Junge Frau, am Fenster stehend, Abendlicht, blaues Kleid

Inhalt siehe Klappentext. Mir war die Autorin Alena Schröder bisher unbekannt, die Sprecherin Julia Nachtmann hatte ich schon bei anderen Hörbüchern gehört. Sie liest "Junge Frau, am Fenster stehend, Abendlicht, blaues Kleid" sehr angenehm in 10:52 Stunden vor. Der Hörer begleitet Hannah (die jüngste der 4 Frauen), ihre Großmutter Evelyn, Evelyns Mutter Senta sowie Tante (Ziehmutter) Trude über mehrere Jahrzehnte und Generationen. Hannahs Mutter Silvia tritt nur kurz in Erscheinung, über sie höre ich demnächst mehr im zweiten Teil "Bei euch ist es immer so unheimlich still". Hannah ist nicht ausgelastet mit ihrem Studium, ihr Freund hat andere Vorstellungen einer Beziehung, als sie. Der Kontakt zur Großmutter hält sich in Grenzen, zu viele Familiengeheimnisse bleiben unausgesprochen, unter anderem die jüdische Vergangenheit, die auch nur aufgrund eines Briefes an Evelyn hervorgeholt wird. Ich fand es spannend und interessant zu hören, wie die Erzählstränge zusammengehören, man bekommt viele Einblicke in die jeweiligen Zeitabschnitte und Umstände der Frauen. Zwar kann nicht jede Entscheidung nachvollzogen werden, aber die Betroffenen hatten ihre Gründe - ob diese gut waren, muss jeder selbst entscheiden. In jeder Generation ist die fehlende Mutter-Tochter-Bindung sichtbar: Senta hat Evelyn ihrer Schwägerin Trude überlassen; Evelyn und Silvia finden keinen Draht zueinander und auch Silvia und Hannah scheinen keine Verbindung zu haben. Schade und traurig, aber jede wollte so leben, wie sie meinte, glücklich zu werden. Trotz vieler düsterer Zeiten und Uneinigkeiten gut anzuhören, es bleiben weiterhin Fragen offen, die ich hoffe, von Band 2 beantwortet zu bekommen. Für dieses Hörbuch vergebe ich 4,5 bis 5 Sterne mit Hörempfehlung. ...weiterlesen

Berlin in den Zwanzigern. Senta versucht einen Neuanfang in Berlin, doch dafür musste sie ihr Kind zurücklassen. Mit dem Aufstieg der Nationalsozialisten gerät ihr Leben nun wieder ins Wanken. Fast ein Jahrhundert später bekommt Evelyn einen Brief, dass sie eine Erbin eines geraubten Kunstschatzes sei. Doch ihre Enkelin Hannah versteht nicht. Warum weiss nichts von einer jüdischen Verwandtschaft? Wo sind die Bilder jetzt? Wieso spricht ihre Grossmutter nicht über die Vergangenheit und ihre Mutter Senta. In diesem Buch geht es um das Leben und ihren Entscheidungen von vier Frauen über Generationen hinweg. Ihre Leben wurden vom Nationalsozialismus geprägt und zeigen noch in der Zukunft ihre Auswirkungen. Der Fokus liegt auf der Erzählung der Frauen und ihrer Selbstfindung und nicht auf der Wiedergutmachung mit den Bildern aus der Familiengeschichte, wie ich es anfangs erwartet habe. Trotzdem war die Erzählung eindrücklich. Mein Fazit: Vier Frauen suchen ihre Bestimmung und müssen lernen, dass man dafür harte Entscheidungen treffen muss. 5 Sterne. ...weiterlesen