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Utopia Avenue

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Beschreibung

Details

Einband

Gebundene Ausgabe

Erscheinungsdatum

19.07.2022

Verlag

Rowohlt

Seitenzahl

752

Maße (L/B/H)

21.5/14/5.3 cm

Beschreibung

Rezension

Ein Roman wie ein Gitarrensolo: energiegeladen, verspielt, betörend. ("Focus")
"Utopia Avenue" ist - Mitchell hat nie nur ein Ding laufen -zugleich Künstler-, Gesellschafts- und historischer Roman ... Mitchell ist dem Rätsel menschlicher Kreativität auf der Spur, weshalb "Utopia Avenue" auf seltsame Weise auch ein Detektivroman ist. ("Welt am Sonntag")
Ein Wahnsinnsbuch! Es hat mich zwei Tage lang gefangen gehalten. ("Brian Eno")
Die konventionell erzählte Geschichte vom Aufstieg einer Band verwandelt sich bei Mitchell in ein Buch von komplett anderem Niveau. ("The New Yorker")
Mitchells Beschwörung der Musikszene der Sechziger Jahre ist eines seiner besten Werke. Die Dialoge singen geradezu. ("Mail on Sunday")
Utopia Avenue ist der bislang unterhaltsamste Zwischenstopp auf David Mitchells lebenslanger Reise von der Vorzeit in die Zukunft. Der Titel ist Programm! ("Los Angeles Times")
Ein wilder Ritt durch die Swinging Sixties. ("The Independent")
Mitchells Erzählkünste sind so überwältigend wie eh und je in diesem äusserst vergnüglichen und unterhaltsamen Buch. ("The Irish Times")
Von der ersten Seite an reisst einen dieses Buch mit seiner überschwänglichen Energie mit. Mitchell berauscht uns grossartig mit dem Geist der Zeit. ("The Guardian")
Ein einzigartiger Triumph. ("The Sunday Times")

Details

Einband

Gebundene Ausgabe

Erscheinungsdatum

19.07.2022

Verlag

Rowohlt

Seitenzahl

752

Maße (L/B/H)

21.5/14/5.3 cm

Gewicht

886 g

Auflage

1. Auflage

Übersetzt von

Volker Oldenburg

Sprache

Deutsch

ISBN

978-3-498-00227-5

Herstelleradresse

Rowohlt Verlag GmbH
Kirchenallee 19
20099 Hamburg
Deutschland
Email: info@rowohlt.de
Url: www.rowohlt.de
Telephone: +49 40 72720
Fax: +49 40 7272342

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Sixties at its finest

Ralph am 03.11.2022

Bewertungsnummer: 1818722

Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)

