glaubenthals braut sich etwas zusammen, und bald schon steckt die erste Leiche im Stroh. Ja, ganz richtig gelesen: Stroh. Genau genommen: im Strohballen. Mit grossartigem schwarzen Humor und düsterer Fabulierlust schickt Thomas Raab seine Ermittlerin Hannelore „Hanni“ Huber wieder auf die Jagd nach Verbrechern. Und diese scheinen sich gleich in zwei miteinander verfehdeten Familien zu finden: den Praxmosers und den Grubmüllers – allesamt Rindviecher erster Güte (wobei die einen eigentlich Schweinebauern sind) und zu allem bereit. So weit, so schlecht. Aber was um alles in der Welt hat die junge Helga mit all dem zu tun, dieses zauberhafte Wesen im Blumenkleid, das der Huberin zuvor nie sonderlich aufgefallen ist? Fest steht: So harmlos, wie sie aussieht, ist sie beileibe nicht. Und bald schon muss Hanni ordentlich die Beine in die Hand nehmen, um den Anschluss nicht zu verlieren.
Buchmeinung zu Thomas Raab – Helga räumt auf
„Helga räumt auf“ ist ein Kriminalroman von Thomas Raab, der 2022 bei Kiepenheuer&Witsch erschienen ist. Dies ist der zweite Fall für Hannelore Huber.
Zum Autor:
Thomas Raab, geboren 1970, lebt nach abgeschlossenem Mathematik- und Sportstudium als Schriftsteller, Komponist und Musiker mit seiner Familie in Wien.
Klappentext:
Flirrende Hitze über Glaubenthal, da brennen schon mal die Sicherungen durch.
Eigentlich hat sich die alte Huber von Herzen auf den Sommer gefreut. Herrlich ist das, wenn endlich wieder haufenweise Glaubenthaler in den Urlaub verschwinden! Eine paradiesische Stille legt sich über die Postkartenidylle, überall himmlische Ruhe. Bis auf den Friedhof, denn da ist plötzlich Akkordarbeit angesagt. Pünktlich zum Schulschluss braut sich etwas zusammen, werden Jauchegruben mit Planschbecken verwechselt (†) und steckt eine Leiche im Stroh. Ja, ganz richtig gelesen: Stroh. Genau genommen: im Strohballen. Die gewaltige Hitze steigt nämlich nicht nur den Rindviechern zu Kopf, sondern auch den Einheimischen. Was für die alte Huber ja durchaus dasselbe ist. Insbesondere wenn es um die Praxmosers und Grubmüllers geht. Seit zwei Generationen innig verfeindete Familien, die nun die Gunst der stillen Stunden nutzen, ihrer Zwietracht freien Lauf zu lassen. Und Hanni Huber stößt nicht nur höchstpersönlich auf weitere Leichen, sondern auch auf ein zauberhaftes Schattenwesen im Blumenkleid: Helga.
Meine Meinung:
Der Klappentext ist ganz im Stil des Inhalts gehalten und mach unmissverständlich deutlich, was den Leser erwartet. Bissiger Humor, Spannung und überdrehte Figuren prägen diesen Roman. Der Gegensatz zwischen Dorfidyll und seinen Bewohnern steckt den Rahmen ab für diese überaus unterhaltsame Geschichte. Einzig die alte Frau Hannelore Huber wirkt fast normal und versucht, die verwirrenden Ereignisse mit einigen Toten zu entschlüsseln.
Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt und bald merkt man den Mangel an glücklichen Menschen in Glaubensthal. Geheimnisse und Verfehlungen werden offenbart und doch bleibt unklar, wer hier wen zu Tode gebracht hat. Es bleibt bis zum finalen Showdown spannend.
Herausragend ist aber vor allem der Schreibstil des Autors, der verschiedene Humorarten auf einzigartige Weise zu einer selten gefundenen Sprachgewalt verbindet. Manche Passagen habe ich mehrfach gelesen und dabei immer wieder neue Nuancen entdeckt. Mein Lesevergnügen wurde zu keiner Zeit getrübt und erreichte unerwartete Höhen.
Fazit:
Bei diesem Titel gehen Spannung und wortgewaltiger Erzählstil eine innige Verbindung ein, die mich restlos begeisterte. Deshalb bewerte ich das Buch mit fünf von fünf Sternen (100 von 100 Punkten) und spreche eine klare Leseempfehlung aus. Es lohnt sich.
Auch wenn alles sehr beschaulich scheint, gibt es auch dort Böses
Sandra Fritz- magic mouse aus Glashütten am 19.08.2022
Bewertungsnummer: 1770002
Bewertet: eBook (ePUB 3)
Ich durfte bereits ein Rezensionsexemplar lesen!
In dem schönen österreichischen Örtchen Glaubenthal in Österreich, scheint alles in Ordung zu sein.Doch zwischen 2 Familien herrscht eine immerwährende Fehde.Die alte verwitwete Huber freut sich schon auf die ruhigen Sommerferien.Doch so ruhig, wie erwartet, wird es nicht!Auf einmal liegt die erste Leiche da und danach gleich die Nächste!Nicht nur die Polizei ermittelt, sondern auch Frau Huber möchte wissen, wer hinter den Morden steckt!Und was ist mit der jungen Helga?Ist sie so unschuldig, wie es scheint?
Alles in allem ein sehr schöner spannender und witziger Krimi mit viel trockenem Humor, auch über die heile Welt in kleinen österreichischen Örtchen!Viele unvorhergesehene Wendungen und dadurch sehr interessant und kein bisschen alltäglich!Absolute Leseempfehlung, nicht nur für Fans von Thomas Raab!Auch wenn alles sehr beschaulich scheint, gibt es auch dort Böses