»Ein Buch, das man gelesen haben muss. Absolut fesselnd von der ersten bis zur letzten Seite!« Camilla Läckberg
Stockholm: Eine junge Frau wird ermordet aufgefunden. Der Fall scheint schnell geklärt. Als es zu weiteren, scheinbar zusammenhangslosen Morden an jungen Frauen kommt, ahnt Vanessa Frank, dass dahinter mehr steckt, und beginnt zu ermitteln. Dabei führt sie eine Spur in die dunklen Abgründe des Frauenhasses.
Feminismus ist längst in der Mitte der Gesellschaft angekommen, doch im Netz kommt es zu immer stärkerem Frauenhass. Dort treffen sich Männer, die sich selbst »Incels« nennen und ihre frauenfeindlichen Phantasien in den dunkelsten Ecken des Internets ausleben, vereint durch das Verlangen, sich an allen Frauen zu rächen, die ihnen nie auch nur einen zweiten Blick geschenkt haben. In einem Stockholmer Vorort wird die Leiche einer jungen Frau entdeckt. Scheinbar das Opfer ihres eifersüchtigen Ex-Freundes, der sie in einem Wutanfall umgebracht hat. Kommissarin Vanessa Frank stürzt sich in die Ermittlungen denn Verbrechen an Frauen lassen die sonst harte Kommissarin nicht kalt. Bald beschleicht sie jedoch das Gefühl, dass ihr ein entscheidendes Puzzlestück fehlt ...
„Rattenkönig“ ist der dritte hochspannende Thriller aus der Feder von Pascal Engman und der zweite Fall für die Sonderermittlerin Vanessa Frank.
In Stockholm wird eine junge Frau in ihrer Wohnung brutal ermordet und der Täter scheint auch schnell festzustehen. Ihr gewalttätiger Exfreund, von dem sie sich kurz zuvor getrennt hatte, hatte an diesem Abend unbeaufsichtigten Freigang aus dem Gefängnis. Kommissarin Vanessa Frank wird aufgrund der eindeutigen Spurenlage jedoch misstrauisch, da diese für den abgebrühten Berufsverbrecher viel zu laienhaft wirkt. Sie beginnt tiefer zu graben und entdeckt, dass die junge Frau nicht das einzige Opfer ist, bei dem der Tatort wie aus dem Lehrbuch auf einen bestimmten Täter hinweist.
Pascal Engman hat es schon wieder getan und einen grandiosen Thriller abgeliefert, den ich überhaupt nicht aus den Händen legen konnte. Es ist der zweite Band für die Ermittlerin Vanessa Frank, die mit ihrem sicherem Instinkt und ihrer professionellen Art ein untrügliches Gespür dafür hat, hinter die Fassaden zu blicken und versteckte Puzzleteile zusammenzufügen. Wieder mit dabei ist auch Nicolas Paredes, der schon im Vorgängerteil eine wichtige Rolle spielte. Beide verbindet ein ganz besonderes Verhältnis, was immer wieder Thema ist, sich aber nie in den Vordergrund drängt.
Für mich gab es viele Parallelen zum ersten Thriller des Autors, denn erneut radikalisiert sich ein unscheinbarer Täter, wenn auch diesmal aus ganz anderen Gründen. Engman gibt wieder sehr verstörende Einblicke in den Kopf und die Gedanken dieses Mannes, der eine tickende Zeitbombe ist. Er fühlt sich in den Kreisen der sogenannten Incels zuhause, die einen ungeheuren Hass auf Frauen schüren, denen sie die Schuld an all ihren persönlichen Problemen zuschreiben. Der Autor nähert sich dem Thema auf verschiedenen Wegen, die am Ende alle zusammenlaufen. Die Perspektiven wechseln zwischen den unterschiedlichen Charakteren, was tiefe Einblicke in das Innerste der Figuren gibt und eine besonders fesselnde Atmosphäre erzeugt.
Die hohe Spannungskurve zieht sich durch die gesamte Handlung und steigert sich gegen Ende nochmals in ungeahnte Höhen. Obwohl der Täter von Anfang an festzustehen scheint, gibt es immer wieder überraschende Wendungen oder Schockmomente. Der packende Schreibstil spart nicht an grausamen Darstellungen oder beängstigenden menschlichen Abgründen, die erschreckenderweise sehr realistisch wirken. Aber gerade das macht Intensität der Bücher von Pascal Engman aus. Mit wenigen Worten bringt er oft mehr Emotionen zum Ausdruck, als andere in vielen Seiten.
