Das Geheimnis der Gräfin

Nicht für jeden geeignet

Bewertung aus Moosburg am 03.02.2021
Bewertungsnummer: 1330385
Bewertet: eBook (ePUB)

Ungarn 1594. Voller Hoffnung auf eine glänzende Zukunft, begibt sich die junge Adlige Susanna von Weißenburg an den Hof der ungarischen Gräfin Elisabeth Báthory-Nádasdy. Doch was sie auf Burg Sárvár wirklich erwartet, erweist sich als ein böser Albtraum. Fasziniert von der Pracht des ungarischen Hochadels folgt Susanna Elisabeths falschen Verlockungen. Doch als der Bruder der Gräfin ermordet wird, verurteilt und verstümmelt man Susannas treuen Diener als Mörder. Auf sich selbst gestellt gerät auch sie in ein Netz aus Intrigen und Verrat. Trotz der seltsamen Vorgänge im Schloss, der nächtlichen Todesschreie und Elisabeths zwei Gesichtern, ignoriert Susanna zunächst alle Warnungen, bis sie schließlich der scheinbar grenzenlosen Macht der geistesgestörten Gräfin hilflos ausgeliefert ist. „Immer mehr war ich davon überzeugt, dass von Elisabeths zwei Seiten, die eine nicht wusste, was die andere tat.“ (Klappentext) Dieser Roman konnte mich nicht so fesseln, da er für mich in vielen Schilderungen einfach zu brutal und grausam war. Er ist zwar vom Schreibstil angenehm zu lesen, die Charaktere sind gut ausgearbeitet und die Bilder im Kopf entstehen sehr schnell. Der historische Hintergrund ist gut mit eingebaut und die Spannung ist auch gegeben. Sicherlich wird das Buch viele Anhänger finden die diese Art von Romanen mit ihren grausamen Schilderungen mögen und ihren Lesegenuss auch haben. Ich hatte ihn nicht.

Die wahre Geschichte über Gräfin Elisabeth Báthory-Nádasdy?

Bewertung aus Leipzig am 03.02.2021
Bewertungsnummer: 1330438
Bewertet: eBook (ePUB)

Die Geschichte um die Gräfin Elisabeth Báthory-Nádasdy, einige der wahren Fakten sowie die Mythen, Sagen und Mutmassungen rund um ihr Leben und ihre seelischen Abgründe kennen Sie vielleicht bereits von verschiedenen Gelegenheiten. Gerade im Bereich «Vampir-Grusel» wird diese reale Person oft als Inspiration herangezogen. «Das Geheimnis der Gräfin» ist eine neue Betrachtungsweise der Geschichte und macht dieses Buch so besonders. Im Vordergrund stehen nicht die Horrorgeschichten rund um die Gräfin, sondern Susanna von Weissenburg – eine junge Adelige, die in der Absicht auf die Burg der Gräfin zieht, dort von ihr im höfischen Leben und Verhalten unterrichtet zu werden. Während ihres Versuchs dort zu leben, erhält der Leser einen sehr realistischen Einblick in die rauen Sitten dieser Zeit und die Auswirkungen der Kriege in und um Ungarn. Gräfin Elisabeth wird einerseits als liebevolle Ehefrau, Mutter, gebildete Frau und besonnene Herrscherin gezeigt. Auf der anderen Seite zeichnet die Autorin sie als psychisch gestörte Person, die Erlösung in Qual, Folter und Mord findet. Ich glaube, mit ihrer Betrachtungsweise ist die Autorin der wahren Person Elisabeth Báthory-Nádasdy sehr nah gekommen. Handwerklich ist das Buch phantastisch aufgesetzt. Es ist sprachlich der Zeit gut angepasst und dabei leicht verständlich. Der Spannungsbogen ist sehr gut aufgebaut und wird niemals unterbrochen – ich habe das Buch an einem Stück lesen müssen; ich konnte es einfach nicht zur Seite legen. Die Hauptfigur ist gut gezeichnet, alle anderen Charaktere kommen in gebührendem Abstand und mit sinnvollen Handlungen in die Geschichte hinzu. Mich persönlich hate das Buch gefesselt, aber auch so verstört zurückgelassen, wie ich es nur von Horror-Filmen kenne. Nicht die Erzählung und die Beschreibungen der Folter und Morde ist schuld daran, sondern das Wissen, dass es nicht nur eine Geschichte ist und dass Menschen, die unter psychischen Störungen leiden, ohne Hilfe zu erfahren, auf dem direkten Weg in die Hölle sind – ohne sich selbst retten zu können und dabei unschuldige Schicksale mit sich reissen. Ein sehr lesenswertes Buch.