„Günstig bauen“ der Stiftung Warentest zeigt ausführlich, wo beim Hausbau Einsparpotenzial liegt. In diesem Buch erfahren Sie, wie Sie mit schlauen Grundrissideen, der richtigen Materialwahl und dauerhaft-schönen Konstruktionen ziemlich viel Geld sparen können.
Das Buch bietet Inspiration und Know-how für das Planungsgespräch mit der Architektin und der Baufirma. Es enthält konkrete und anschauliche Beispiele mit Grundrissen, Fotos, Musterrechnungen, Kosten(spannen)angaben und Kostenvergleichen sowie Unterstützung bei den einzelnen Planungsschritten und der Zusammenarbeit mit den Baupartnern. Ihnen wird gezeigt, wie Sie beim Hausbau bares Geld sparen können.
- Planung optimieren: Eigene Wünsche beim Hausbau verwirklichen und trotzdem im Budget bleiben
- Sparmöglichkeiten entdecken: Gute und günstige Lösungen - mit Preisangaben und Kostenvergleichen
- Inspiration finden: Mit Beispielprojekten, Mustergrundrissen und zahlreichen Fotos
Sehr umfangreiche Informationen über Einsparpotenziale beim Hausbau
Bewertung am 25.06.2022
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)
Das Buch hält sehr viele Tipps zum Kostensparen bereit, praktisch für alle Gebiete, die beim Bauen vorkommen. Für mich ist das ganz hervorragend gemacht.
Für meinen Fall (eigengenutzte Immobilie in einer süddt. Großstadt) ist das Buch wirklich sehr hilfreich. Meistens weiß man erst mal nicht, wo die typischen Kostentreiber liegen, jedenfalls wenn man nicht direkt vom Fach ist, so wie ich (komme aus der IT).
Die Tiefe der Details, die hier aufgeführt werden und gleichzeitig die große Bandbreite der Themen hat mich angenehm überrascht.
Von der Grundrissplanung über den Innenausbau bis hin zu den Außenanlagen wie Garage oder Garten, auch verwendete Materialien, geht es über alle Bereiche. Im Detail geht es dann um Themen wie "Welches Dach ist am günstigsten" oder Elektroinstallation oder Eigenleistungen bis hin zu Kostenfaktoren bei Innentüren, Regenwassernutzung und zur staatlichen Förderung für Photovoltaik. Nichts ist ausgelassen, wo man irgendwie Kosten sparen könnte. Selbst Themen wie barrierefreies Bauen werden auch noch behandelt. Hier hatte offenbar jemand den Ehrgeiz, grundsätzlich alle Kostenaspekte beim Bauen vorzustellen.
Auch umweltrelevante Themen wie Wärmepumpen, Solarenergie oder Recycling werden ausführlich behandelt. Sehr anschaulich finde ich die Beispiele von konkret gebauten Häusern mit jeweils speziellen kostensparenden Aspekten.
Insgesamt hilft mir das Buch sehr gut zu erkennen, wo kann ich etwas sparen, damit ich mir vielleicht an anderer Stelle etwas leisten kann, was mir wichtig ist.
Die Hervorhebungen von Wörtern im Text (wie mit einem Textmarker) finde ich allerdings nicht so toll. Das wirkt teilweise etwas bemüht.
Aber die immer wieder aufgeführten Blöcke mit Zusammenfassungen wie "Kostenfallen" oder "Wo entstehen die meisten Kosten?" oder "Wo liegt das größte Sparpotenzial?" finde ich sehr praktisch. Das Buch ist auch übersichtlich aufgebaut, mit guter Gliederung. Deshalb ist es auch zum Nachschlagen bei späteren Umbauten oder beim Renovieren gut einsetzbar.
Den Schreibstil finde ich sehr angenehm, obwohl es ja um viele technische Aspekte geht. Das Buch ist wirklich gut lesbar.
Der Preis für das Buch ist absolut fair, man bekommt eine Riesenmenge an Informationen für das Geld. Für mich ist das Buch sehr wertvoll!
Umfassende klar strukturierte Basisinformation für Bauwillige
Bewertung am 09.06.2022
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)
Der private Hausbau gehört für den deutschen Durchschnittsbürger*in sicher zu den wichtigsten lebensbeeinflussenden Entscheidungen.
Aus Sicht meiner über 40igjährigen Berufserfahrung als Architektin, also „vom Fach“, empfehle ich die Lektüre dieses Buches jedem*er Bauwilligen, vor dem Gang zum Architekten*in. Das würde eine ganze Menge „Architektur-Crashkurs“ und „Nachhilfestudium“ ersparen, die für den Fachmann*frau leider nicht honorarfähig sind (letzteres nur am Rande erwähnt).
