Sie heissen Paula, Judith, Brida, Malika und Jorinde. Sie kennen sich, weil das Schicksal ihre Lebenslinien überkreuzte. Als Jugendliche erlebten sie den Fall der Mauer, und wo vorher Grenzen und Beschränkungen waren, ist nun die Freiheit. Doch Freiheit, müssen sie erkennen, ist nur eine andere Form von Zwang: der Zwang zu wählen. Fünf Frauen, die das Leben beugt, aber keinesfalls bricht.
Daniela Krien widmet sich in diesem Roman dem Thema der Liebe in all ihren unterschiedlichen Facetten: Partner-, Kinder-, Eltern-, Schwesterliebe. Hier geht es nicht um die große süße Liebe aller Zeiten, sondern um die Liebe mit den entstehenden Problemen. Die Autorin führt uns an die Grenzen der Leidenschaft und Hingabe. Der Leser wird mit den 5 Geschichten ganz unterschiedlicher Frauen konfrontiert. Jede von denen erlebt auf ihre eigene Art und Weise dieses Gefühl. 5 verschiedene Geschichten über Verluste, Trauer, Freude, Freundschaft und Kraft, weiter zu kämpfen. Ich glaube, dass viele Leserinnen sich selbst mit einer oder der anderen Protagonistin identifizieren können.
Mich persönlich konnte das Buch nicht so begeistern, weil ich mich in keine Lage von den 5 Frauen hineinversetzen könnte. Daher verlor ich im Laufe des Lesens das Interesse an dem Buch.
Immerhin ist es eine interessante Lektüre über die andere Seite der Liebe, den Realien der Liebeskummer und das Erkenntnis, dass es im Leben nie alles perfekt läuft.
Überraschungen des Lebens
mari_liest am 14.02.2023
Bewertet: Buch (Taschenbuch)
„Liebe ist kein Gefühl. Liebe ist keine Romantik. Liebe ist eine Tat.“
Fünf Frauen, Mitte 40, geb. Mitte der 70er Jahre; ihre persönlichen Leben, Probleme, Gefühle. Klingt langweilig? Ist es definitiv nicht. Alle fünf habe unterschiedliche Lebensentwürfe, leben einen differenzierten Alltag.
Die Geschichte beginnt mit Paula. War verheiratet, zwei Töchter, doch eine verstarb als Baby und so gerät ihr Leben massiv ins Wanken. Nun alleinerziehend, Buchhändlerin mit fetter Depression. Doch sie arbeitet an sich und freut sich wieder ihres Lebens, denn sie ist verliebt.
Judith, Paulas Freundin aus Kindertagen, alleinstehend, Ärztin, Reiterin, nimmt das Leben wie es kommt und Begegnungen, die ihr das Heu vom Kopf hauen sollen, auch gerne über eine Datingplattform, eine gute versteht sich. Große Liebe zu klassischer Musik.
Brida, sie ist Autorin, Patientin von Judith; früher Geliebte und heute Ehefrau von Götz und Mutter, mittlerweile von 3 Kindern. Aufgrund der familiären Pflichten rückt das Schreiben in den Hintergrund, was sie sehr unglücklich macht. Brida und Judith freunden sich an, doch das endet für Brida nicht gut.
Die vierte Frau ist Malika. Geigenlehrerin und einst Ehefrau von Götz. Verlassen von ihrem Mann und seitdem sehr einsam.
Jorinde: schön, Schauspielerin, Lieblingskind der Eltern, in immer stehender Konkurrenz mit ihrer Schwester. Doch plötzlich angewiesen auf Hilfe. Nämlich auf die ihrer Schwester Malika. Und da blüht Malika auf.
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„Obwohl der kleine Körper begraben worden war, das Bett leer stand, die Spieluhr stumm blieb, ließ der Schmerz auf sich warten. Doch sie ahnte, dass er sich sammelte, wuchs und Anlauf nahm.“
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Daniela Krien lässt die Geschichte gefinkelt und mit viel Einfühlungsvermögen in die Entwicklung der Figuren einfließen. Die Leben der fünf treffen sich jeweils an einem Punkt, unabhängig von ihrem beruflichen Standing und ihrer Biografien.
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Das Echo dieses Buches fühlt sich so eindringlich an, es klingt nach. Denn haben wir nicht alle schon einmal Geschehnisse in unseren Leben verflucht, Dinge bereut, uns untergeordnet, unsere Lebensentscheidungen hinterfragt?
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„Aber Judith glaubte nicht an Schicksal. Das, was die Leute Schicksal nennen, ist nichts anderes als die Summe ihrer Entscheidungen.“
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Man könnte meinen die Geschichte ist abgedroschen, doch das ist sie nicht. Denn es geht darum, was kosten uns unsere Entscheidungen? Was machen diese Entscheidungen mit uns, unserem Inneren, mit unserem weiteren Dasein?
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Die Geschichte spricht aus dem Leben und das hat mich sehr begeistert. #leseempfehlung