Nora verbringt so viel Zeit in Euphoria wie nur möglich. Vor ein paar Jahren ist sie zum ersten Mal eingetaucht in die Welt zwischen Realität und Traum: ein Spiel, in dem alles möglich ist. Doch so golden die Welt dort glänzt, so gefährlich ist das Spiel. Seit sie ihren Bruder dadurch verloren hat, sucht Nora einen Weg, Euphoria abzuschalten. Ein rätselhafter Hinweis führt sie zu Sami, einem schmächtigen Jungen, der so gar nichts von lebensgefährlichen Abenteuern hält. Und Nora ist nicht die Einzige, die ihn entdeckt hat …
„Euphoria City“ von Anika Beer ist ein packender Jugendroman voller erstklassiger Wendungen.
Sami ist klein und schmächtig und in seinen besten Freund verliebt. So ist es kein Wunder, dass er der Versuchung nicht widerstehen kann, als eine Fremde ihm ein Döschen mit goldenen Pillen gibt mit dem Versprechen, dass sie ihm helfen, der zu sein, der er wirklich sein will. Denn die Pillen öffnen den Weg nach Euphoria, einer digitalen Spielwelt und zugleich sozialem Netzwerk, das gänzlich im Kopf stattfindet. Doch die Fremde – Nora – hat eigene Pläne mit Sami, denn nichts in Euphoria ist, wie es scheint.
„Euphoria City“ ist der dritte Roman von Anika Beer, den ich gelesen habe, und für mich mit Abstand der Beste. Sami und Nora als Protagonisten sind erstklassig ausgearbeitet mit absolut glaubhaften Gefühlen und Antrieben. Das gilt ebenso für die zahlreichen Nebenfiguren. Euphoria als virtueller Spielplatz, in den man komplett eintaucht und dem man wie einer Droge verfallen kann, wird nicht nur exzellent Schritt für Schritt eingeführt, sondern ist auch glaubhaft wie ein Online-Spiel gestaltet.
Großartig ist auch die wendungsreiche Geschichte. Immer wieder tut sich ein neuer Twist auf, den ich nicht vorhergesehen habe, der aber absolut plausibel ist und nie aufgesetzt wirkt. Ebenso grandios fand ich, dass in einer Offenbarungs-Szene zwischen Sami und Tatu nicht der Klischee-Weg des Dramas gewählt wurde, sondern es eine sehr wholesome Auflösung der Situation gibt.
Zu bemängeln habe ich wirklich nichts. Das Tempo ist gut, es gibt keine Längen, der Stil ist gelungen, die Charaktere glaubhaft und es fiel schwer, das Buch hier und da mal aus der Hand zu legen. Es ist lange her, dass ich außerhalb vom Urlaub ein Buch so schnell durchgelesen habe. Von daher verdiente 10/10 und eine riesengroße Empfehlung für „Euphoria City“.
Eine wirklich spannende und actiongeladene Dystopie mit einer atemberaubenden Welt!
Lovetime am 08.11.2021
Bewertet: Buch (Taschenbuch)
Kurze Zusammenfassung:
Euphoria, ein Spiel in dem alles möglich ist…. Und genau durch dieses Spiel hat Nora ihren Bruder verloren, weswegen es ihr größter Wunsch ist es für immer abzuschalten. Sie sucht nach einem Weg um ihr Vorhaben durchzusetzen und trifft dabei auf Sami…..
Meine Meinung zu dem Buch:
Schon zu Beginn hat es dieses Buch einfach geschafft mich in seinen Bann zu ziehen und das hat sich bis zum Ende hin auch nicht geändert. Der Schreibstil der Autorin war wirklich fesselnd und schön bildlich, sodass man sich alles supergut vorstellen konnte und allein der Prolog war schon ein ziemliches Brett. Er hat meine Vorfreude auf den Rest des Buches enorm erhöht und einiges an Fragen aufgeworfen, die dann alle nach und nach beantwortet wurden und ich kann nur sagen wow…. Hinter dieser Geschichte steckte wirklich so einiges!
Mit Sami und Nora hat die Autorin zwei unglaublich unterschiedliche, aber super authentische Protagonisten erschaffen, in die ich mich richtig gut hineinversetzen konnte. Nora war wirklich ein wahnsinnig faszinierender Charakter, weil sie einfach so vielschichtig war. Sie hat schon einiges in ihrem Leben durch gemacht und trotz den ganzen Schwierigkeiten hat sie wie eine Löwin um ihr Ziel gekämpft und das habe ich wirklich an ihr bewundert. Sami hingegen plagten von Anfang an Selbstzweifel, da er nicht zufrieden mit sich und seinem Äußeren war und dabei ist er eigentlich so ein sympathischer junger Mann gewesen. Es hat mich schon geschmerzt zu lesen, was ihn bewegt und mitnimmt, weil ich solche Gedankengänge nur allzu gut von mir selbst kenne, weswegen ich mich auch gleich von Anfang an mit ihm verbunden gefühlt und ihn deswegen besonders gerne durch sein Abenteuer begleitet habe. Aber nicht nur die beiden, sondern auch der Prinz, der Vampir, Tatu und all die anderen haben mich begeistert, weil sie der Geschichte allesamt einfach richtig Leben eingehaucht haben und es super interessant war immer mehr Facetten von ihnen allen kennenzulernen.
Bei der Welt dieses Buches passt der Spruch „Es ist nicht alles Gold was glänzt“ wirklich wie die Faust aufs Auge. Euphoria war einfach traumhaft schön gestaltet und soo unglaublich vielfältig, es wirkte einfach wie eine Welt in der Träume wahr werden können, aber dieser äußerliche Schein trügt. Denn es hatte auch seine Schattenseiten und an denen konnte man sich gewaltig seine Finger verbrennen, wenn man nicht unglaublich gut aufpasste…
Es hat Spaß gemacht gemeinsam mit Sami diese faszinierende Welt kennenzulernen und Stück für Stück immer mehr von ihr zu erfahren. Zwischen den Seiten dieses Buches versteckten sich wirklich unglaublich viel Action und Spannung, sodass einem definitiv nie langweilig wurde, da es einfach immer wieder etwas Neues zu entdecken gab, aber auch ganz tiefe Gefühle, die mich zwischenzeitlich richtig mitgenommen haben, weil mir so viel Schmerz entgegen geschwappt ist. Es hat mir wirklich sehr gefallen, dass ich so mit den Charakteren mitfühlen konnte und mein kleines persönliches Highlight des Buches waren ja die superschönen Illustrationen der wichtigsten Charaktere, die mir das Lesen noch ein bisschen versüßt haben.
Mein Fazit:
Ein wirklich spannendes und mitreißendes Buch, was mir sehr gefallen hat. Ich kann es wirklich nur jedem weiterempfehlen, der gerne Dystopien liest.