Ein meisterhaft erzählter Roman, unheimlich, spannend, atmosphärisch: Das ist Krabat, der finstere Jugendbuch-Klassiker von Otfried Preussler. Zum 50-jährigen Jubiläum erscheint diese gebundene Ausgabe mit schimmerndem Schutzumschlag. Ab 12 Jahren geeignet.
Dem 14-jährigen Krabat erscheinen in einer Winternacht elf Raben in seinen Träumen. Er kann ihrem Ruf nicht widerstehen und macht sich auf den Weg zur gefürchteten Mühle am Koselbruch. Dort angekommen verspricht ihm der unheimliche Müllermeister ein leichtes und schönes Leben – zu einem hohen Preis. Doch wie kann die Verstrickung mit dem Bösen beendet werden, wie der Meister besiegt werden? Nur eines hat diese Macht: Die bedingungslose Liebe eines Mädchens.
Die auf einer alten Sage beruhende Geschichte ist die Erzählung vom magischen Spiel um die Freiheit des Menschen, um Gerechtigkeit und Liebe. Krabat gehört zu den Klassikern der Kinder- und Jugendliteratur und ist mehrfach ausgezeichnet worden, unter anderem mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis.
Esther N. (Mitglied der Book Circle Community) am 07.01.2025
Bewertungsnummer: 2390771
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)
Krabat, ein Waisenjunge, zieht mit seinen Freunden durch das Land, um als die Drei Könige zu betteln. Immer wieder hört er Rufe, dass er in eine Mühle nach Schwarzkollm kommen soll. Irgendwann folgt er diesen Rufen und macht sich auf den Weg. Seltsames geht in dieser Mühle vor sich. Magie, Zauberei und dunkle Mächte sind am Werk.
Ich entdeckte diese Geschichte erst im Erwachsenenleben. Zuerst als Hörbuch, das bisher mein liebstes Hörbuch ist. Jetzt las ich die Geschichte und bin genauso begeistert.
Die schaurige Atmosphäre von ›Krabat‹ ist einzigartig. Die Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet und die Handlung ist spannend und klug.
Das Geheimnis der zwölf Raben
Libertine Literatur am 31.03.2023
Bewertungsnummer: 1911870
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)
Vor 50 Jahren erschien die Erstausgabe von Otfried Preußlers bekanntem Roman ›Krabat‹. Die Sage, auf der dieser basiert, ist jedoch einige Jahrzehnte älter. Trotzdem hat die Geschichte bis heute nichts von ihrer Atmosphäre und ihrem Charme verloren.
Im Mittelpunkt steht der namengebende Waisenjunge Krabat, der eines Tages eine Stimme hört, die ihn magisch anzieht.
Ohne sich zu verabschieden, folgt er dem Ruf und gelangt zu einer Mühle. Krabat beginnt dort eine Lehre, gemeinsam mit den anderen Mühlknappen, die unter der Schicht aus Mehl wie Geister aussehen.
Doch schon bald mehren sich die Anzeichen, dass irgendetwas in der Mühle nicht mit rechten Dingen zugeht. Die Arbeit scheint an einem Tag nicht enden zu wollen, an einem anderen Tag erledigt sie sich in einem Wimpernschlag. Und dann beginnt das Verschwinden. Jahr für Jahr verschwindet einer der Knappen und ein neuer tritt seinen Dienst an. Und niemand reicht an die Stärke des Meisters heran.
»Elf Raben saßen auf einer Stange und blickten ihn an. Er sah, dass ein Platz auf der Stange frei war, am linken Ende. Dann hörte er eine Stimme.«
Preußlers ›Krabat‹ besticht durch wundervolle, facettenreiche Charaktere, die voller Leben sind. Tonda und Juro wachsen den Leser:innen ans Herz. Die Mühle ist ein düsterer, atmosphärischer Ort, der Geheimnisse und Rätsel birgt. Nach und nach dringt Krabat zu diesen und zu Vorgängen vor, die ebenso schaurig wie magisch sind.
Die Atmosphäre von ›Krabat‹ ist einmalig und zeitlos schaurig. Die Geheimnisse sind klug mit der Handlung und den Ereignissen verwoben und die Bände zwischen den Mühlenknappen besonders. Mit Spannung können die Leser:innen verfolgen, wie sich der junge Krabat in dieser Welt zurechtfinden muss. Und versucht, nicht selbst der nächste zu sein, der in der Mühle verschwindet.
»In dem Augenblick, da sie den Handschlag vollzogen, erhob sich ein dumpfes Rumoren und Tosen im Haus. Es schien aus der Tiefe der Erde zu kommen. Der Fußboden schwankte, die Wände fingern zu zittern an, Balken und Pfosten erbebten.«
Über die Jahre wurde die Geschichte um Krabat zahlreiche Male adaptiert. Ob als Hörbuch, Hörspiel, Film oder Drama. 1972 wurde ›Krabat‹ mit dem Deutschen Jugendbuchpreis ausgezeichnet, andere Preise und Auszeichnungen folgten.
›Krabat‹ ist nicht das einzige Werk, für das Preußler (1923–2013) noch heute bekannt ist. Ob ›Die kleine Hexe‹, ›Der Räuber Hotzenplotz‹ oder ›Das kleine Gespenst‹ – seine Bücher bleiben im Gedächtnis.
»Tonda, der Altgesell, war ein stattlicher Bursche mit dichtem, eisgrauem Haar; doch schien er noch keine dreißig zu sein, dem Gesicht nach. Ein großer Ernst ging von Tonda aus, genauer: von seinen Augen. Krabat fasste vom ersten Tag an Vertrauen zu ihm; seine Gelassenheit und die freundliche Art, wie er ihn behandelte, nahmen ihn für ihn ein.«
›Krabat‹ von Otfried Preußler gehört in jedes Bücherregal. Düster, rätselhaft und atmosphärisch – die Mühle im Koselbruch geht den Leser:innen nach. Die Jubiläumsausgabe ist wunderschön und unterstreicht die Geschichte perfekt. Wer Preußlers ›Krabat‹ noch nicht kennt und eine Schwäche für das Magische und Geheimnisvolle hat, sollte definitiv einen Blick in dieses wunderbare Buch werfen.