Hamburg, Ende des 19. Jahrhunderts. Nach dem Tod des geliebten Vaters kann die willensstarke Clara es nicht ertragen, einen anderen Mann an der Seite ihrer Mutter zu sehen. Überstürzt heiratet sie den charmanten Paul, mit dem sie nach Hawaii aufbricht. Schon bald muss Clara erkennen, dass alles ein abgekartetes Spiel war. Auf der Garteninsel Kauai findet sie ihr Glück, aber ein Geheimnis bleibt dort nicht lange verborgen.
Über hundert Jahre später hofft die impulsive Leonie nach mehreren abgebrochenen Berufsausbildungen auf ihre letzte Chance auf Kauai. Doch statt den Praktikumsplatz anzutreten, trifft sie den geheimnisvollen Einheimischen Nakoa. Beide verbindet mehr, als sie zunächst ahnen. Gemeinsam mit ihm begibt sich Leonie auf die bewegende Suche nach den Spuren ihrer Familie. Sie macht dabei unglaubliche Entdeckungen, die alles verändern.
Eine dramatische Familiengeschichte vor der atemberaubenden Kulisse einer der schönsten Inseln Hawaiis.
In diesem Buch geht es um eine Familiengeschichte, welche sich sehr gut, Dank des erstklassigen Schreibstils lesen lässt. Schon das farbenfrohe Cover lässt einen versinken und auf eine gute Story hoffen, so dass ich schnell merkte, ja das ist ein Buch für mich.
Sehr gut fand ich, das zu Beginn zu den vielen Namen erklärt steht, wer in welchem Jahrhundert eine Rolle spielt. Dies meine ich familiär, bzw. beruflich. Das erleichtert so manches Mal und zu Beginn habe ich hier und da mal hin gespitzt. Aber schnell hat man es dann drin und benötigt diese zusätzliche Hilfe nicht mehr.
Immer wieder spielt die Geschichte / die Geschichten sich in unterschiedlichen Zeiten ab. Nichts desto trotz ist dies sehr gelungen und auch das Wechselspiel geht sehr gut ineinander über. Gekonnt springt man in spannende Momente ins andere Zeitalter und dennoch wird der Bogen sehr gut geschwungen und macht bereut den Sprung nicht.
So stürzt Clara aus Flucht vor zu Hause 1890 in eine Hochzeit, die sie nach Hawai bringt. Doch schnell wird ihr klar, dass hier wenig Liebe ihres Mannes im Spiel war. Doch sie findet auf der Insel anderweitig ihr Glück und das....naja, werde ich euch mit Sicherheit nun nicht verraten.
100 Jahre später treibt es dann die junge Leonie auf die Insel und sie geht auf die Suche nach ihren Wurzeln und hat dabei einen eher planlosen Eindruck. Hier sagt mir der Charakter von von Clara mehr zu. Nichts desto trotz sind beide Geschichten absolut stimmig und lesenswert.
Spürst du den Geist von Aloha?
Isabel aus Bietigheim-Bissingen am 10.08.2021
Bewertungsnummer: 1547811
Bewertet: Buch (Taschenbuch)
„Die Insel der vergessenen Träume“ ist ein recht dicker Schmöker, erst scheute ich mich fast damit anzufangen. Doch dann wurde ich von dem wunderschön gestalteten Cover überzeugt, wenigstens mal reinzulesen. Was soll ich sagen … schon nach wenigen Seiten zog mich das Buch in seinen Bann.
Das dieses Jahr recht kühl ausgefallene Sommerwetter hier in Deutschland machte es mir leicht, mich gedanklich nach Hawaii zu versetzen und mit Leonie und Clara die lange Reise anzutreten. Zuerst durfte ich die Bekanntschaft mit der jungen Clara Kellinghus im Jahr 1891 machen, die sich recht unfreiwillig mit einem Widerling von einem Ehemann, dem zu Gewalt neigenden Paul Rautenbergen, begeben musste. Bereits auf der Überfahrt musste sie feststellen, dass ihr Aufenthalt auf der schönen Insel Kauai wohl alles andere als ein Zuckerschlecken werde würde, wenn auch ihr Mann genau diese Plantagen verwalten würde.
Die zweite Bekanntschaft schloss ich mit Leonie, einer ebenfalls jungen Hamburgerin, allerdings gute hundert Jahre später. Für sie ist es der letzte Ausweg, ihr Leben in geordnete Bahnen zu lenken, doch dann kommt alles ganz anders als erwartet …
Mehr möchte ich zum Inhalt nicht erzählen, zu schnell hätte ich vielleicht zu viel verraten. Wie erwähnt, war ich rasch gefangen von der Geschichte, wenn sie mich auch fast an eine Art Märchen erinnerte, denn es gab der Zufälle doch auffallend viele. Alle Steinchen formten sich wie automatisch zu einem großen Ganzen, sodass der Plot in der Vergangenheit und auch in der Gegenwart doch ziemlich bald erahnt war. Dennoch habe ich es genossen für kurze Zeit Teil des Paradieses Hawaii zu sein, ein paar Brocken der Sprache aufzuschnappen, ein paar Gebräuche und vor allem auch ein wenig der hawaiianischen Esskultur mitzunehmen. An einem echten Luau durfte ich dank vergangener Bekanntschaften bereits schon einmal persönlich teilnehmen aber ein Loco Moco habe ich noch nie probiert. Das kommt doch direkt mal auf meinen Speiseplan und wird nachgekocht ;)
Wer eine leichte, lockere Sommerunterhaltung sucht und sich gedanklich unter Palmen wähnen möchte, dem sein dieses Buch ans Herz gelegt. Mir fehlte an einigen Stellen ein wenig Tiefgang aber über Hawaii habe ich viel gelernt und mein Fernweh ist geweckt. Ich vergebe für diese fiktionale Reise gerne vier von fünf Sternen.