Innerhalb eines Lebenszyklus gibt es Wendungen, die man oft nur mit dem Zufall erklären kann. Zufälle sind es, die vier junge Menschen Ende der 60er in London zusammenführen und doch nicht mit dem Zufall erklärt werden können. Levon Frankland macht sich 1967 auf die Suche nach seinem ersten Projekt als Musikmanager und führt drei Musiker und eine Musikerin, die nicht unterschiedlicher sein könnten und auch aus unterschiedlichen Genre stammen, zusammen. Levon trifft die Vier zu einer Zeit, die ihnen nicht wohl-gesonnen ist und obwohl sie sich kaum kennen und von diesem ominösen Angebot eher irritiert sind, nehmen sie das Abenteuer an; mit einem vertrauten Gefühl. Zufälle sind allgegenwärtig und doch scheint die Geburt von Utopia Avenue keines zu sein, da ein unsichtbares Band die vier Köpfe zusammenhält. Die Mysterien des Universums sind nur schwer zu ergründen und doch folgt der Mensch jener Logik, die von Kindesbeinen an erlernt wurde. Manchmal jedoch, scheinen die Bahnen des Universums keiner Logik zu folgen, was manch Persönlichkeit schwer zusetzt, da schließlich Alles einer gewissen Logik folgen muss; so die Theorie. David Mitchell vollführt mit ‚Utopia Avenue‘ ein weiteres Kunststück und obwohl der Schwerpunkt diesmal auf dem unterhaltenden Part liegt, wird wieder deutlich, wie viel Tiefe in den simplen, gar unscheinbaren Momenten lauert. Kurz vor dem Summer of Love wird der „Zufall“ über die Schicksale der vier jungen Menschen und des Managers entscheiden und deren Leben in Bahnen lenken, von denen sie nicht mal zu träumen wagten. David Mitchell schreibt über den Aufstieg einer Band zu einer Zeit, zu der die Musik politisch aktiver wurde und sich damit Freunde und Feinde machte. Aus literarischer Sicht ist dies ein alter Hut, doch Mitchell lässt den Vorhang fallen und dreht nicht nur um die Schattenseiten dieses Erfolges seine Bahnen. Auch die inneren Kämpfe, die Dämonen, treten ins Rampenlicht und werden nicht nur ohne jegliche Beschönigung thematisiert, sondern auch in ihre Einzelteile zerlegt. ‚Utopia Avenue‘ besteht aus mehreren Komponenten. Menschlich erzählt Mitchell Geschichten von Angst, Traumata und Sehnsucht. Wie sehr diese ein Leben kontrollieren, gar vollkommen übernehmen können, begutachtet der britische Autor auf authentische Weise und nimmt dafür auch Fragmente der asiatischen Mythologie in Anspruch. Absurd mag dies sein, doch was sich in den ‚Knochenuhren’ abspielte, wird hier weitergeführt, womit Mitchell seinem eigenen Universum treu bleibt und für Gänsehaut sorgt. Der achte Roman des Briten mag oberflächlich gesehen nicht die Tiefe der Vorgänger besitzen, überrascht in einzelnen Momenten dafür umso mehr mit einer tiefen Einsicht, die sich oftmals in den einfachen Momenten zeigt. ‚Utopia Avenue‘ ist eine Wundertüte mit Anekdoten realer und fiktiver Art, die vielen Berühmtheiten der damaligen Zeit eine Bühne bietet und auf wundersame Weise beweist, dass das Leben weitaus mehr zu bieten hat, als der eigene Geist sich ausmalen kann.

Sixties at its finest

Ralph am 03.11.2022
Bewertungsnummer: 1818722
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)

Innerhalb eines Lebenszyklus gibt es Wendungen, die man oft nur mit dem Zufall erklären kann. Zufälle sind es, die vier junge Menschen Ende der 60er in London zusammenführen und doch nicht mit dem Zufall erklärt werden können. Levon Frankland macht sich 1967 auf die Suche nach seinem ersten Projekt als Musikmanager und führt drei Musiker und eine Musikerin, die nicht unterschiedlicher sein könnten und auch aus unterschiedlichen Genre stammen, zusammen. Levon trifft die Vier zu einer Zeit, die ihnen nicht wohl-gesonnen ist und obwohl sie sich kaum kennen und von diesem ominösen Angebot eher irritiert sind, nehmen sie das Abenteuer an; mit einem vertrauten Gefühl. Zufälle sind allgegenwärtig und doch scheint die Geburt von Utopia Avenue keines zu sein, da ein unsichtbares Band die vier Köpfe zusammenhält. Die Mysterien des Universums sind nur schwer zu ergründen und doch folgt der Mensch jener Logik, die von Kindesbeinen an erlernt wurde. Manchmal jedoch, scheinen die Bahnen des Universums keiner Logik zu folgen, was manch Persönlichkeit schwer zusetzt, da schließlich Alles einer gewissen Logik folgen muss; so die Theorie. David Mitchell vollführt mit ‚Utopia Avenue‘ ein weiteres Kunststück und obwohl der Schwerpunkt diesmal auf dem unterhaltenden Part liegt, wird wieder deutlich, wie viel Tiefe in den simplen, gar unscheinbaren Momenten lauert. Kurz vor dem Summer of Love wird der „Zufall“ über die Schicksale der vier jungen Menschen und des Managers entscheiden und deren Leben in Bahnen lenken, von denen sie nicht mal zu träumen wagten. David Mitchell schreibt über den Aufstieg einer Band zu einer Zeit, zu der die Musik politisch aktiver wurde und sich damit Freunde und Feinde machte. Aus literarischer Sicht ist dies ein alter Hut, doch Mitchell lässt den Vorhang fallen und dreht nicht nur um die Schattenseiten dieses Erfolges seine Bahnen. Auch die inneren Kämpfe, die Dämonen, treten ins Rampenlicht und werden nicht nur ohne jegliche Beschönigung thematisiert, sondern auch in ihre Einzelteile zerlegt. ‚Utopia Avenue‘ besteht aus mehreren Komponenten. Menschlich erzählt Mitchell Geschichten von Angst, Traumata und Sehnsucht. Wie sehr diese ein Leben kontrollieren, gar vollkommen übernehmen können, begutachtet der britische Autor auf authentische Weise und nimmt dafür auch Fragmente der asiatischen Mythologie in Anspruch. Absurd mag dies sein, doch was sich in den ‚Knochenuhren’ abspielte, wird hier weitergeführt, womit Mitchell seinem eigenen Universum treu bleibt und für Gänsehaut sorgt. Der achte Roman des Briten mag oberflächlich gesehen nicht die Tiefe der Vorgänger besitzen, überrascht in einzelnen Momenten dafür umso mehr mit einer tiefen Einsicht, die sich oftmals in den einfachen Momenten zeigt. ‚Utopia Avenue‘ ist eine Wundertüte mit Anekdoten realer und fiktiver Art, die vielen Berühmtheiten der damaligen Zeit eine Bühne bietet und auf wundersame Weise beweist, dass das Leben weitaus mehr zu bieten hat, als der eigene Geist sich ausmalen kann.

