Die ganze Welt ist eine große Geschichte, und wir spielen darin mit
Michael Ende - Roman eines Lebens | Eine fesselnder Roman über das faszinierende Leben Michael Endes, dem Autor der „Unendlichen Geschichte“ - "fantastisch!" Stern
Geschrieben von Spiegel-Bestsellerautorin Charlotte Roth
Inhaltlich kuratiert von Roman Hocke, langjährigem Freund und Nachbarn Endes
»Denn Zeit ist Leben. Und das Leben wohnt im Herzen.« Michael Ende (Momo)
Michael Ende war eine faszinierende Persönlichkeit, die Welt kaum vorstellbar ohne seine Fantasie. Einzutauchen in diese Vorstellungswelt des Menschen Michael Ende ist das Ziel dieses Romans, der bewusst keine faktenorientierte Biografie sein will, sondern der Versuch, sich den Geheimnissen, die Michael Ende nicht preisgab, ebenso respektvoll wie poetisch zu nähern. Sein Leben, das ein knappes Jahrhundert umfasste, wird mit seinem ganz speziellen Blick auf die Welt beleuchtet, der hinter dem Sichtbaren das Unsichtbare zu erspüren suchte. Geschrieben von Charlotte Roth und inhaltlich kuratiert von Michael-Ende-Kenner Roman Hocke wird dem Innenleben des beliebten Autors auf besondere Weise nachgespürt – in einer Fülle von Bildern, Schauplätzen und Begegnungen, aus der sich das Mosaik seiner ganz eigenen Geschichte zusammenfügt.
»Es ist ein grosses Vergnügen, Charlotte Roth in das vor Kreativität überschiessende Reich Michael Endes zu folgen: fantastisch!« Stern
Michael Ende war eine faszinierende Persönlichkeit, die Welt kaum vorstellbar ohne seine Fantasie. Einzutauchen in diese Vorstellungswelt des Menschen Michael Ende ist das Ziel dieses Romans, der bewusst keine faktenorientierte Biografie sein will, sondern der Versuch, sich den Geheimnissen, die Michael Ende nicht preisgab, ebenso respektvoll wie poetisch zu nähern. Sein Leben, das ein knappes Jahrhundert umfasste, wird mit seinem ganz speziellen Blick auf die Welt beleuchtet, der hinter dem Sichtbaren das Unsichtbare zu erspüren suchte. Geschrieben von Charlotte Roth und inhaltlich kuratiert von Michael-Ende-Kenner Roman Hocke wird dem Innenleben des beliebten Autors auf besondere Weise nachgespürt – in einer Fülle von Bildern, Schauplätzen und Begegnungen, aus der sich das Mosaik seiner ganz eigenen Geschichte zusammenfügt.
Die Idee ist zwar eigentlich gut. Leider ist das Buch beinahe durchgehend sehr zähflüssig geschrieben. Mir viel es öfters ziemlich schwer, dranzubleiben.
Die Geschichte von Michaels Kindheit und das Erwachsenwerden ist zwar spannend. Leider wird während der Erzählung immer wieder sehr ausführlich abgeschweift. Manchmal habe ich dadurch vergessen, worum es ursprünglich ging.
Etwa ab der Hälfte des Buches erfährt man mehr über den Hintergrund der bekannten Geschichten von Michael Ende. Ab da wird das Buch etwas interessanter.
Dass dies keine klassische Biografie ist, sondern das Leben als Romanform erzählt wird, haucht der Geschichte etwas mehr Leben ein. Schade finde ich aber, dass hier auch gänzlich frei erfundene Szenen eingebaut werden, welche nicht deklariert werden.
War leider nicht wirklich meins.
Wie war der Mensch, der diese wunderbaren Bücher geschrieben hat?
Bewertung am 06.11.2020
Bewertungsnummer: 404399
Bewertet: Buch (Taschenbuch)
Am 12. November 2019 hätte Michael Ende seinen 90. Geburtstag gefeiert. Doch leider ist er bereits 1995 mit 64 Jahren verstorben. Und so kann er leider nicht diese Roman-Biografie lesen, die Charlotte Roth so wunderbar geschrieben hat. Ich glaube, sie hätte ihm gefallen!
„Charlotte Roth?“ werden sich jetzt vielleicht einige von Ihnen fragen. „Ist das nicht die Autorin mit den sepiafarbenen Büchern, in denen es zumeist um den 2. Weltkrieg und das 3. Reich geht?“ Ja, genau diese Autorin ist es. Charlotte Roth kann aber weitaus mehr. Sie hat Germanistik, Latein, Anglistik und italienische Literatur in Berlin, Neapel und London studiert. Und sie ist ein Fan Michael Endes spätestens seit sie 1979 zum ersten Mal sein Buch „Die unendliche Geschichte“ gelesen hat. Und so hat sie sich jetzt einmal an ein ganz anderes Genre getraut – eine Roman-Biografie.
