John F. Kennedy besucht Deutschland, Millionen Menschen jubeln ihm zu. Die Polizei bildet zwar vorsorglich Mordkommissionen, aber deutsche und amerikanische Geheimdienste haben offiziell keine Hinweise auf Anschlagspläne. Als bereits am ersten Tag ein Mann auf den Präsidenten schiessen will, wird deutlich: Kennedy hat in Deutschland mächtige Feinde. Sie halten den US-Präsidenten für zu nachgiebig gegenüber der Sowjetunion. Wie Bundeskanzler Adenauer wollen sie die deutsche Atombombe, um einen Überfall durch russische Panzer abwehren zu können.
Versuch, den Kennedy Besuch als Thriller zu inszenieren
Bewertung am 14.11.2020
Bewertungsnummer: 1402351
Bewertet: Buch (Taschenbuch)
Auf dieses Buch hatte ich mich wahnsinnig gefreut! Der Besuch des amerikanischen Präsidenten John F. Kennedy im Jahr 1963, der wohl jedem in Erinnerung ist, egal ob selbst erlebt oder nur aus Erzählungen: ", legendär doch sein Satz: "Ich bin ein Berliner" vor dem Schöneberger Rathaus in Berlin. Das Ganze inszeniert als Politthriller, davon hatte ich mir sehr viel versprochen. Was als romantisches Märchen verklärt in die Geschichtsbücher eingegangen ist, war wohl doch nicht ganz so perfekt wie uns im Nachhinein weisgemscht werden sollte. Offenbar hatte Kennedy Widersacher genau wie jeder andere Präsident u. das vor allem und auch in Deutschland. Der Autor Jan-Christioph Nüse nimmt uns direkt mit in die Geschichte, das Millieu der Geheimdienste, der Personenschützer, für die der Besuch des Staatsoberhauptes aus den USA vor allem im Vorfeld viel Planung und Arbeit verlangt. Als dann auch noch gleich am ersten Tag des Besuches ein versuchtes Attentat stattfindet, stehen die Verantwortlichen hinter den Kulissen Kopf, trotzdem versucht man nach außen hin, die Ruhe zu bewahren. Das als Leser mitzuerleben, war eigentlich schon recht interessant, trotzdem fehlte mir insgesamt ein bisschen die Spannung, man ahnt, ja weiß quasi recht schnell, wer dahinter steckt und was sich hinter der Sache verbigt. Einen angekündigten Politthriller hatte ich mir etwas rasanter gewünscht. Trotzdem gelingt es dem Autor, die spießige Stimmung der 60iger Jahre rüber zu bringen und die Hoffnungben zu schildern, die man in Deutschland und vor allem in Westberlin auf den amerikanischen charismatischen Präsidenten setzte. Gefallen hat mir besonders das Cover, das Kennedy gemeinsam mit Adenauer und Brandt im offenen Wagen zeigt, ein großartiges Zeitzeugnis!
Vier Tage im Juni
Manuela Hahn am 12.11.2020
Bewertungsnummer: 1401654
Bewertet: Buch (Taschenbuch)
John F. Kennedy besucht Deutschland, Millionen Menschen jubeln ihm zu. Die Polizei bildet zwar vorsorglich Mordkommissionen, aber deutsche und amerikanische Geheimdienste haben offiziell keine Hinweise auf Anschlagspläne. Als bereits am ersten Tag ein Mann auf den Präsidenten schießen will, wird deutlich: Kennedy hat in Deutschland mächtige Feinde. Sie halten den US-Präsidenten für zu nachgiebig gegenüber der Sowjetunion. Wie Bundeskanzler Adenauer wollen sie die deutsche Atombombe, um einen Überfall durch russische Panzer abwehren zu können.
John F. Kennedy ist in Deutschland auch heute noch einer der beliebtesten US-amerikanischen Präsidenten, seine Rede am 26. Juni 1963 vor dem Rathaus Schöneberg in West-Berlin kennen auch die, die sich weder für Politik noch für die jüngere deutsche Vergangenheit interessieren oder die, die einfach noch zu Jung zu sind.
Besonders der Satz:
Ich bin ein Berliner.
Ging in die Weltgeschichte ein.
Doch was geschah, vor dieser bewegenden Rede?
Jan-Christoph Nüse beleuchte die Umstände vor der Reise, in einer gelungenen Mischung aus Fiktion und Tatsachen hat er einen durchaus lesenswerten Roman geschaffen.
Ich muss zugeben, viel mehr als der legendäre Satz J.F.K. ist auch mir nicht in Erinnerung, zumal ich damals noch gar nicht geboren war und mein Wissen nur aus der Schule bzw. aus den Medien habe. Umso interessanter sind deshalb Bücher wie dieses, die nicht nur Fakten vermitteln, sondern auch Unterhaltung bieten. Vieles von dem, was Jan-Christoph Nüse schreibt, lässt sich nachlesen und das was sich der Autor erdachte ist spannend und fesselte mich an jede Seite.
Auf deutscher Seite wird eine Sonderkommission gegründet, die die Sicherheit des Präsidenten gewährleisten soll.
Thomas Malgo muss kurzfristig den Job seines Vorgesetzten Paul Dickopf übernehmen der aus privaten Gründen nach München reist. So bleiben die Vorbereitungen der Sicherungsgruppe Bonn für den Staatsbesuch an Thomas hängen. Jede Lücke im Sicherheitskonzept kann den Tod des Präsidenten bedeuten, denn nicht jeder ist mit seiner Politik einverstanden. Die Anspannung unter der die damaligen Mitwirkungen gestanden haben müssen ist durchaus nachvollziehbar und immer spürbar und durch diese vom Autor geschaffene Atmosphäre bangt man tatsächlich teilweise um das Leben.F.Ks, auch wenn das vollkommen irrational ist, schließlich weiß jeder das er erst etwas später bei einem Attentat ums Leben kam.
Ich kann also für
Vier Tage im Juni
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