Eine Anhäufung von Banalitäten

Bewertung aus Vaihingen an der Enz am 16.10.2022

Bewertungsnummer: 1806097

Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)

London in den Swinging Sixties, Aufstieg und Fall einer (fiktiven) ProgRock-Band. Ich dachte, das wäre sicher interessant zu lesen, um die Erinnerungen an meine Teenagerzeit wieder aufleben zu lassen. Weit gefehlt, aber vorhersehbar, wurde David Mitchell doch erst 1969 geboren und hat die Jahre dieser Ära nicht miterlebt. Die Story der „Utopia Avenue“ ist schnell zusammengefasst: Vier junge Musiker, in deren Leben es gerade nicht besonders rund läuft, werden von dem Talentscout Levon Frankland zusammengebracht, zu einer Band geformt und gemanagt. Dean Moss, der begnadete Bassist, Elf Holloway, Folksängerin und ehemals Teil eines Duos, Jasper de Zoet, Leadgitarrist mit psychischen Problemen und Griff Griffin, der raue Drummer aus dem Norden. Sie raufen sich zusammen, entwickeln sich musikalisch weiter, machen als „The way out“ Musik, benennen sich um in „Utopia Avenue“, schreiben erfolgreiche Hits, erobern den amerikanischen Markt. Sex and Drugs and Rock’n’Roll - bis zu einem tragischen Ereignis, das das Ende der Band bedeutet. Das alles angereichert mit völlig überflüssigen Cameo-Auftritten der Großen im Musikgeschäft, Beatles, Pink Floyd, Grateful Dead, Bowie, Hendrix, Joplin, Cohen und wie sie alle heißen, deren Funktion offenbar lediglich darin besteht, den Zeitgeist zu transportieren, der Story Leben einzuhauchen. Wie sonst ließen sich deren banale Dialoge erklären? Für mich in seiner Vom-Hölzchen-aufs-Stöckchen Erzählweise leider ein enttäuschendes Leseerlebnis. Die Handlung zu simpel konstruiert, die Personen zu stereotyp und platt angelegt, die Dialoge zu inhaltslos. Eine Anhäufung von Banalitäten, in der weder Qualität noch Originalität und zuletzt nicht die Magie von Mitchells früheren Werken zu finden ist. Ein künstlich aufgeblähter und nichtssagender Roman.