Ganz am Anfang des Romans gibt es eine Anmerkung der Autorin, in der sie noch einmal ganz deutlich darauf hinweist, dass dieses Buch „[…] ein Roman ist. Keine Biografie. Dass Menschen Michael Ende – und/oder sogar sich selbst – darin wiedererkennen , würde ich mir sehr wünschen. Dass sämtliche Fakten erkenn- und nachschlagbar sind, war hingegen nicht mein Wunsch, denn wie gesagt: Dieses Buch ist ein Roman.“
Das Buch beginnt noch vor der Geburt Michael Endes. Sein Vater, der Hamburger Maler Edgar Ende, reist nach Garmisch. Er sucht nach einer Frau und findet letztendlich eine andere – nämlich seine spätere Ehefrau Luise Bartholomä. Es ist eine ungewöhnliche Beziehung zwischen diesen beiden Menschen. Sie ist bereits siebenunddreißig, er knapp achtundzwanzig Jahre alt. Sie hat ein kleines Geschäft, in dem sie Spitze, Schmuck und allerlei Krimskrams verkauft. Ihre Liebe entdecken sie anscheinend über ihr gemeinsames Interesse an den Lehren Rudolf Steiners. Während Edgar Ende relativ weltfremd erscheint, versucht seine Frau mit ihrem Geschäft erst sie beide und nachher auch den gemeinsamen Sohn über Wasser zu halten. Es ist sicherlich kein einfaches Leben, denn die Bilder von Edgar sind zwar sehr außergewöhnlich, finden aber selten Käufer. Was die Familie aber hat, ist ihre große Liebe zueinander und ihre Fantasie. Später zieht die Familie nach München, da er sich dort bessere Möglichkeiten für seine Bilder erhoffte. Doch inzwischen hat das 3. Reich begonnen und seine Bilder gelten als entartete Kunst.
Michael Ende wächst also in der Zeit des 3. Reichs auf. Wie nimmt er diese Zeit wahr? Was macht es mit ihm und seinen Eltern, dass der Vater nicht mehr malen darf, später sogar als Soldat eingezogen wird.
Als junger Mann versucht Michael Ende seinen eigenen Weg zu finden. Erst will er Schauspieler werden, dann versucht er sich daran Theaterstücke zu schreiben. Und irgendwann Ende der 50ger Jahre schreibt er sein erstes Buch, welches ein erster kommerzieller Erfolg wird – „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“. Für dieses Buch gewinnt er sogar gleich auf Anhieb den Deutschen Jugendbuchpreis. Doch eigentlich will er gar keine Kinder- und Jugendbücher schreiben. Er will nicht in eine Schublade sortiert werden. Und so versucht er sich immer wieder einmal an anderen Themen. Doch seine bekanntesten Erfolge bleiben seine Kinder- und Jugendbücher, obwohl es auch andere Facetten von ihm gibt.
Was für ein Mensch ist Michael Ende? Dadurch, dass seine Mutter ihn erst mit knapp 38 Jahren bekommen hat, vergöttert sie ihren Sohn und behütet ihn über alle Maßen. Und auch später findet Michael Ende immer wieder starke Frauen, die die praktischen Dinge des Lebens für ihn erledigen. Er scheint hier ein wenig wie sein Vater zu sein – ein Künstler durch und durch, etwas weltfremd und gerade Gelddinge interessieren ihn überhaupt nicht. Dies wird ihm in späteren Jahren noch einmal zum Verhängnis werden.
Charlotte Roth folgt seinem Leben bis zu seinem Tod. Den Hauptteil des Buches nimmt sein Leben als erwachsener Mann und Autor ein. Wir lernen die wichtigen Frauen seines Lebens kennen, erfahren viel, wie er seine Bücher schreibt. Wir lernen seinen Verleger und Lektor kennen und auch weitere Freunde und Bekannte. Wir fühlen uns in seinem Haus in Genzano di Roma Zuhause und leiden mit ihm mit, als er wieder zurück nach München geht.
Mich hat dieses Buch sehr positiv überrascht. Zum einem wusste ich so gut wie gar nichts über Michael Ende. Dabei habe ich den Autor auch bereits 1979 für mich entdeckt. Damals habe ich „Die unendliche Geschichte“ als „Lohn“ für ein 14 tägiges Praktikum in einer Buchhandlung bekommen. Das Buch war ganz frisch erschienen. Kurz danach habe ich auch „Momo“ gelesen, aber zu dem Zeitpunkt war ich für dieses Buch wohl noch zu jung. Nun möchte ich es bei Gelegenheit noch einmal wieder lesen. Ich habe mir weder 1979 noch später Gedanken über den Autor gemacht, der diese wunderbaren Bücher geschrieben hat. Ich wusste auch nicht, dass die Kritiker seine Bücher immer abgelehnt haben.
Michael Ende ist augenscheinlich ein ausgesprochen interessanter Mensch gewesen. Allerdings auch ein sehr eigenwilliger Mensch. Und ich glaube Psychologen hätte ihre Freude an ihm und seiner Prägung durch seine Eltern gehabt.
Bei diesem Buch wurde ich aber nicht nur wegen des ausgesprochen interessanten Inhalts überrascht, sondern auch, weil es eine ganz andere Charlotte Roth ist, die wir hier kennenlernen dürfen. Ihre Sprache, in der sie die Geschichte Michael Endes erzählt, ist so ganz anders als wir sie sonst aus ihren Romanen kennen. Es ist ein Buch, in einer wunderbaren Sprache, die ideal zu dem Menschen und Autor Michael Endes passt. Mich hat dieses Buch, was ich übrigens auch optisch sehr gelungen finde, begeistert. Und ich hoffe sehr, dass es möglichst viele Leserinnen und Leser findet. Und vielleicht entdecken Sie dann sogar noch einmal seine Bücher neu!?
Wer sich Bücher lieber vorlesen lässt, denen kann ich auch das entsprechende Hörbuch sehr empfehlen. Es wird von Shenja Lacher eingelesen. Aber was heißt eingelesen? Der Schauspieler lebt das Buch. Ein wirklich großer Hörgenuss! Und dann auch noch ungekürzt.