Mein Fazit:
Dieser Thriller besticht erneut durch das brisante und aktuelle Thema und seinen absolut fesselnden Erzählstil. Pascal Engman ist in kürzester Zeit einer meiner liebsten Thrillerautoren geworden und ich kann nur eine ganz klare Leseempfehlung aussprechen!
ein bemerkenswerter Thriller um Gewalt und Hass gegen Frauen
mrs-lucky aus Norddeutschland am 21.05.2021
Bewertungsnummer: 1491243
Bewertet: eBook (ePUB 3)
Bei dem Thriller „Rattenkönig“ von Pascal Engman ist die Geschichte so vielschichtig und greift so viele Interessante Aspekte auf, dass ich kaum weiß, wo ich anfangen soll.
Zu Beginn wird eine junge Frau, Emelie Rydén, tot in ihrer Wohnung in Stockholm aufgefunden, getötet durch mehr als mehr zwanzig Messerstiche. Emelie hatte sich gerade von ihrem Freund Karim Laimani getrennt, der im Gefängnis noch einen kleinen Rest seiner Haftstrafe absitzen muss, da sie mit einem neuen Partner ein neues Leben in Malmö beginnen wollte. Vanessa Frank, die bereits im ersten Band der Reihe mit dem Titel „Feuerland“ eine Hauptrolle gespielt hat, wird an den Ermittlungen beteiligt und bekommt schnell den Eindruck, dass hier irgendetwas nicht stimmt.
Ein weiterer Handlungsstrang folgt Jasmina Kovac, einer jungen Reporterin der Zeitung „Kvällspressen“, die unter anderem zum #Metoo-Thema recherchiert und auf grausame Weise nicht nur selber zum Opfer grausamer Gewalt wird, sondern auch durch einen Kollegen und ihren selbstherrlichen Chef Frauenhass und -diskriminierung erleiden muss.
Gewalt gegen Frauen in verschiedener Form zieht sich wie ein roter Faden durch den Thriller, wobei es der Autor schafft, neben dem Einfluss von Journalisten auch die zunehmende Bedeutung der sozialen Medien eindrucksvoll und in teils verstörenden Bildern in Szene zu setzen.
Tom Lindbeck ist ein weiterer Charakter, der mir beim Lesen eine Gänsehaut verschafft hat. Er steht beispielhaft für die Gruppierung der sogenannten Incels, jungen Männern, die den Frauen die Schuld dafür geben, dass sie keine Partnerin finden. Ihre schnell wachsende Zahl ist ebenso beängstigend wie der in Gewalt ausschlagende Hass auf Frauen, der nicht nur in den Foren verbreitet wird sondern auch in der Realität ausgelebt. Mit Tom Lindbeck zeigt der Autor auf erschreckende Weise, wie sich dieser Hass immer weiter entwickelt und zu fatalen Aktionen führen kann.
Der Spannungsbogen ist hoch, es passiert viel, die klare Gliederung der Geschichte sorgt jedoch dafür, dass man nicht den Überblick verliert.
Neben den teils drastischen und brutalen Szenen gibt es aber immer wieder auch Ruhephasen, kleine Nebenhandlungen, die die Geschichte auflockern. Dazu gehört die liebevolle Beziehung der Obdachlosen Eva Lind und Börje Rohdén, die eine wichtige Rolle spielen, oder auch die Szenen zwischen Nicolas Paredes, einem weiteren Protagonisten, der schon aus dem ersten Band bekannt ist, und Celine, dem 12-jährigen und frühreifen Mädchen aus seiner Nachbarwohnung.
Es fasziniert mich immer wieder, wie der Autor mit knappen Worten und Sätzen eine derartige Intensität schafft, in gewalttätigen Szenen ebenso wie in kleinen zwischenmenschlichen Beziehungen, die nebensächlich scheinen aber die Geschichte so lebendig und real wirken lassen.
Es ist schwierig, die ganze Bandbreite dieses Thrillers in einer Rezension wieder zu geben, wer Thriller mag, dem kann ich diesen Band sehr empfehlen.