Eine Anhäufung von Banalitäten

Bewertung aus Vaihingen an der Enz am 16.10.2022
Bewertungsnummer: 1806097
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)

London in den Swinging Sixties, Aufstieg und Fall einer (fiktiven) ProgRock-Band. Ich dachte, das wäre sicher interessant zu lesen, um die Erinnerungen an meine Teenagerzeit wieder aufleben zu lassen. Weit gefehlt, aber vorhersehbar, wurde David Mitchell doch erst 1969 geboren und hat die Jahre dieser Ära nicht miterlebt. Die Story der „Utopia Avenue“ ist schnell zusammengefasst: Vier junge Musiker, in deren Leben es gerade nicht besonders rund läuft, werden von dem Talentscout Levon Frankland zusammengebracht, zu einer Band geformt und gemanagt. Dean Moss, der begnadete Bassist, Elf Holloway, Folksängerin und ehemals Teil eines Duos, Jasper de Zoet, Leadgitarrist mit psychischen Problemen und Griff Griffin, der raue Drummer aus dem Norden. Sie raufen sich zusammen, entwickeln sich musikalisch weiter, machen als „The way out“ Musik, benennen sich um in „Utopia Avenue“, schreiben erfolgreiche Hits, erobern den amerikanischen Markt. Sex and Drugs and Rock’n’Roll - bis zu einem tragischen Ereignis, das das Ende der Band bedeutet. Das alles angereichert mit völlig überflüssigen Cameo-Auftritten der Großen im Musikgeschäft, Beatles, Pink Floyd, Grateful Dead, Bowie, Hendrix, Joplin, Cohen und wie sie alle heißen, deren Funktion offenbar lediglich darin besteht, den Zeitgeist zu transportieren, der Story Leben einzuhauchen. Wie sonst ließen sich deren banale Dialoge erklären? Für mich in seiner Vom-Hölzchen-aufs-Stöckchen Erzählweise leider ein enttäuschendes Leseerlebnis. Die Handlung zu simpel konstruiert, die Personen zu stereotyp und platt angelegt, die Dialoge zu inhaltslos. Eine Anhäufung von Banalitäten, in der weder Qualität noch Originalität und zuletzt nicht die Magie von Mitchells früheren Werken zu finden ist. Ein künstlich aufgeblähter und nichtssagender Roman.

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von David Mitchell

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Hans-Peter Wicki

Orell Füssli Bern

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5/5

Die Magie des Rock'n Roll

Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)

Wir bewegen uns im London der späten 60er-Jahre. Alles ist im Umbruch, und Katalysator dieses Wandels ist die Rock- und Popmusikszene. Manager Levon Franklander formt mit dem Lead-Bassisten Dean Moss, der Folksängerin Elf Holloway, dem Drummer Griff und dem zweiten Bass- Gitarristen Jasper de Zoet eine Band, die mit psychedelischem Rock die bekannten Dimensionenen der Branche sprengen soll. Utopia Avenue, so der Name der Band, kämpft sich von Provinzbühnen in die erste Liga der neuen interessanten Bands. Die Songs der Band werden von Dean, Elf und Jasper geliefert. Diese Songs fallen so unterschiedlich aus, wie ihre Autoren aus verschiedenen Milieus stammen. Ihre Herkunft, ihre Geschichte und ihre Erfahrungen prägen die Songs. Dean entstammt wie Griff der Unterschicht, sein Vater ein reizbarer, tobsüchtiger und alkoholabhängiger Despot, den die musikalische Berufung seines Sprösslings in keinster Weise interessiert. Der frühe Tod der Mutter hinterließ eine Narbe, die nie verheilt ist. Elf stammt aus einer grossbürgerlichen Familie, deren Oberhaupt die Abneigung gegen die langhaarigen Bandkollegen kaum verbirgt. Elf behauptet sich als starke Frau in einer Männerbastion. Jasper, der die Band mit furiosen Gitarrenriffs stilbildend prägt, kämpft mit Dämonen, die als bipolare Störung behandelt wurden. Als uneheliches Kind einer unerhört reichen Reederfamilie ist der introvertierte Kopfmensch oft in den Begegnungen bei Backstage-Partys überfordert. Griff ist der Drummer, der alle Klischees von Sex, Drugs und Rock’n Roll erfüllt. Der Durchbruch gelingt und die (erfundene) Band erobert die Charts und die Plattenläden. Die eigentliche Stärke des Romans sind die Geschichten, die sich aus den unterschiedlichen Biographien ergeben, ihre sehr persönlichen Schicksale, die das Projekt Franklanders immer wieder gefährden. David Mitchell lässt auch immer wieder die Ikonen jener Zeit durch die Story stolpern, selten nüchtern, oft stoned, und die Dialoge daraus entlarven auch die dunklen Seiten dieses gesellschaftlichen Wandels. Zum Beispiel: Janis Joplin unterhält sich mit Elf an einer Party von Leonard Cohen über den Nebeneffekt der sexuellen Befreiung, dass Frauen oft als Freiwild betrachtet werden und in der Szene kaum ernst genommen werden. Diese über 700 Seiten sind voll von packenden menschlichen Schicksalen, ein eindrückliches Porträt einer entfesselten Generation, man fiebert bei den Auftritten von Utopia Avenue unweigerlich mit.
  • Hans-Peter Wicki
  • Buchhändler/-in

