Darius weiss mehr über die Gepflogenheiten von Hobbits als über persische Traditionen. Doch sein erster Besuch im Iran wird sein Leben verändern.
Der depressive Teenager ist sich sicher, dass er dort genauso wenig dazugehören wird wie in den USA. Doch dann trifft er den Nachbarsjungen Sohrab. Von nun an verbringen sie die Tage gemeinsam, essen Faloodeh oder reden stundenlang an ihrem Rückzugsort über den Dächern von Yazd.
Gemeinsam mit Sohrab lernt Darius nicht nur die persische Kultur besser kennen, sondern vor allem sich selbst.
Dieses Buch ist für jeden, der sich manchmal verloren fühlt – denn man kann sich wiederfinden.
Ab 14 Jahren.
"Darius der Große fühlt sich klein" - was für ein grandioser Titel, dachte ich mir und auch das Cover war Liebe auf den ersten Blick. Da muss die Geschichte schon besonders sein, um nicht hinter meinen Erwartungen zurückzubleiben. Und das war sie auch!
Darius liebt Star Trek, der Herr der Ringe und vor allem: Tee! Das und seine schwarzen Locken sind aber auch so ziemlich das Einzige, das ihn mit der persischen Kultur
verbindet - auch wenn ihn ein paar Dummköpfe aus der Schule gerne mal als Falafel essenden Terroristen bezeichnen. Denn Darius Mom kommt aus dem Iran, dort leben auch noch ihre Eltern, die er bis jetzt nur als verpixeltes Skype Bild kennt. Zuhause in Amerika fühlt er sich oft ziemlich verloren und als Außenseiter - nicht nur weil er in der Schule gemobbt wird, sondern auch zuhause, wo er immer wieder mit seinem Vater aneinander gerät. Doch dann fliegt er zusammen mit seinen Eltern und seiner kleinen Schwester Laleh das erste Mal in den Iran zu seiner Familie und Darius bekommt endlich die Chance, sich selbst neu zu finden.
Er lernt Shorab kennen, einen Jungen aus der Nachbarschaft, der ganz anders als er, keine großen Hemmschwellen zu haben scheint, mit dem er über alles reden kann, vor dem es sogar okay ist, zu weinen. Es entsteht eine wunderbare Freundschaft, die für beide Jungen neu und einzigartig ist, denn auch Shorab weiß, was es heißt ausgegrenzt zu werden. Ich habe das Buch geliebt (und gleich den zweiten Band verschlungen). Darius ist einfach ein super lieber Kerl und die Geschichte so schön und berührend geschrieben, dass man am liebsten direkt zusammen mit Darius und Shorab über den Dächern von Yazd sitzen will!
It's OK not to be OK!
booksurfer aus Ludwigshafen am 27.12.2020
Bewertet: Buch (Taschenbuch)
Vorab hatte ich schon viel positive Stimmen über "Darius the Great is not Okay" wie das Buch im Original heißt vernommen. Deshalb war ich auch total glücklich darüber das der Lago Verlag sich der Geschichte angenommen und in den deutschsprachigen Raum gebracht hat:
Darius ist halb Iraner, kennt sich aber besser mit Herr der Ringe und Star Trek aus als mit der persischen Kultur. Er hat Depressionen und fühlt sich nirgends zugehörig, daran wird auch sein erster Besuch im Iran nichts ändern. Doch dann trifft er dort auf den Nachbarsjungen Sohrab und die beiden verbringen jede freie Minute zusammen, spielen Fußball oder reden über Gott und die Welt auf ihrem geheimen Platz von woraus sie die ganze Stadt überblicken. Dadurch lernt er nicht nur die persische Kultur kennen und lieben, sondern auch sich selbst ...
WOW wo fang ich am besten an, denn die Geschichte hat mich absolut mitgerissen, da viele interessante und vielschichtige Themen wie Freundschaft, Identität, Depressionen, Familie und Zugehörigkeit behandelt werden. Adib Khorram schafft es hier seine eigenen Erfahrungen als halb Amerikaner, halb Iraner packend und liebevoll in die Story einfließen zu lassen und gibt dabei einen lehrreichen Einblick in die persische Kultur. Das Interessante daran ist das unser Protagonist Darius im Laufe der Erzählung selbst seine Kultur und Herkunft kennenlernt.
Darius ist ein wirklich sympathischer Charakter, den man von der ersten Seite an direkt ins Herz schließt auch, wenn er es nicht ganz leicht hat. Er ist ein absoluter Nerd, ein wenig übergewichtig und wird in der Schule gemobbt. Außerdem leidet unter Depressionen so wie sein Vater auch aber das bringt die beiden einander nicht wirklich näher. Viel mehr scheint es so als ob die Krankheit einen Keil, zwischen die beiden treibt. Wir treffen Darius zu einer Zeit in seinem Leben wo er absolut nicht weiß, wo sein Platz in der Welt ist und die Reise in den Iran zu seiner Familie macht ihn nur noch unsicherer. Ich konnte mich absolut mit Darius identifizieren da sicher jeder schon mal an so einem Punkt im Leben war. Seine Freundschaft zu Sohrab hat mir sehr gut gefallen vor allem da er dadurch einiges klarer sieht und Darius hilft, dass er sich nicht so verloren fühlt.
Der Schreibstil von Adib Khorram ist wirklich fantastisch, er schafft es einen Darius Geschichte so interessant und eindrucksvoll zu erzählen das man gar nicht aufhören möchte zu lesen. Der Zwiespalt nicht zu wissen, wo man hingehört, die neuen kulturellen Aspekte die auf Darius einprasseln und wie er damit umgeht machen dieses Buch zu etwas besonderem. Vor allem die Einführung in die persische Kultur fand ich sehr interessant auch, wenn es hier noch deutlich mehr zu erkunden gibt, bekommt man doch einen kleinen Überblick. Der Autor schafft mit einer guten Mischung aus Tiefgründigkeit und Witz den Leser an die Seiten zu fesseln.
Insgesamt konnte mich Darius der Große fühlt sich klein wirklich stark beeindrucken. Die Geschichte eines Jungen der eine neue Seite seiner Identität und Kultur entdeckt und dadurch seinen Platz in der Welt findet ist mit soviel Liebe und Gefühl erzählt, dass es mich tief berührt hat. Es gibt einem ein gutes Gefühl, indem es aufzeigt, dass das Leben nicht immer einfach ist aber, das es OK ist, nicht OK zu sein. Für mich zählt Darius Geschichte zu den Jahreshighlights und ich kann es nur jedem empfehlen. Ich freu mich schon auf den 15. Juni 2021, wenn die Fortsetzung Darius der Große verdient mehr erscheint.
6 von 5 Sternen