Der Inhalt ist umfassend, gut strukturiert, aktuell und hält meines Erachtens was er verspricht: „Sparpotentiale entdecken“! Da es sinnvollerweise unabhängig von Region, Stadt und Land sein soll, ist es richtig, keine absoluten Preise anzugeben, sondern ca.-Preise, bzw. Preiskategorien (die Einstufung durch Anzahl von €-Zeichen ist im Übrigen ein auch bei Restaurants und Hotels übliches Verfahren). Gerade in der heutigen Zeit haben unendlich viele Faktoren Einfluss auf die Baukosten. Roh- und Baustoffverknappung, Fach- und Arbeitskräftemangel, lenkende Besteuerungs- und Förderungsmaßnahmen, Finanzmarktkapriolen, bis zu diversen Krisen und Krieg, etc., sind aber nicht einmal von der Fachwelt einigermaßen sicher einzuschätzen oder vorherzusehen. Es wäre daher unseriös, absolute Preise zu nennen. Zudem würde die Halbwertszeit des Buches auf ein Minimum schrumpfen, d. h. die Aktualität wäre wohl bereits mit Erscheinen passé!
Die gezeigten Beispielprojekte gehören sicher nicht zum Standard, wie er sich allerorts in der gemischten Baulandschaft zeigt, mit den toskanischen Villen und anderen „Bausünden“, trotz grundsätzlich eher strenger deutscher Bauvorschriften. Die richtige Devise in Richtung Stil und Kosten ist in Fachkreisen uralt: „weniger ist mehr“, was sich unschwer herauslesen lässt.
Eine ausgezeichnete Ergänzung sind die eingefügten Interviews mit Fachleuten aus dem ganzen Umfeld des Bauens. Sie spiegeln verständlich, realistisch und erfahrungsbasiert Problemstellungen und weisen auf mögliche Lösungen hin.
Die Qualität des Werks an einem versehentlichen Fehler bei der Grafik (S.47 Schnitt statt Grundriss) und einzelnen „sachlichen Fehlern“ festzumachen, halte ich für wenig hilfreich und unangemessen. Jenseits von BKI-Angaben (Baukosten-Informationsdienst der Architektenkammern – ein ständig aktualisiertes Mammut-Fachwerk, das sicher nicht für den Laien zur Kostenschätzung für den Eigenheimbau geeignet ist): wer nur einmal selbst z. B. nach einer Waschtischarmatur gesucht hat, weiß, dass es himmelweite Preisunterschiede gibt, für ein und dasselbe Produkt, geschweige denn bei einer Produktauswahl die ins nahezu Unendliche geht. Da halte ich den Buchpreis von knapp 35,00 € für ein echtes Schnäppchen, zumal wenn man bedenkt, dass es dafür in Bälde eventuell kaum mehr eine Packung Nägel geben wird, von den Einsparungen pro Quadratmeter Wohnfläche ganz zu schweigen.
Die grafische Hervorhebung von Wörtern in einem Fließtext sparte mir das „markern“, ist aber sicher abhängig vom persönlichen Empfinden und Leseverhalten. Daher würde ich das eher in der Rubrik „Peanuts“ ablegen!
Unterm Strich ein lobenswertes Unterfangen, sich in der heutigen Zeit überhaupt noch mit einem derartigen, umfangreich recherchierten und fundierten Ratgeber aus der Deckung und an die „Baufront“ zu wagen. Ich halte es nämlich genau jetzt für so wichtig, auch normalen Bauherren und –frauen möglichst viel sachliche Information zu bieten, um sich selbst, die eigenen Bedürfnisse, Wünsche und Möglichkeiten realistisch einschätzen zu können. Nicht zuletzt: wir brauchen als Gesellschaft in Zeiten der größten Wohnungsnot und Unsicherheit nach dem zweiten Weltkrieg wirkliche Mutmacher und mutige Menschen, die das Wagnis des Hausbaus angehen und nicht den großen Wohnungsbauunternehmen überlassen. Mit einem qualifizierten Architekten*in an der Seite bleibt es immer noch ein Abenteuer, aber mit der realistischen Aussicht auf ein Happy End!
Randnotiz: Es fehlt der Hinweis, dass im Sinne der Nachhaltigkeit, Flächen- und Ressourcenschonung das Bauen im Bestand, also Umbau, Anbau, Sanierung und Renovierung vorhandener Bausubstanz sinnvoller wäre – aber das ist ja auch nicht das Thema des Buches.