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Die Magie des Rock'n Roll

Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)

Wir bewegen uns im London der späten 60er-Jahre. Alles ist im Umbruch, und Katalysator dieses Wandels ist die Rock- und Popmusikszene. Manager Levon Franklander formt mit dem Lead-Bassisten Dean Moss, der Folksängerin Elf Holloway, dem Drummer Griff und dem zweiten Bass- Gitarristen Jasper de Zoet eine Band, die mit psychedelischem Rock die bekannten Dimensionenen der Branche sprengen soll. Utopia Avenue, so der Name der Band, kämpft sich von Provinzbühnen in die erste Liga der neuen interessanten Bands. Die Songs der Band werden von Dean, Elf und Jasper geliefert. Diese Songs fallen so unterschiedlich aus, wie ihre Autoren aus verschiedenen Milieus stammen. Ihre Herkunft, ihre Geschichte und ihre Erfahrungen prägen die Songs. Dean entstammt wie Griff der Unterschicht, sein Vater ein reizbarer, tobsüchtiger und alkoholabhängiger Despot, den die musikalische Berufung seines Sprösslings in keinster Weise interessiert. Der frühe Tod der Mutter hinterließ eine Narbe, die nie verheilt ist. Elf stammt aus einer grossbürgerlichen Familie, deren Oberhaupt die Abneigung gegen die langhaarigen Bandkollegen kaum verbirgt. Elf behauptet sich als starke Frau in einer Männerbastion. Jasper, der die Band mit furiosen Gitarrenriffs stilbildend prägt, kämpft mit Dämonen, die als bipolare Störung behandelt wurden. Als uneheliches Kind einer unerhört reichen Reederfamilie ist der introvertierte Kopfmensch oft in den Begegnungen bei Backstage-Partys überfordert. Griff ist der Drummer, der alle Klischees von Sex, Drugs und Rock’n Roll erfüllt. Der Durchbruch gelingt und die (erfundene) Band erobert die Charts und die Plattenläden. Die eigentliche Stärke des Romans sind die Geschichten, die sich aus den unterschiedlichen Biographien ergeben, ihre sehr persönlichen Schicksale, die das Projekt Franklanders immer wieder gefährden. David Mitchell lässt auch immer wieder die Ikonen jener Zeit durch die Story stolpern, selten nüchtern, oft stoned, und die Dialoge daraus entlarven auch die dunklen Seiten dieses gesellschaftlichen Wandels. Zum Beispiel: Janis Joplin unterhält sich mit Elf an einer Party von Leonard Cohen über den Nebeneffekt der sexuellen Befreiung, dass Frauen oft als Freiwild betrachtet werden und in der Szene kaum ernst genommen werden. Diese über 700 Seiten sind voll von packenden menschlichen Schicksalen, ein eindrückliches Porträt einer entfesselten Generation, man fiebert bei den Auftritten von Utopia Avenue unweigerlich mit.

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